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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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in meinen Gemächern.« Nicolais Stimme war wie ein Peitschenhieb.
    »Was?« Trotzig bis zuletzt, zog Francesca eine Augenbraue hoch. »Kein Turmverlies für deine verrückte Schwester, Nicolai? Wie überaus zuvorkommend von dir!« Sie wandte sich wieder Isabella zu. »Erkenne deine Feinde, Isabella! Das ist mein Rat an dich. Du bist umgeben von ihnen.« Damit fuhr Francesca herum und verschwand in der Tür zu dem Geheimgang.
    Isabella stöhnte leise und schlug die Hände vors Gesicht. »Geh, Nicolai! Du ebenfalls. Ich will dich auch nicht sehen.«
    »Diesmal nicht, cara mia «, sagte er zärtlich. »Diesmal schickst du mich nicht weg.« Er zog die sich sträubende Isabella in die Arme und hielt sie fest, streichelte ihr Haar und drückte ihr Gesicht an seine Brust, als sie in Tränen ausbrach.
    Sie wusste nicht einmal, warum sie weinte oder um wen. Wie konnte sie in Nicolais Umarmung Trost finden, wenn er die größte Gefahr von allen für sie darstellte? Francesca hatte mit ihrem vergifteten Pfeil ins Schwarze getroffen. » Was ist schon ein Leben, das Leben einer Frau, einer Außenseiterin, im Vergleich dazu, all das hier zu beherrschen? Die Worte gingen Isabella nicht mehr aus dem Sinn. Sie hatte Nicolai ihr Leben gegen das ihres Bruders angeboten … und der Don brauchte einen Erben.
    Nicolai hob Isabella auf und drückte sie wie ein Kind an seine Brust. Sein Plan, sie vor Schaden zu bewahren, indem er sie zu seiner Geliebten machte, war schlichtweg lächerlich. Die Löwen wussten ebenso gut, dass Isabella seine wahre Braut war, wie er es wusste. Der Fluch war schon am Werk. Das Böse war bei ihrer Ankunft erwacht, genauso, wie es bei der Ankunft seiner Mutter erwacht war.
    Er seufzte leise, ließ sich mit Isabella in den Armen in einem Sessel nieder und rieb das Kinn an ihrem Scheitel. »Es ist nicht wahr, weißt du. Was Francesca zu dir sagte, meine ich. Ich habe keine Vereinbarung mit dir getroffen, um tatsächlich dein Leben gegen Luccas einzutauschen. Ich habe versucht, dich aus dem Tal herauszuhalten. Schon vor deiner Ankunft hatte ich von dir gehört, von deinem Mut und deiner Lebensfreude. Ich wusste, wie du sein würdest.« Seine Finger strichen zärtlich über ihre Haut und zeichneten die sanfte Biegung ihres Mundes nach. »Francesca tut, was sie will. So war sie schon immer, und keiner von uns hat je das Herz gehabt, sie zur Räson zu bringen.«
    »Warum hast du mir nie etwas von Francesca erzählt?« Isabella klang trostlos und gekränkt, als sie ihr Gesicht an seinem Nacken barg, und ihre Tränen, die seine Haut benetzten, zerrissen ihm fast das Herz.
    »Weil sie anders ist und keiner von ihr spricht. Die Leute reden ebenso wenig von ihrem Don und der Tatsache, dass sie ihn als Löwen sehen, wie wir von meiner Schwester und ihrem seltsamen Verhalten sprechen. Ich hätte es dir sagen sollen, obwohl es tief in mir verwurzelt ist, es nicht zu tun. Und um ganz ehrlich zu sein, hatte ich das Gefühl, dass du genug zu kämpfen hattest, nachdem sich herausstellte, dass dein Verlobter halb Mann, halb Löwe war. Da solltest du dich nicht auch noch wegen meiner halb verrückten Schwester sorgen müssen.«
    Isabella hob das Gesicht, um ihm prüfend in die Augen zu sehen. Ihre langen Wimpern waren ganz verklebt von ihren Tränen. »Ihr, Signore «, sagte sie hochmütig, »seid nicht länger mein Verlobter. Und was Eure Schwester angeht, so habe ich fast jede Nacht seit meiner Ankunft mit ihr gesprochen, aber keine Anzeichen, dass sie nicht normal ist, an ihr feststellen können. Sie ist anders, jung und braucht ganz offensichtlich Anleitung, doch wieso denkt Ihr, sie sei verrückt? Wegen ihrer Fähigkeit, mit den ›anderen‹ zu reden? Denn offen gestanden, Nicolai, finde ich nicht, dass das schwerer zu glauben ist, als dass Ihr als wildes Tier erscheint.«
    Ihre Bewegung auf seinem Schoß löste ein scharfes Ziehen in seinen Lenden aus, und trotz seiner Entschlossenheit, sich zu beherrschen, wurde sein Körper hart und heiß. »Hör auf, dich zu bewegen, bellezza! «, sagte er. »Du bist nicht sicher vor mir mit nichts anderem zwischen uns als diesem dünnen Hemd.«
    Er presste sie so besitzergreifend an sich, dass sie die Reaktion seines Körpers, den Beweis seiner Begierde, deutlich spürte. Ihr Herz schlug schneller, und ihr stockte der Atem, als leidenschaftliches Verlangen sie erfasste, das ihre Brüste, die an den harten Muskeln seines Oberkörpers lagen, vor Erwartung prickeln ließ. Trotzdem wandte

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