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Ungezaehmtes Verlangen

Ungezaehmtes Verlangen

Titel: Ungezaehmtes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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sein Tier die Mähne und erklärte ihm, er wäre doch ein Narr, wenn er glaubte, dass es ihm jemals erlauben würde, sie gehen zu lassen.

 
    19
    Kara schreckte aus dem Schlaf hoch, der Schrecken saß ihr noch in den Gliedern.
    »Shhhh, Kleines. Du bist ja in Sicherheit. Niemand wird dich verletzen.«
    Jemand legte zärtlich seine starken Arme um sie und drückte sie an seinen warmen, festen Körper. Ohne die Augen zu öffnen, wusste sie, dass sie auf einem Bett lag und Lyons angenehmer Geruch sie umfing. Sie versuchte, näher an seinen warmen Körper zu rücken, doch ihr fehlte die Kraft. Sie hatte noch immer das vage Gefühl, etwas Schreckliches müsse passiert sein, aber sie wusste nicht, was es war.
    Als Lyon mit seiner kräftigen Hand über ihre Haare strich, schlug sie die Augen auf und blinzelte, sah aber nur sein schwarzes T-Shirt.
    Sie hob den Kopf, um ihn ganz anzublicken. »Was ist geschehen?«, krächzte sie. Ihr Hals fühlte sich staubtrocken an. Der Kopf war einfach zu schwer, also ließ sie ihn wieder auf Lyons Arm sinken.
    »Ich habe dich gerettet.« Als er sie fester in die Arme schloss, erschauerte er. »Wir haben Vhyper wieder eingesperrt und dich zu einer Heilerin in die therianische Enklave nach Georgetown gebracht.«
    Seine Worte ergaben keinen Sinn. Die Erschöpfung überwältigte sie, und so schlief sie wieder ein.
    *
    »Bleibst du diesmal auch bei mir?«
    Als Kara zum zweiten Mal erwachte, blinzelte sie und sah in Lyons besorgtes Gesicht. Er hielt sie immer noch in den Armen, aber sie fühlte sich jetzt anders. Stärker, so als wäre diese schreckliche Schlappheit endlich von ihr gewichen.
    »Bin ich eingeschlafen?«
    »Ja. Du hast eine Menge Blut verloren. Dein Körper hat etwas Zeit gebraucht, um sich zu erholen.«
    »Was ist passiert, Lyon? Ich kann mich an nichts erinnern. Nur an die Schmerzen.« Die Erinnerungen daran hallten wie Schreie durch ihren Kopf. Sie zitterte und presste ihr Gesicht gegen seine Brust.
    Er zog sie näher an sich, strich über ihren Rücken und hielt sie fest, bis sie in seinen warmen Armen langsam aufhörte zu zittern.
    Schließlich löste sich Kara von ihm. Lyon ließ sie los, und sie drehte sich auf den Rücken.
    Lyon stützte den Kopf auf seinem Ellbogen ab, blickte auf sie hinunter, legte den freien Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Sie wandte ihm den Kopf zu und sah ihn voller Wärme und Zärtlichkeit an.
    Sanft strich er ihr die Haare hinter das Ohr. »Wie fühlst du dich?«
    »Ganz gut, glaube ich.« Sie ließ den Blick umherschweifen und musterte das schlicht eingerichtete Schlafzimmer. »Wo sind wir?«
    »In Georgetown. In einer therianischen Enklave.«
    »Warum?«
    Er wirkte zunehmend besorgt. »Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?« Er strich mit dem Daumen über ihre Wange.
    »An das Gefängnis. Du hast mich in den Keller gebracht und mich dort eingeschlossen. Als Nächstes erinnere ich mich daran, dass ich fürchterliche Schmerzen hatte. Und du warst da. Du hast mich gerettet.«
    »Ja. Und von der Zeit dazwischen weißt du nichts?«
    Sie hatte keine Ahnung. Irgendetwas war in ihrem Kopf, aber sie konnte es nicht fassen.
    »Ich habe das Gefühl, da ist noch etwas, aber ich komme nicht dran.«
    »Das ist gut so. Es ist ja auch nichts, an das du zurückdenken solltest.«
    »Warum?« Als sie sein Gesicht und den schmerzerfüllten Blick sah, wusste sie, dass etwas Schreckliches geschehen sein musste. »Ich glaube, du musst es mir erzählen.«
    Er strich wieder über ihre Wange. »Das würde ich lieber nicht tun. Aber wenn ich es nicht tue, wird es dir wahrscheinlich ein anderer sagen.« Er atmete tief ein und stieß die Luft nur langsam wieder aus. »Vhyper ist aus der Gefängniszelle ausgebrochen und hat dich aus deiner Zelle geholt. Er hat dich in den Kerker hinuntergebracht, dich gefesselt und … dich dann bestraft …, weil er dachte, du seiest eine Magierfrau.«
    Sie erschauderte, seine Worte rührten an ihre Erinnerung. »Wie hat er mich bestraft?«
    »Er hat auf dich eingestochen. Mehrmals. Du hast geblutet.« Er wandte seinen bekümmerten Blick ab und spannte den Kiefer an. »Ich habe gedacht, du würdest nie mehr aufhören können zu bluten.« Er wandte sich zu ihr um und sah ihr zärtlich in die Augen. »Aber jetzt bist du wieder in Ordnung. Es ist vorbei. Du bist sicher.«
    »Warum habe ich nicht aufgehört zu bluten?«
    Seine Brauen zuckten nach oben. »Das ist eine interessante Geschichte. Offensichtlich hat man dir den

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