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Ungezaehmte Nacht

Ungezaehmte Nacht

Titel: Ungezaehmte Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dastehen und ihn ansehen. Und was er sagte, brachte die Erinnerung an seine zärtlichen Hände und seinen besitzergreifenden Mund auf ihrer Haut mit sich. Aber vor allem erinnerten seine Worte sie an das Gefühl seines warmen Körpers neben ihrem und seiner starken Arme, die sie hielten, wenn sie nebeneinander einschliefen. Bei Nicolai empfand sie Frieden. Sie gehörten zueinander, ob in einem leidenschaftlichen Liebesakt vereint oder einfach nur still nebeneinanderliegend.
    Ein Klopfen an der Tür veranlasste ihn, sich in eine dunklere Ecke des Zimmers zurückzuziehen. Von dort lächelte er Isabella an und zeigte auf die Tür. Sie öffnete sie vorsichtig und signalisierte den beiden Männern, die dort standen, in gedämpftem Ton zu sprechen. »Was gibt es?«, fragte sie die Diener, denen Betto befohlen hatte, sie innerhalb des Palazzos zu bewachen. »Mit meinem Bruder werde ich doch wohl allein sein können.«
    »Signorina , Sarina ruft alle Dienstboten zusammen, um in der Küche mitzuhelfen. Bei so vielen Soldaten, die es zu verköstigen und zu bewachen gilt, braucht sie uns dort auch. Aber Betto sagt, wir müssten bleiben, um Euch zu beschützen.«
    Isabella blickte sich fragend nach Don DeMarco um, der zuerst spöttisch eine Augenbraue hochzog und ihr dann ein so unverhohlenes Kleine-Jungen-Grinsen schenkte, dass es ihr einen Stich ins Herz versetzte. »Ich bin in diesem Zimmer und bei meinem Bruder sicher. Also helft ihr Sarina und kommt dann wieder. Mir wird nichts geschehen, das verspreche ich euch.«
    »Aber Signorina «, protestierte einer, sichtlich hin und her gerissen.
    Sie lächelte beruhigend. »Ich bezweifle, dass ein Löwe durch die geschlossene Tür hereinkäme. Lasst es mich wissen, wenn ihr wieder da seid«, erklärte sie und schloss die Zimmertür, um weitere Debatten zu verhindern.
    Nicolai griff nach ihr und zog sie zu sich in den Schatten. »Nur dass der Löwe bereits bei dir im Zimmer ist«, flüsterte er ihr zu, und sein warmer Atem an ihrem Nacken sandte ein wonnevolles Erschauern durch ihren Körper. »Und hätte ich Zeit zu bleiben, wärst du auch alles andere als sicher. Doch die Löwen sind nervös, und sie ruhig zu halten ist eine Ganztagsbeschäftigung. Ich werde hocherfreut und dankbar sein, wenn die Falle zuschnappt und unser Kaninchen, Don Rivellio, sich darin verfangen hat.«
    »Dann geh wieder an die Arbeit, Nicolai! Ich werde hier bei Lucca bleiben und dafür sorgen, dass er schläft und nicht gestört wird«, beruhigte Isabella ihn und gab ihm einen kleinen Schubs auf die Geheimtür zu.
    Bevor er ging, nahm er jedoch noch einmal ihr Gesicht zwischen die Hände und küsste sie so leidenschaftlich, dass es ihr schier den Atem raubte.
    Als er gegangen war, suchte Isabella nach dem Strickzeug, das die fürsorgliche Sarina für sie dagelassen hatte. Doch da ihr zu viele Gedanken durch den Kopf gingen, konnte sie sich nicht darauf konzentrieren und ließ mehrere Maschen fallen, bevor sie wieder einigermaßen vernünftig atmen konnte. Und dann klopfte es schon wieder an der Tür, aber so leise nur, dass sie es beinahe überhörte.
    » Signorina Vernaducci?« Brigita rang sogar im Knicksen noch die Hände. »Ich kann weder Sarina noch Betto finden, und wir haben ein Problem. Würdet Ihr mit mir kommen?«
    »Selbstverständlich. Doch ich brauche ein Dienstmädchen, das sich derweil zu meinem Bruder setzt. Also such mir bitte eins, Brigita! Signorina DeMarco wird auch bald kommen, aber bis dahin muss jemand bei ihm bleiben.«
    Brigita riss schockiert die Augen auf und wurde blass. » Signorina DeMarco?«
    »Wir brauchen keins der Mädchen«, verkündete Francesca, die aus den Schatten trat, nachdem sie offenbar durch die Geheimtür hereingekommen war. »Und du brauchst dich nicht zu beeilen, Isabella. Ich werde bei ihm wachen«, erklärte sie, dabei musterte sie die junge Dienstmagd mit hochmütiger Miene.
    »Danke, Francesca«, sagte Isabella erleichtert.
    »Was gibt es denn, Brigita?«, fragte sie, als sie der jungen Magd, deren Schultern ganz steif vor Missfallen waren, durch die Gänge des Palazzos folgte.
    »Eine Frau ist von einem der Höfe hergekommen. Ihr Mann ist vor einigen Tagen am Fieber verstorben, und sie hat vier bambini , von denen das älteste gerade mal neun Jahre alt ist. Ihr Vorratsschuppen ist vollständig abgebrannt – ein furchtbarer Unfall. Sie bittet um Nahrungsmittel, um ihre Kinder durchzubringen, bis sie wieder anpflanzen und die Ernte einbringen können. Ich

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