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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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gesehen habe. Habt ihr deswegen schon etwas unternommen? Ich sage euch, mit mir seid ihr total auf dem Holzweg.«
    Klick-klick-klick-klick.
    » Sie helfen sich nicht, indem Sie sich so aufführen, Alex. Bitte setzen Sie sich wieder.«
    Cahill würdigte Kelly keines Blickes, ließ sich aber langsam auf den Stuhl zurücksinken. Livingstone wirkte erleichtert. Wenn es um körperliche Gewalt ging, gab es nicht viele, die weniger zimperlich waren als Cahill.
    » Sie erkennen doch die Logik hinter dem, was Alex Ihnen gesagt hat«, meldete Logan sich zu Wort. » Ihre Geschichte ergibt einfach keinen Sinn.«
    » Dann fasse ich unsere Geschichte noch einmal zusammen«, sagte Livingstone nach einem Seitenblick auf Kelly. » Sie kannten Tara Byrne, und Sie kannten sie gut, denn Sie waren in ihrer Londoner Wohnung. Soeben haben Sie zugegeben, dass Sie von ihrer Beziehung zu Phil Hanson, ihrem Sicherheitsberater, gewusst haben. Er ist bei der Explosion getötet worden. Überall am Tatort haben wir Ihre Fingerabdrücke gefunden, sogar auf dem Zeitzünder.«
    » Wollen Sie etwa behaupten, ich hätte aus rasender Eifersucht eine Bombe hochgehen lassen? Ist es das? Dass ich etwas mit Tara Byrne gehabt habe und Phil auf diese Weise aus dem Wege räumen wollte?«
    Livingstone machte den Eindruck, als wäre ihm das Ganze peinlich.
    » Kapiert ihr nicht, wie lächerlich das ist?«
    Kelly nickte. Er stimmte mit Cahill überein, wollte aber nicht, dass seine Reaktion auf dem Band festgehalten wurde.
    » Das Motiv ist sekundär«, sagte Livingstone. » Dazu kommen wir noch früh genug. Zunächst deuten sämtliche Indizien auf Sie hin. Und Sie haben uns noch immer nicht erklärt, wie Ihre Abdrücke auf die Uhr gekommen sind.«
    Schlagartig realisierte Logan, dass es gar kein Klicken in seinem Gehirn war, das er zu hören geglaubt hatte, sondern das Ticken einer Uhr.
    » Sie haben bis jetzt nicht erwähnt, dass der Zünder eine Uhr war«, sagte er. » Was für eine?«
    Kelly beugte sich vor. Ihm war die Dringlichkeit in Logans Stimme nicht entgangen. » Eine Rolex«, sagte er.
    Logan sah die Szene sich wie einen Film vor seinem geistigen Auge erneut abspielen. Es war einer jener alten Filme, die surrten und summten, während die Spule sich drehte und das Bild wackelte. Am Rand fehlte ein Stück der Szene.
    Das Besprechungszimmer von CPO .
    Taras Manager, Devon Leonard, der Alex über den Tisch hinweg seine Uhr zuschiebt. Seine Rolex.
    Alex, der eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nimmt und sie Leonard gibt.
    Leonard, der die Flasche am Ende der Besprechung mitnimmt.
    Es ist alles von langer Hand vorbereitet worden.
    11
    » Ich muss meinen Mandanten sofort unter vier Augen sprechen.«
    » Logan…«, setzte Cahill an zu widersprechen.
    » Ich sagte sofort«, schnitt Logan ihm das Wort ab.
    » Aber wir sind mit der Befragung noch nicht fertig«, wandte Livingstone ein.
    » Meinetwegen«, sagte Logan, » können Sie das Band jetzt anhalten, mir gestatten, mich mit meinem Mandanten zu besprechen, und hinterher sehen wir dann weiter. Sie können aber auch weitermachen und ihm so viele Fragen stellen, wie Sie wollen. Aber eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen: In diesem Fall werde ich ihm raten, von seinem Recht zu schweigen Gebrauch zu machen.«
    » Das wird sich hinterher nicht gut für ihn machen«, sagte Livingstone.
    » Das lassen Sie nur unsere Sorge sein. Also– wofür entscheiden Sie sich?«
    Livingstone war um eine Antwort verlegen und sah Kelly Hilfe suchend an. Kelly starrte ins Nichts, ehe er den Blick Logan zuwandte und nickte.
    » Also gut, Mr Finch. Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Mandanten. Aber bevor Sie hinausgehen, muss ich Ihnen noch etwas sagen.«
    » Und das wäre?«
    Kelly warf Cahill einen müden Blick zu, schlug sein Notizbuch auf und folgte mit dem Finger einigen Zeilen auf der Seite.
    » Alexander Cahill«, sagte er mit teilnahmsloser, monotoner Stimme, » ich verhafte Sie wegen des Mordes an Phil Hanson und drei weiteren Personen. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, wird zu Protokoll genommen und kann gegen Sie verwendet werden.«
    Er machte eine Pause, und die Schwere seiner Worte hallte im Raum nach. » Haben Sie verstanden?«
    » Verstanden«, sagte Cahill. Alles Kämpferische war aus seiner Stimme gewichen.
    » Wollen Sie noch etwas sagen?«
    Er sah Logan an, der den Kopf schüttelte. » Nein.«
    Kelly schlug sein Notizbuch zu. » Gut, dann wollen wir Sie mal in Ruhe Ihr Schwätzchen halten

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