Ungezaehmtes Verlangen
voll und ganz hinter ihm stand.
Lyon nahm sich der Reihe nach die Schnitte an Karas schlanker Taille vor. Gerade hatte er damit begonnen, den letzten der acht Schnitte mit der Zunge zu heilen, als er spürte, wie Kara sich bewegte und mit den Fingern durch seine Haare strich.
Erleichtert sackte er zusammen. Der Göttin sei Dank.
»Lyon …«, hauchte sie.
Aufgeregt spürte er, wie ihre Leidenschaft zaghaft erwachte. Er war so erleichtert, dass seine Augen brannten und sich seine Brust zusammenzog, bis er dachte, sie würde gleich bersten. Wenn er schon in der Lage war, ihre Leidenschaft zu wecken, dann würde sie auch wieder gesund werden.
»Mach weiter, Krieger«, sagte Esmeria. »Ich muss noch die Fäden aus dem letzten Schnitt entfernen.« Fäden, die vollkommen nutzlos gewesen waren.
Nachdem sie die Fäden entfernt hatte, hob Lyon Karas Taille noch einmal an seinen Mund. Er war so überwältigt, dass seine Arme zitterten. Er genoss es, die letzte ihrer Wunden zu heilen, und spürte, wie ihre Lust mit jeder Berührung durch seine Zunge wuchs.
Er schloss die Augen, in denen Freudentränen brannten, weil Karas Lebensenergie zurückkehrte. Und mit jedem winzigen Keuchen, das sich aus ihrem Hals löste, wurde ihm ein wenig leichter ums Herz.
Als sie ihre Finger in seinen Haaren vergrub, ihm ihren Körper entgegenbog und er an seinem Mund spürte, dass sie leicht zitterte, schnurrte sein Tier zufrieden. Und eine Träne lief ihm über die Wange.
Tighe pfiff leise. »Verdammt, Leu. Kannst du mir diesen Trick gelegentlich verraten?«
Lyon wischte sich Wange und Kinn an der nackten Schulter ab, während er Kara auf seinen Schoß legte und ihren kostbaren Körper an sich drückte.
Kara legte die Arme um seinen Hals, schmiegte sich an ihn und brachte sein Herz zum Schmelzen.
»Von jetzt an übernehme ich, Krieger«, erklärte Esmeria. »Ich wasche sie und bringe sie zu Bett.«
»Nein«, widersprach sein Tier, bevor er überhaupt nachgedacht hatte. Er würde Kara nun nicht mehr aus den Armen, geschweige denn aus den Augen lassen. »Ich versorge sie!«
Esmeria nickte. »Dann lege ich frische Sachen für sie auf das Bett. Und für dich ebenfalls.«
Die Heilerin stand auf und ging davon, doch die Männer blieben. Stille senkte sich über den Raum, und Kara schlief in Lyons Armen ein.
Tighe saß auf dem Wannenrand und betrachtete Kara. »Verdammt!«
Jag trat hinter Tighe. »Ich glaube, es war gut, dass wir uns entschieden haben, sie nicht zu töten.« Seiner Stimme fehlte der übliche mürrische Unterton. Lyon hörte aus seiner Stimme dasselbe Erschauern, das sie vermutlich alle empfanden.
Paenther brachte tief in seinem Hals ein leidendes Geräusch hervor. »Wäre es nach mir gegangen, wäre sie jetzt tot.«
»Wer ihr das wohl eingepflanzt hat?«, fragte Tighe.
Paenther knurrte. »Wer auch immer es getan hat, er ist schon tot.«
»Da bin ich ganz deiner Meinung, schwarze Katze«, stimmte Jag grimmig zu.
Tighe legte seine Hand auf ihren Kopf. »Sie muss die Hölle durchlebt haben. Wir sind wirklich großartige Beschützer, das muss man sagen.«
»Das konnten wir alles nicht wissen«, sagte Lyon. Aber Kara hatte ihm von Anfang an erklärt, dass etwas nicht stimmte, und er hatte dem erst Beachtung geschenkt, als es längst zu spät war.
Lyon seufzte. »Du hast gehört, was der Schamane gesagt hat. Sucht euch ein paar Frauen. Sobald der Schamane den bösen Fluch gefunden hat, gehen wir nach Hause.«
»Brauchst du Hilfe?«, fragte Tighe.
»Nein. Ich habe ja sie.«
Tighe nickte. »Ja, ich hasse diese klaren Anweisungen zwar, aber ich sollte sie vermutlich befolgen.«
Jag trat in Richtung Tür. »Ich bekomme Lily.«
Tighe stürzte hinter ihm her. »Nur, wenn ich sie nicht davon überzeugen kann, mich zu nehmen.«
Paenther blieb zurück, nachdem die anderen gegangen waren.
»Was ist mit dir, Paenther?«
Doch Paenther schüttelte den Kopf und wirkte immer noch überaus besorgt. »Ich gehe später. Fürs Erste bin ich draußen vor der Badezimmertür, falls du etwas brauchst.« Er senkte den Blick zu Kara hinab. »Falls sie etwas braucht.«
Lyon nickte. Wenn der Blutbann erneut ausbrach, würde er allerdings Hilfe brauchen. Er spürte, dass Paenther beinahe so heftige Schuldgefühle empfand wie er selbst. Und Lyon war sonst eigentlich nicht in der Lage, Paenthers Gefühle so wahrzunehmen wie Karas.
»Mach dir keine Vorwürfe, Paenther. Du hast gedacht, sie wäre eine Hexe.«
»Ich habe geschworen, unsere
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