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Unheiliger Engel (German Edition)

Unheiliger Engel (German Edition)

Titel: Unheiliger Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Begabungen a u ßerhalb meines Ber u fes nur selten aus und wende sie nicht gegen mein Umfeld.“ Sergej machte eine Pause und blickte sie an. „Ich kann sogar liebenswert sein.“
    Elaine war tief berührt und sein Blick ließ sie dahinschmelzen. Wie gern hätte sie sich jetzt an ihn geschmiegt, doch sie selbst hatte diese Distanz g e fordert. Eine wirklich blöde Idee. Sie fühlte sich wie auf heißen Kohlen.
    „Bestimmt kannst du das.“
    „Oh, ein Kompliment.“
    „Ein kleines . “ S ie grinste.
    „Und wer betreibt nun Understatement?“
    „Touché . “ Elaine hob wie getroffen die Hände , nur um ihn wieder zu re i zen . „ Einige s a gen , du seist zu e rnst, ungeduldig gegenüber Mitmenschen, manchmal zu genau, zu präzise“, li s tete sie auf.
    „Es ist unfair und allzu einseitig, nur negative Eigenschaften und Verhalten s weisen aufz u führen“, belehrte Sergej sie.
    „Nenn mir doch andere . “ S ie blickte ihn keck an und rekelte sich wohlig auf der Couch . Dabei spürte sie mit weiblicher Genugtuung, dass ihn dieser Anblick erregte. Die silbernen Schuhe an ihren Füßen glänzten im flackernden Kaminlicht und sie war begeistert, dass ihre kleine Sammlung zu Hause um di e ses wu n derschöne Paar bereichert wurde. Sie würden einen Ehrenplatz in ihrem Schu h regal bekommen und sie immer an Sergej und diesen Abend erinnern.
    „Ich bin zum Beispiel großzügig, kosmopolitisch, viel gereist, abenteuerlu s tig und exper i mentierfreudig.“
    „Sind das wirklich Vorzüge?“
    „Aus der richtigen Perspektive betrachtet ja.“
    Sie lachte leise. „Du biegst dir die Welt zurecht, wie sie dir gefällt.“
    „Wenn ich es kann, warum nicht ? “
    „Du kannst wirklich sehr reizend und selbstgefällig sein . “ Elaine stöhnte g e spielt erschü t tert auf.
    „Natürlich kann ich reizend sein“, gab Sergej mit einem charmanten L ä cheln zurück. „Und du bist es dazu, liebe Elaine. Reizend attraktiv und ve r führerisch. Vom ersten M o ment an hast du mich fasziniert.“
    „So etwas solltest du nicht sagen . “ Elaine errötete und versteifte sich ung e wollt . S ie spie l te eindeutig mit dem Feuer und würde es nicht kontrollieren können, wenn es au s brach . Aber wollte sie das überhaupt?
    „Warum nicht?“
    „Du weißt genau , warum . “ Sie blickte in das Feuer des Kamins, dann wieder zu Sergej. „Zu viel Nähe ist zwischen uns nicht möglich und ich dachte, das hätten wir besprochen. Es sollte nur ein Abendessen sein. Eine Chance, uns kennenz u lernen. “
    „Das ist es a uch. Ein Abendessen und ein einziges ehrlich gemeintes Kompl i ment. Dass eine besondere Spannung zwischen uns besteht, wirst auch du nicht leugnen kö n nen. Wir würden nicht hier sitzen, wenn es anders wäre.“
    Sie überlegte einen Moment und er ließ ihr die Zeit, die sie benötigte. „Vie l leicht, aber wir sind keine Kinder mehr, die an Märchen glauben und wissen beide, dass die Realität ganz anders ist. Zu einer Beziehung gehören auch andere, viel wichtigere Dinge als Lust und Le i denschaft.“
    „Und die wären?“
    „Zum Beispiel Vertrauen, Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Sicherheit und e i ne fundierte B a sis, auf der man aufbauen kann.“
    „Wie sachlich und nüchtern betrachtet . “ Sein Blick bohrte sich in ihren. „We l che Trä u me hattest du als Kind oder Teenager?“
    „Ich denke, dass ich mich nicht sehr von anderen unterschieden habe. We l ches Mädchen träumt nicht davon, von einem schönen Märchenprinzen auf seinen Schimmel gehoben zu werden oder einem Rockstar wie Jon Bon Jovi zu bege g nen?“
    „Und wie hast du dir damals die Liebe vorgestellt?“
    „Kennst du den Film Peter Ibbetson?“
    „Ich habe das Buch gelesen. Liebe über die menschlichen Grenzen und den Tod hinaus. Sehr tragisch und romantisch, wenn auch etwas angestaubt antiqu a risch.“
    „Ich habe ihn als junges Mädchen gesehen und war beeindruckt . “ Sie ve r zog den Mund und schämte sich. „Wie naiv man doch in diesem Alter ist. Man baut sich Märchenschlö s ser.“
    „Naiv? Nein, ich mag den Film auch“ , gab er zu. „Auf seine Art ist er c ha r mant.“
    „Wie gnädig von dir.“
    „Nicht wahr? Dann bist du sicher auch ein Fan von Emily Bronte ’s Wuth e ring Heights? Eifersucht, verletzter Stolz und packende, unerfüllte Leide n schaft.“
    „Oh ja, ich liebe Heathcliff. Er ist eine so tragische Figur. Ein Mensch mit all seinen H ö hen und Tiefen, böse und doch mit einem guten Kern

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