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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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Cantric gar nicht eingesetzt, um deine Zauberkraft zu steigern. Er hat dir im Gegenteil verschiedene Probleme bereitet. Denn du bist keine Hexe.«
    Kara blinzelte ihn an. Dann schnaubte sie ungläubig. »Du machst wohl Witze. Nach allem, was deshalb passiert ist, soll ich jetzt auf einmal doch keine Magierfrau sein?«
    Schuldbewusst verzog Lyon den Mund. Wenn ein Löwe überhaupt schuldbewusst aussehen konnte. »Es war ein Cantric. Selbst der Schamane hat noch nie zuvor von einer Therianerin gehört, der man einen Cantric eingesetzt hat. Der Cantric durfte dir nicht zusetzen – und hat es vermutlich auch nicht getan –, bis du ins Haus der Krieger gekommen bist. Der Schamane ist sich ziemlich sicher, dass wir irgendwo im Haus einen bösen Fluch haben müssen, der zusammen mit dem Cantric deine schreckliche Angst ausgelöst hat.«
    »Zumindest weiß ich jetzt, dass ich mir den Grund für meine Angst nicht eingebildet habe.«
    Lyon wirkte reumütig. »Kannst du mir jemals vergeben? Dass ich an dir gezweifelt habe?« Seine Augen brannten vor Schmerz. »Dass ich den Cantric so brutal entfernt habe? Ich glaube, das werde ich mir selbst niemals verzeihen.«
    Kara streckte die Hand aus und strich mit den Fingern durch eine dicke Strähne seiner goldfarbenen Haare. »Du bist hinter mir hergelaufen und hast mich vor dem sicheren Tod bewahrt. Dann hast du mich wieder gerettet, als Vhyper mir wehtat. Ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg … zur Vergebung.«
    Um seine Augen bildeten sich kleine Lachfältchen. »Aber ich habe noch eine ziemliche Strecke vor mir, hm?«
    Sie lächelte. »Wir werden sehen.« Seine Worte hallten in ihrem Kopf wider, sodass sie sich schließlich eine Hand auf die Stirn legte. »Erst bin ich ein Mensch, dann eine Therianerin, dann eine Hexe. Jetzt bin ich wieder eine Therianerin? Bist du dir dessen denn wenigstens ganz sicher?«
    Er nahm ihre Hand fort, küsste ihre Stirn und legte dann ihre Hand wieder darauf. »Du bist eine Therianerin. Du bist die Strahlende. Der Schamane fährt heute Morgen zum Haus, um den bösen Fluch zu suchen und zu zerstören.«
    »Das ist alles?«
    »Hoffentlich ja. Danach solltest du eigentlich keine Schwierigkeiten mehr haben.«
    »Gut. Das ist gut.« Das war es wirklich. Aber sie war nicht so erleichtert, wie sie es vielleicht hätte sein sollen. Irgendetwas störte sie. Irgendetwas, an das sie sich nicht erinnern konnte. »Was geschieht denn jetzt? Versuchen wir weiter, mich zu inthronisieren?«
    Lyon nickte und sah auf sie hinunter. »Sobald der Schamane fertig ist und ich sicher sein kann, dass es dir gut geht, fahren wir nach Hause.« Er zog die Brauen auf eine Art zusammen, die sie beunruhigte.
    »Was ist los?«, fragte sie leise.
    »Die Paarungszeremonie. Du bist die wahre therianische Strahlende, also war die Paarung am Ende womöglich doch gültig. Der Fluch könnte sie allerdings beeinflusst haben. Wir können dich nicht inthronisieren, bis wir hundertprozentig sicher sind, dass wir den richtigen Partner für dich gefunden haben. Wir werden also eine weitere Paarungszeremonie veranstalten müssen.«
    » Ja .« Kara grinste, setzte sich auf und kniete sich vor ihm hin. »Ich wusste, dass die erste falsch war. Du bist mein richtiger Partner, Lyon. Du.« Aber als sie seine finstere Miene sah, verflog ihre Freude sogleich. »Du willst es gar nicht sein.«
    Er setzte sich auf, sodass er ihr direkt in die Augen sah, und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Aus seinen Augen sprach feurige Leidenschaft. Und zugleich Traurigkeit.
    »Ich habe mir noch nie etwas sehnlicher gewünscht.«
    Tränen schossen ihr in die Augen. »Wirklich?«
    »Nein, Kara. Freu dich nicht darüber, denn es spielt keine Rolle. Ich kann das ebenso wenig entscheiden wie du. Die Paarungszeremonie entscheidet selbst darüber. Nur sie. Und ich fürchte, dass das Ergebnis beim zweiten Mal dasselbe bleiben wird. Vielleicht ist es nicht Vhyper. Aber dennoch ein anderer. Jemand anders als ich.«
    Er beugte sich vor und küsste sie zärtlich auf eine Braue. »Das muss nicht schlecht sein.«
    »Wie kannst du das sagen?«
    »Du verdienst jemanden, der dich glücklich macht, Liebling. Jemanden wie Tighe zum Beispiel, der dich zum Lachen bringt. So jemand bin ich nicht. Mir fehlt diese Leichtigkeit.«
    »Du irrst dich, Lyon. Du irrst dich vollkommen. Ich brauche nur dich.«
    Er strich mit den Daumen über ihre Wangen. »Es kommt, wie es kommen muss, Kara. Die Paarungszeremonie entscheidet – und wir werden

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