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Unheil ueber Oxford

Unheil ueber Oxford

Titel: Unheil ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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vorbrachte. »Steinguttöpfe mit schwarzen Oliven und Ziegenkäse. Sonnengetrocknete Tomaten. Basilikum. Wachteleier. Für einheimische Erdbeeren ist es zu spät – wir machen ihnen einen Apfel- und Brombeerkuchen mit Schlagsahne. Vielleicht eine meiner Karamellcremes oder ein Flammeri, was halten Sie davon?«
    »Wenn es um traditionelles englisches Essen geht, sollten wir dann nicht lieber geschnittenes Weißbrot aus dem Supermarkt und rosa Schinken aus der Plastikpackung servieren?«, fragte Kate. »Außerdem schlage ich steinharte Eier aus Batteriehaltung mit winzigen Klecksen Senf und drei Blättchen Kresse vor.«
    Der Koch blickte sie abschätzig an, ohne sie einer Antwort zu würdigen. »Freilaufende Hühner«, fuhr er fort. »Gedünstete Brüstchen in Butter und Zitronensaft, alle zehn Minuten begossen, damit sie nicht austrocknen, und kalt mit einer leicht mit Zitrone abgeschmeckten Mayonnaise serviert. Ein Salat aus jungem Spinat und Kopfsalatherzen mit einer Himbeervinaigrette, vielleicht etwas Rauke, sofern noch welche übrig ist.«
    »Einverstanden. Sie haben mich überredet«, murmelte Kate und zog los, um Martha die gute Nachricht mitzuteilen.
    »Genau wie ich gesagt habe!«, krähte Martha, ohne sich zu bedanken. »Das ist wenigstens etwas, wovon man der Familie berichten kann.«
    Kate hoffte, dass bei dem Ausflug nichts zu Aufregendes oder Sensationelles passierte, das geeignet war, Marthas Korrespondenz mit ihren Lieben aufzupeppen. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass bei diesem Picknick zumindest keine berühmte Sängerin unverständliche Lieder in deutscher Sprache von sich geben würde – vor dem Bootsausflug musste sie nämlich noch das Konzert in Birmingham durchstehen.
    »Und was ist mit unserer College-Besichtigungstour?«, fragte Martha, als Kate sich am Abend soeben nach Hause davonschleichen wollte.
    »Etwa jetzt?«, rief Kate.
    »Morgen früh.« Martha war kompromissbereit.
    »Aber Sie wollten sich das College nicht ansehen«, wandte Kate ein. »Ich weiß genau, dass ich es vorgeschlagen habe. Die Besichtigungstour war ein offizieller Programmpunkt, aber Sie hatten keine Lust.«
    »Das war damals«, erklärte Curtis. »Aber jetzt ist jetzt«, fügte er hinzu, womit er unbestreitbar Recht hatte.
    Kate konsultierte ihren Taschenkalender. »Morgen zwischen neun und Viertel nach zehn haben wir noch Zeit zur Verfügung, da würde es gehen. Eineinviertel Stunden. Wir werden eine ziemliche Wegstrecke zurücklegen, denken Sie also an bequemes Schuhwerk. Bis morgen, Punkt neun.«
    Mit diesen Worten verschwand Kate in Richtung Fridesley, nach Hause. Ihr dünner, schwarzer Rock wirbelte hinter ihr her, und ihr Haar schimmerte im Licht der Straßenlaternen fast silbrig.

    Pünktlich um fünf vor neun stand Kate vor der Pförtnerloge und wartete auf Curtis, Martha und wen sie sonst noch für diese Tour hatten interessieren können. Ich warte bis neun, sagte sie sich. Keine Minute länger. Wenn sie bis dahin nicht hier sind, verschwinde ich. Sie sah zu, wie der Minutenzeiger der Uhr über den gotischen Fenstern der Aula langsam vorwärts rückte. Noch vier Minuten.
    Um eine Minute vor neun waren sie da. Erfreulicherweise nur Curtis und Martha, dachte Kate. Obwohl eine gewisse Auflockerung ihrer vereinten Substanz durch ein paar andere Studenten sicher ganz angenehm gewesen wäre.
    »Dies ist der Aufenthaltsraum der Professoren«, erklärte Kate und ließ die beiden einen kurzen Blick auf Balkendecke, Kerzenhalter und den scheußlichen Tafelaufsatz werfen. »Die früheren Rektoren«, sagte sie und zeigte auf die feierlichen Porträts an den Wänden. »Der alte Knabe hier hat es zum Premierminister gebracht, und der mit der weißen Perücke und der Whiskynase war Präsident des Oberhauses. Hier entlang!«, rief sie und lief mit Curtis und Martha im Galopp durch eine Reihe von Höfen. »Alter Hof! Neuer Hof! Gründer-Hof! Kapelle!«, warf sie über die Schulter hinweg den beiden hinter ihr herhastenden, schnaufenden Gestalten zu. Sie stieß die Tür auf und blieb neben dem Eingang zum Tower of Grace stehen. »Hübsche Glasfenster aus dem siebzehnten Jahrhundert«, informierte sie ihre Zuhörer. »Ein hübscher Wal und eine noch hübschere Eva.« Sie überlegte, ob sie den beiden das Versuchungs-Gemälde zeigen sollte, befürchtete jedoch, dass Curtis sie zu wörtlich nehmen könnte und ihnen beiden dann die Vertreibung aus dem Paradies bevorstünde.
    »Geht es hier zu diesem Turm?«, fragte Martha,

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