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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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aufgetischt hat. Sonst noch was Neues?«
    Es gab nichts weiter zu berichten, und Niemann verschwand wieder in sein Büro.
    Â»Sag mal, Claus, gestern Abend, was war da los? Irgendwie warst du nicht gut drauf, oder?«
    Fragend schaute Angermüller seinen Kollegen an.
    Â»Ach ja?«
    Â»War es wegen des Essens? War das nicht so dein Ding?«
    Wortlos stand Jansen von Angermüllers Schreibtisch auf, ging in den kleinen Raum zwischen ihren Büros und schloss die Tür zum Flur, die meistens offen stand.
    Â»So.«
    Â»War meine Frage so heikel, dass du nur hinter verschlossenen Türen darauf antworten willst?«, erkundigte sich Angermüller etwas verdutzt.
    Â»Nö, dat nich«, entgegnete Jansen achselzuckend und holte ein paar Papiere aus seinem Büro, »also, der Typ, der gestern bei Anja-Lena gekocht hat …«
    Â»Steven?«
    Jansen sah auf seine Notizen.
    Â»Li Cheng heißt der Mann offiziell und er is ja wohl Chinese. Und ich hab mich gefragt, ob den eigentlich schon einer von meinen netten Kollegen überprüft hat?«
    Â»Ich denke eher nicht. Aber stimmt natürlich, Steven ist Chinese, einer von weit mehr als einer Milliarde übrigens. Und du hast natürlich recht, Claus, dass wir ihn genauso wie alle anderen seiner Landsleute überprüfen müssen, die sich hier aufhalten.«
    Â»Genau. Und da sich scheinbar sonst niemand darum gekümmert hat, hab ich dat mal gemacht.«
    Â»Und was hast du herausgefunden?«
    Â»Tscha, also …«
    Jansen nahm einen seiner Notizzettel zur Hand.
    Â»Der hat ja gestern erzählt, dat er zum Studieren hierher gekommen ist. Das stimmt aber nur eingeschränkt. Er hat inzwischen die Zulassung zum Psychologiestudium beantragt, das ja. Aber hier nach Deutschland ist er aus einem anderen Grund gekommen.«
    Im Türrahmen lehnend machte Angermüller eine ungeduldige Handbewegung.
    Â»Und bist du so nett und lässt mich wissen, aus welchem?«
    Â»Ganz sutsche. Bin ja schon dabei. Li Cheng hat hier einen Onkel, der heißt Jiang Wenzhong oder so«, Jansen stöhnte, »also diese Namen, dat is echt ma… Der ist jedenfalls der Bruder von seiner Mutter und hat hier ein Restaurant. Ein Chinarestaurant natürlich.«
    Â»Aha, und weiter?«
    Â»Dort sollte der Li eigentlich arbeiten. Dafür hat er das Visum bekommen, als Koch.«
    Â»Und warum tut er das nicht?«
    Â»Tscha, dat müssen wir ihn ma fragen. Und wir müssen ihm natürlich das Foto von unserem Toten zeigen.«
    Â»Wo hat denn der Onkel das Restaurant?«
    Â»Dat is in so einem Kaff hinter Schwartau. Moment …«, Jansen kramte einen weiteren Zettel hervor, »Grootmühlen heißt das. Hab ich noch nie gehört.«
    Â»Grootmühlen, Grootmühlen«, grübelte Angermüller, »doch, kommt mir irgendwie bekannt vor. Ist das schon von uns überprüft worden?«
    Â»Ja, hat unser hübscher Nico gemacht. Da war nix, sacht er. Er hat nur den Besitzer angetroffen. Dat is ein alter Mann, der unglaublich schwerhörig ist und ein grottenschlechtes Deutsch spricht. Der hat irgendwie gar nicht reagiert, als Nico ihm das Bild von unserem Opfer vorgelegt hat. Is ja man büschen schüchtern, unser Nico.«
    Nach einem kurzen Klopfen steckte Anja-Lena den Kopf durch die nur halb geöffnete Bürotür.
    Â»Moin, Chef, will ja nicht stören.«
    Neugierig musterte sie Jansen und Angermüller. Sie wirkte etwas erstaunt.
    Â»Aber ich fürchte, es ist wichtig.«
    Â»Guten Morgen! Komm doch rein! Ist kein Problem, wir waren doch sowieso grade fertig, oder, Claus?«
    Der Angesprochene blieb die Antwort schuldig und zuckte nur mit den Schultern.
    Â»Moin, Claus.«
    Â»Moin.«
    Angermüller konnte die frostige Stimmung zwischen seinen Kollegen förmlich spüren. Vielleicht war Anja-Lena sauer, weil Jansen am gestrigen Abend so offensichtlich das Essen nicht geschmeckt hatte und er außerdem ziemlich früh und ohne ein Wort einfach abgehauen war? Bisher hatte Angermüller das harmonische Verhältnis seines Teams untereinander immer als Normalzustand betrachtet. Ernsthafte Konflikte hatte es in dieser Truppe noch nie gegeben und das würde hoffentlich so bleiben. Sich auch noch um die Seelenlage der Mitarbeiter kümmern zu müssen, war der Arbeit an einem Fall sicherlich nicht sehr zuträglich.
    Â»Also, was gibt’s, Anja-Lena?«
    Â»Ich habe

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