Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
Göttin wusste, warum sie Kara an Vhyper vergeben hatte. Wenn Vhyper erst wieder er selbst war, würde er Kara zum Lachen bringen. Er würde sie so glücklich machen, wie Lyon es niemals vermochte.
    Besser, er fand sich damit so schnell wie möglich ab und hörte endlich auf, sich in seine Neigung hineinzusteigern. Sonst machte ihm seine Leidenschaft für Kara noch das Leben zur Hölle.

 
    14
    Die Rückfahrt zum Haus der Krieger ging rasend schnell und verlief schweigend. Kara spürte, wie ihre Angst stetig wuchs, als hätte jemand ihren Körper geöffnet und würde nun permanent Furcht in sie hineinschütten. Mit jedem Herzschlag beschleunigte sich ihr Pulsschlag. Ihr Mund wurde trocken. Der Magen krampfte sich wegen des ganzen Unglücks zusammen, sei es nun real oder eingebildet, und sie hoffte noch immer, dass Lyon herausfand, wodurch ihre Angst eigentlich ausgelöst wurde.
    Bevor sie es in einer dunklen Nacht selbst herausfinden musste. Und zwar allein.
    Tränen brannten in ihren Augen, weil die Angst so übermächtig zurückkehrte und die kurze, unbeschwerte Zeit auf dem Felsen schon vorbei war. Die Freiheit. Lyons Gesellschaft. Sein Lächeln.
    Schweigend und grübelnd saß er neben ihr, während er sie zu jenem Ort zurückbrachte, an dem sie am allerwenigsten sein wollte. Wenn sie doch nur dort draußen im Wind hätte bleiben können, unter freiem Himmel, wo sie nur die rauschenden Wasserfälle hörte und nicht ihren eigenen panischen Herzschlag.
    Wenn sie doch nur mit Lyon dort hätte bleiben können.
    Nach dem letzten Zwischenfall war er ganz versessen darauf, von ihr fortzukommen. Sie errötete, als sie sich daran erinnerte, wie sie ihn berührt hatte, nachdem er bereits Nein gesagt hatte. Er hatte zwar sie nicht aufgehalten, sie aber auch nicht ermuntert weiterzumachen. Doch sie hatte weitergemacht. Bis er sie schließlich umgedreht und gegen die Felswand gedrückt hatte.
    Er war kurz davor gewesen, die Beherrschung zu verlieren. Sie hatte es gefühlt, hatte seine Leidenschaft gespürt, als er sich von hinten an sie gepresst hatte.
    Gott, sie begehrte ihn auch. Als er sich gegen sie gedrückt hatte, hatte sie sich nach allem gesehnt, was er ihr geben konnte. Durch den Energieschub hatte sie eine unglaubliche Freude empfunden, die sich dann in ein unbeschreibliches Verlangen verwandelt hatte.
    Nach Lyon.
    Ein Begehren, das er teilte. Es war ja offensichtlich. Aber er hatte sich beherrscht.
    Weil sie einem anderen gehörte.
    *
    Als sie in die Auffahrt einbogen, spürte Lyon, dass Karas Angst genauso stark war wie zuvor schon. Er runzelte die Stirn. Was denn, wenn sie recht hatte? Was, wenn das nicht normal war?
    »Kara, wir machen ein kleines Experiment.«
    Zweifelnd sah sie ihn an. »Was denn für ein Experiment?«
    »Schließ fest die Augen.«
    Sie sah ihn einen Augenblick an, bevor sie die goldenen Wimpern niederschlug.
    »Was nun?«
    »Nichts. Halt sie einfach geschlossen, während ich ein paar Minuten herumfahre.«
    Er spürte, wie sie sich auf dem Sitz entspannte, doch ihre Angst ließ erst nach, als er aus der Einfahrt hinausfuhr. Doch dies bewies noch gar nichts.
    Lyon fuhr bis zum Ende der Straße, drehte und fuhr in eine Auffahrt, die sich zwei Häuser neben dem Haus der Krieger befand und ähnlich lang war wie die ihre. Als er um die Kurve bog und vor dem Haus hielt, reagierte sie nicht. Dann wirkte sie auf einmal beunruhigt, diesmal jedoch aus Sorge, nicht aus Angst.
    »Hast du die Augen geschlossen?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Was macht dir Sorgen?«
    »Wir sind vor dem Eingang des Hauses, oder nicht? Wenn ich es nicht sehen kann, habe ich wohl auch keine Angst.«
    »Halt die Augen geschlossen. Wir versuchen es noch einmal.«
    Als er dieses Mal bis zum Ende der Straße fuhr, bog er in ihre eigene Auffahrt ein. Und ihre Angst verstärkte sich sofort.
    »Du kannst die Augen wieder öffnen, Kara.« Er klappte sein Mobiltelefon auf und rief Paenther an. »Komm in fünf Minuten in mein Büro.«
    »Was ist los?« Kara blinzelte ihn an.
    »Beim zweiten Mal bin ich nicht hier hereingefahren, sondern in die Auffahrt der Nachbarn. Und da hast du keineswegs mit Angst reagiert, obwohl du glaubtest, wir wären am Haus der Krieger.«
    »Du glaubst mir also«, flüsterte sie.
    Ihre Erleichterung war so deutlich, dass er ihre Schulter liebevoll drückte. »Wir haben wahrscheinlich einen bösen Fluch im Haus. Das passiert von Zeit zu Zeit.«
    »Was ist ein böser Fluch?«
    »Ein Zauberspruch der Magier, der an

Weitere Kostenlose Bücher