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Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI

Titel: Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna und Günter Braun
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gemeinsam mit Elektra zu basteln, der uns deckte, aber da hatte ich noch nichts von den Roburen und der Vitamin-P-Alge g e wußt. Nein, sagte ich, diese Möglichkeiten kommen überhaupt nicht in Frage. Ich würde mich in unserem Bungalow auf der Erde keine Minute wohl fühlen, wenn wir auf diese Weise hier abgehauen wären. Aber man darf doch Zweifel anmelden.
    Ich zweifle auch, sagte Elektra, aber das hält mich von diesem Unte r nehmen nicht ab. Zweifeln muß man an jedem Vorhaben. Hast du ü b rigens einen Vorschlag, wie wir die Alge beschaffen könnten, ohne uns von hier fortzubewegen?
    Wenn wir Zeit hätten, wäre es überhaupt kein Problem, dachte ich. Den Ort der Alge kannten wir, das Schema des städtischen Wassers y stems kannten wir auch. Und wenn wir einen elektronischen Schwi m mer mit einem Reißhaken ausstatteten, konnten wir ihn per Fernsteu e rung losschicken. Er würde uns die nötigen Algenstücke abfetzen. Ich wußte sogar, wie wir ihn bauen konnten. Mir schwebte schon ziemlich genau vor Augen, wie ich das elektronische Reinigungselement, das wir auf der Raumfahrt ab und zu durch unsere Röhren- und Leitungss y steme schickten, für unseren Zweck umfunktionieren würde, vorausg e setzt, Elektra legte mir die entsprechenden Daten vor. Aber ich wußte, wie lange solche Manöver auf der Erde dauerten, wo man sich nicht in solch einer prekären Situation befand wie Elektra und ich auf Omega elf.
    Auf der Erde, wenn die Sache ordentlich gemacht werden sollte, brauchte man erst einmal eine größere Mannschaft und auch einen le i stungsfähigeren Computer. Aber vor allem eine größere Mannschaft. Es ist nämlich inzwischen als Irrtum erkannt, daß Computer unbedingt planstellenherabsetzend wirken, denn auch ein leistungsfähiger Comp u ter geht immer dann, wenn es spannend wird, zunächst einmal kaputt.
    Man braucht also erstens jemanden, der immer für eine Reparatur b e reitsteht, das wäre in unserm Fall ich.
    Dann braucht man einen, der den Computer bedient.
    Dann einen, der die Programme macht, wenn man nicht einen Co m puter hat, der selber Programme entwerfen kann, aber zu diesen Pr o grammen muß er ja angeregt werden, man muß ihn ermuntern, sozus a gen in Stimmung versetzen.
    Also, das wären immerhin schon drei Personen.
    Dann brauchte man denjenigen, der das elektronische Schwimmel e ment zunächst als Gleichung entwickelt, es dann zeichnerisch darstellt, dann von einem Gremium von mindestens fünf akademisch und drei praktisch beschlagenen Leuten begutachten und genehmigen läßt, dann einen, der es konkret baut, eine Probefahrt machen läßt, am besten in einer Pilotanlage, die ausschnitthaft das große Rohrsystem mit seinen besonderen Windungen und speziellen Macken simuliert.
    Für diese Anlage brauchte man ein Kollektiv von mindestens drei, das sie entwirft, zur Diskussion stellt, und dann ein bis zwei Leute, die sie bauen.
    Und wenn der Schwimmer die Fahrt durch die Pilotanlage bestanden hat, baut einer noch die Steueranlage, und dann schickt man den Schwimmer probeweise ab und läßt ihn nach verschiedenen Progra m men Aktionen durchführen, bis man ganz sicher zu sein glaubt, daß er sich hundertprozentig an die Alge heranarbeiten wird und dabei einen entwicklungsfähigen Strunk oder Trieb, oder wie man es nennt, e r wischt. Vorher würde man aber von einer Dreier-Kommission noch die allgemeinen Rohrverhältnisse prüfen lassen, damit der Schwimmer nicht auf Erscheinungen stößt, die ihn beschädigen können. Und wenn man die Alge noch durch ein fremdes Rohrsystem schicken will wie wir auf den Weg zu den Prudenten, müßte man fast die gleichen Berec h nungen noch einmal machen und noch eine Pilotanlage bauen.
    Natürlich war das die Praxis unter irdischen Verhältnissen. Zum Be i spiel konnte man auf das Gutachten und die Genehmigung der fünf akademisch und drei praktisch beschlagenen Leute verzichten, ja, ich war sogar der Meinung, daß zwei nicht ganz Bekloppte, wie Elektra und ich, und ein nicht allzu hinfälliger Computer das Ding ebenfalls drehen könnten. Aber wenn ich bedachte, daß fast zwei Dutzend Beteiligte und ein leistungsstarker Computer auf der Erde unter freien Verhältnissen für so eine Arbeit mindestens einen Monat brauchen würden, kamen für Elektra und mich etwa neun Monate ‘raus. Wenn ich auch zugab, daß der Zeitaufwand gerade durch den Wegfall der Kommissionen und Gremien und Pilotanlagen sich verringern würde, mußte ich wieder die Möglichkeit von

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