Unit Kill
ergeben. Aber sie konnten sich keine Gefangenen erlauben. Keine Gefangen und keine Zeugen. Schmidt kehrte ganz langsam wieder in die Gegenwart zurück. Er holte tief Atem und stieß ihn geräuschvoll aus. Er musste jetzt wieder Führungsstärke zeigen, seine Leute vertrauten ihm und er würde sie alle lebend nach hause bringen – und dafür sorgen, dass sie zu hause auch am Leben blieben. Er blickte nochmals auf Kleinfeld. Das war der letzte meiner Leute, der zu Schaden kommen ist, dachte Schmidt zerknirscht. Sie waren nun gewarnt. Ab jetzt würden sie zu jedem Zeitpunkt mit allem rechnen. Schmidt erhob sich und wendete sich seinen Leuten zu, die ihn erwartungsvoll ansahen.
„Kleinfeld muss unbedingt an Bord von U 37 und dort weiter versorgt werden. Das machen wir in der altbewährten Weise. Der da kommt auch mit auf U 37, genau wie wir.“ Er nickte zu Paulson hinüber. Die Männer starrten ihn an.
„Leute, wir werden uns einen anderen Platz aussuchen müssen. Die Jungs in Andalsnes sind weit ab vom Schuss, da sucht garantiert niemand. Versuchen wir es dort noch einmal.“ Er stand auf.
„Es ist riskant, aber für Kleinfeld und den Ami muss uns U 37 ein Schlauchboot schicken. Wir selbst nehmen den Landweg bis zum Bootshaus von Skagefla und schleusen uns wieder ein. Und dann verschwinden wir alle, bevor es hier brenzlig wird.“
Eckernförde, Deutschland
Röder wartete zunehmend nervöser auf eine Meldung von seinem Team in Norwegen. Vor zwei Stunden hatte das Mobiltelefon, das er ausschließlich für Gespräche mit Lacombe benutzte, geklingelt, aber es war niemand dran gewesen und die Verbindung brach auch gleich wieder ab. Er ging in dem großen Zimmer, das sie als Aufenthaltsraum benutzen, auf und ab. Plötzlich riss einer der Söldner die Tür auf, rannte wortlos zum Fernseher und schaltete ihn ein.
Central Intelligence Agency, Langley, Virginia
Der Direktor der CIA lauschte erstaunt dem Bericht seines Abteilungsleiters für Operationen in Europa. Er konnte es immer noch nicht fassen. Der Abteilungsleiter nickte entschlossen.
„Doch Sir, das ist eindeutig bestätigt. Der BND hat in Belgien zehn schwer bewaffnete Söldner angeworben, die sich mittlerweile aufgeteilt haben. Vier sind gestern nachmittag von Hamburg über Kopenhagen nach Aalesund in Norwegen geflogen und der Rest hält sich zur Zeit einem entlegenen Bauernhaus nahe Eckernförde auf. Wir haben zwei Leute drin.“
„Wie bitte?“ Der Direktor wollte nicht glauben, was er gerade gehört hatte.
„Doch Sir, zwei der Söldner waren für uns bereits im Irak aktiv. Wir haben sie dort angeworben und sie geben uns auch weiterhin auf unregelmäßiger Basis Informationen über ihre Tätigkeit. Es manchmal sehr interessant zu wissen für wen diese Leute was tun.“ Der Abteilungsleiter lächelte. „Wir haben Glück, einer der beiden ist bei der Norwegen-Gruppe, einer in Eckernförde.“
„Aalesund, wo liegt das genau?“, fragte der Direktor, der bei dem Gedanken, dass der eine Trupp nach Norwegen geflogen war, kein gutes Gefühl hatte. Sein Gegenüber war bestens vorbereitet und breitete eine mitgebrachte Karte von Südnorwegen auf dem Tisch aus.
Das Telefon klingelte. Der Direktor hob ab. „Für Sie.“ Er reichte seinem Abteilungsleiter das Telefon und sah wie sich dessen Gesicht verfinsterte. Nach einer Weile legte er mit besorgter Miene auf.
„Sir, es hat eine neue Entwicklung gegeben. Im norwegischen Fernsehen kam eben eine Sondersendung über ein Blutbad auf einer entlegenen Straße in Norwegen. Wir bekommen gleich die Aufzeichnung. Dort wurden vier paramilitärisch gekleidete und schwer bewaffnete Männer tot aufgefunden. Sie und ihre drei Fahrzeuge waren von hunderten Kugeln durchsiebt. Dort muss es furchtbar aussehen, die Norweger sind ganz durch den Wind, so etwas passiert dort wohl nicht so oft.“
„Das glaube ich, Detroit liegt ja auch nicht in Norwegen. Hat man die Identität der Männer schon feststellen können?“
„Nein Sir, aber die Stelle liegt nur etwa vierzig Meilen von Geiranger entfernt. Da liegt die Vermutung nahe, dass die Söldnertruppe des BND mit den Kampfschwimmern von U 37 aneinander geraten ist. Wir sind dabei, über unsere offiziellen und inoffiziellen Kontakte in Norwegen mehr in Erfahrung zu bringen.“
„Haben wir inzwischen etwas von Paulson gehört?“
Der Abteilungsleiter schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein Sir, seit er Otta in Richtung Geiranger verlassen hat, hat er sich nicht mehr
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