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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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dass ich Ihnen das nicht ersparen konnte.«
    » Chris ist tot?«
    Cahill bewegte die Lippen, brachte aber keinen Laut heraus.
    » Es tut mir leid«, wiederholte Kelly noch einmal, ehe er und Livingstone sich zum Gehen wandten.
    Dann fiel die Tür ins Schloss.
    12
    Rebecca fand nach ihrem Telefonat mit Campbell keine Ruhe und dachte den gesamten Abend darüber nach, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, in der Stadt zu bleiben. Ihr Abendessen bestand nur aus einigen Bissen von etwas im Hotelrestaurant– es fiel ihr sogar schwer, sich zu erinnern, was sie überhaupt bestellt hatte. Anschließend ging sie zurück auf ihr Zimmer und legte sich ins Bett. Als sie keinen Schlaf fand, lief sie im Zimmer auf und ab und wurde immer unzufriedener. Als sie schließlich lautstark mit sich selbst ins Gericht ging, wurde ihr klar, dass es so nicht weitergehen konnte.
    Um halb zwölf versuchte sie das erste Mal Logan anzurufen. Bei den ersten Malen ließ sie es nur ein paarmal klingeln, aber später wartete sie, bis sich seine Mailbox einschaltete. Sie war froh, wenigstens seine Stimme zu hören, und hinterließ ihm die Nachricht, dass sie sich nun doch entschlossen habe, nach Hause zu fahren, und sie sich am kommenden Vormittag sehen würden. Nachdem sie aufgelegt hatte, suchte sie ihre Sachen zusammen, stopfte sie in ihre Reisetasche und ging zur Rezeption, um auszuchecken. Sie war fest entschlossen, noch in dieser Nacht wieder in Glasgow zu sein. Campbell konnte sich zum Teufel scheren.
    Die Hotelangestellte bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick und berechnete ihr den vollen Zimmerpreis– doch das machte Rebecca nichts aus. Sie wollte so schnell wie möglich von hier fort und eilte zu ihrem Auto.
    Als sie die Zündung einschaltete, bemerkte sie, dass nicht mehr allzu viel Benzin im Tank war, also steuerte sie die Tankstelle neben dem Hotel an. Ihr angeschlossen waren ein Supermarkt und ein Burgerladen. Sie fuhr hinter einem alten Mazda an die Zapfsäule. Zu dieser späten Stunde herrschte nur wenig Betrieb.
    Per Knopfdruck wählte sie die Zahlungsweise direkt an der Zapfsäule, damit sie gar nicht erst in den Shop hineingehen musste. Während der Kraftstoff in den Tank gepumpt wurde und das Zählwerk sich weiterdrehte, schaute sie versonnen auf das dunkle Fort William zurück. Als sie starken Benzingeruch wahrnahm, wandte sie sich um und sah, dass dort, wo der Tank übergelaufen war, sich in allen Regenbogenfarben schillernde Flecken auf dem Betonboden gebildet hatten.
    Dann hörte sie Schritte hinter sich und drehte sich um. Ein Mann mit einer Baseballkappe ging mit gesenktem Blick auf die Fahrertür des Mazda zu und öffnete sie. Als er die Mütze abnahm und sein kurz geschorener Schädel sichtbar wurde, glaubte Rebecca einen Augenblick lang, den Mann zu kennen, konnte ihn jedoch nicht einordnen. Sie lächelte, als er sie ansah. Der Unbekannte erwiderte ihr Lächeln, stieg ein und fuhr davon. Sie sah den Lichtern des Wagens hinterher, während dieser sich in den Verkehr einreihte und dann auf der Straße, die in südlicher Richtung um den See herumführte, immer kleiner wurde.
    Sie hängte den Zapfhahn wieder ein und fröstelte, als die ersten Tropfen eines leichten Nieselregens niedergingen.
    Als sie wieder im Wagen saß und den Gurt anlegte, fiel ihr ein, wo sie den Mann schon einmal gesehen hatte.
    Bei dem Konzert.
    Als Roddy von der Bühne gestürzt war.
    Und jetzt war er hier.
    13
    Hudson fuhr ohne Eile von der Tankstelle und beobachtete dabei die Frau in seinem Rückspiegel. An ihrem Gesichtsausdruck hatte er abgelesen, dass er ihr bekannt vorgekommen war. Sie war in ihren Wagen gestiegen, aber noch lange nicht losgefahren. Er hatte die Sekunden gezählt und bei zwanzig aufgehört, als die Straße eine Kurve machte und die Tankstelle aus seinem Sichtfeld verschwand.
    An der nächsten Abzweigung bog er in die Seitenstraße ein, hielt den Wagen an und schlug mit der Faust wütend auf das Lenkrad.
    » Was ist?«, fragte Nummer zwei.
    » Es scheint, dass alles, was nur schiefgehen kann, auch wirklich schiefgeht«, schimpfte Hudson und biss vor Zorn die Zähne zusammen.
    » Was ist los, Chef?«, erkundigte sich Zwei. » Raus damit.«
    Hudson sah ihn an. » Die Polizistin«, sagte er.
    » Was ist mit ihr?«
    » Sie ist gerade hinter uns an die Tankstelle gefahren und hat mich gesehen, als ich zum Wagen zurückgekommen bin.«
    Nummer zwei sah ihn verwirrt an. » Und?«
    » Und? Das ist alles?« Hudsons Stimme

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