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Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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dass diese Frau Knaake-Guo ja gar keine konkreten Anschuldigungen erhoben hat«, meinte Angermüller zu Jansen und Anja-Lena, »warten wir jetzt erst einmal ab, bis wir von der Botschaft das Foto von dem Geschäftsfreund ihres Mannes erhalten. Das wird uns vielleicht etwas mehr Klarheit bringen.«
    Â»Okay, dann geh ich wieder zurück an meinen Schreibtisch.«
    Ein schwer zu deutender Blick streifte Claus Jansen aus Anja-Lenas blauen Augen.
    Â»Und ihr könnt jetzt ja eure Geheimkonferenz von vorhin fortsetzen.«
    Mit etwas mehr Kraft als nötig zog sie geräuschvoll die Tür von draußen zu.
    Â»Nanu?«
    Der Kollege überhörte Angermüllers informelle Aufforderung, sich über die schräge Stimmung zwischen ihm und Anja-Lena auszutauschen.
    Â»So ganz durch waren wir ja noch nicht mit unserem Thema.«
    Â»Ja, Claus?«
    Â»Na ja, wir müssen mit diesem Li Cheng oder Steven oder wat mal sprechen. Und vorher sollte man natürlich abklären, was er von unserer Kollegin schon über den Fall erfahren hat …«

    Â»Sophie! Kommst du? Wir müssen los! Heute ist wieder Logopädie, weißt du doch!«
    Ungeduldig sah Marlene zur Uhr. Gerade wenn es schnell gehen sollte, neigte Sophie zum Trödeln, und drängeln ließ sie sich schon gar nicht. Marlene schob den Rollstuhl in den Renault Van und schloss die Heckklappe.
    Â»Jaja, Mamma mia, Marlene!«
    Endlich kam die Freundin aus dem Haus. Sie hatte sich ein anderes T-Shirt angezogen, welches ihr offensichtlich besser gefiel als das, welches Marlene ihr morgens hingelegt hatte. Eigentlich fand Marlene es ja gut, dass Sophie wieder wichtig war, wie sie aussah, nur musste das immer auf die letzte Minute sein? Sie half ihr beim Einsteigen, was Sophie für vollkommen überflüssig hielt, wie sie protestierend kundtat, und dann endlich startete Marlene den Wagen.
    Die lange Auffahrt neigte sich den Hang hinab, sie rollten über das weiße Brückchen, und als Marlene bei der Einmündung zur Straße den Wagen vorschriftsmäßig stoppen wollte, trat ihr Fuß ins Leere.
    Â»Scheiße, was ist das denn?«, rief sie entsetzt, als sie haarscharf vor einem Trecker quer über die Fahrbahn rollten. Der Trecker hupte laut, Sophie schrie vor Schreck kurz auf. Marlene steuerte in die Einfahrt gegenüber und griff geistesgegenwärtig zur Handbremse. Kurz vor einem parkenden LKW brachte sie den Wagen zum Stehen. Ihr Herz klopfte wie wild.
    Â»Das gibt’s doch nicht! Der Wagen war doch erst vor ein paar Wochen in der Inspektion!«
    In ihrem Kopf überschlugen sich die verrücktesten Gedanken. Sie sah Sophies erschrockenen Blick und riss sich zusammen.
    Â»Also, heute doch keine Logopädie, meine Dame! Jetzt ruf ich erstmal den Pannendienst und dann sag ich deiner Logopädin ab.«

    Eine halbe Stunde später stand Marlene mit einem großen, kräftigen Mann in einer gelben Warnweste auf dem Parkplatz. Zur Begrüßung hatte er ihr mit seiner Pranke ganz nebenbei die Hand geschüttelt, und sie nicht einmal angesehen, während sie ihm ihr Problem schilderte. Als er dann ihren betagten Renault entdeckte, der aus den 90ern stammte, warf er ihr einen wissenden Seitenblick zu. Er war der Typ, dem niemand etwas vormachen konnte, wenn es um Autos ging, und der gelernt hatte, auch zu Frauen hinter dem Steuer freundlich und höflich zu sein. Im Grunde aber hielt er sie dort wahrscheinlich für völlig fehl am Platz.
    Â»Dat kriegen wir ahlns in Griff, meine Dame, keine Panik«, brummte er mit seinem sonoren Bass, ohne dass Marlene etwas gesagt noch getan hätte, das zu einer derartigen Äußerung Anlass gegeben hätte. Sie schluckte eine Entgegnung hinunter und beschloss, erst einmal abzuwarten, was jetzt kam. Bevor er den Schaden auch nur in Augenschein genommen hatte, gab er schon eine erste Diagnose.
    Â»Dat is nu zwar büschen ungewöhnlich, so kalt wird das nachts ja noch nich, aber dat wird bestimmt son Marder gewesen sein. Bei so einem Modell, da schmecken denen die Teile noch gut. Und Sie sagen ja, dass Sie den Wagen erst vor Kurzem zur Inspektion hatten. Eine gute Werkstatt hätte dat ja wohl bemerkt, wenn da wat mit den Bremsen nich stimmt. Und Marder, die ham wir hier öfter.«
    Gelangweilt hob er die Motorhaube von Marlenes Wagen an, eben wie jemand, der das schon tausendmal getan hat und versenkte den Kopf im Motorraum.
    Â»Der

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