Unit Kill
gemeldet. Die Straße, die er fahren wollte, führt an der Stelle des Blutbades vorbei.“
Der Direktor nickte, bedankte sich bei seinem Mann und entließ ihn. Anschließend ließ er sich mit dem Weißen Haus verbinden.
Geirangerfjord, Norwegen
U 37 lief mit langsam mit fünf Knoten und zweihundert Meter tief getaucht den Geirangerfjord hinaus. Da vier Kampfschwimmer fehlten, war es kein Problem den verletzten Kleinfeld permanent in eine Koje zu legen und auch noch Paulson, der immer noch gefesselt war, unter zu bringen. Schmidt hatte gerade seinen ausführlichen Bericht über das Feuergefecht beendet.
„Wann hört das endlich auf?“, fragte Hansen mit leiser Stimme. Die Besatzung in der Zentrale schwieg betreten. Schmidt unterbrach die Stille. „Noch etwas, ich weiß jetzt auch, wer die Söldner geschickt hat. Ich habe ihrem toten Anführer ein Spezial-Mobiltelefon, vermutlich mit Verschlüsselung, abgenommen und die einzige Anrufernummer, die dort gespeichert war, gewählt.“ Er machte eine kleine Pause. Jeder in der Zentrale hing an Schmidts Lippen.
„Röder.“
Wieder Stille. Jeder in der Zentrale musste diese Information erst mal verdauen. Schmidt machte einen Vorschlag. „Vielleicht sollten wir unseren Gast von der US-Navy mal zu dem Thema befragen. Falls er auch wirklich von diesem Verein ist.“
„Ok, Schmidt. Reden wir mal mit ihm. Wir gehen am besten in meine Kammer. Bringen Sie Mr. Paulson zu mir, er bleibt vorerst gefesselt.“ Schmidt und Hansen gingen in die Kammer des Kommandanten, während zwei Matrosen nach unten gingen, um Paulson zu holen.
Eckernförde, Deutschland
Röder war wie betäubt. Er hatte sich jetzt mehrfach die Aufzeichnungen der ganzen Sondersendungen des norwegischen Fernsehens angesehen. Obwohl man die Leichen, einer der Toten sollte angeblich von über dreißig Kugeln getroffen worden sein, kaum noch erkennen konnte, war er absolut sicher, dass es seine Leute waren. Wie konnte das nur geschehen? Die Söldner waren doch schwer bewaffnet, alle mehrfach kampferprobt und auch sonst bestens ausgerüstet, sogar Raketen hatten sie dabei. Und dann das! Obwohl diese verdammten Kerle in einen perfekt gelegten Hinterhalt gelockt wurden, waren sie doch siegreich aus dem blutigen Gefecht hervorgegangen.
Röder stand auf und ging wieder auf und ab. Er dachte zurück an die Besatzung von U 37. Dann kam ihm seine letzte Begegnung mit Lüders und Junghans in den Sinn, vor allem deren überhebliches, arrogantes Lächeln, als er ihnen erzählt hatte, dass sie vom Programm abgesetzt wären und unter Hausarrest stünden. Besonders das dreckige Grinsen von Junghans blieb ihm im unauslöschlich ins Gedächtnis gebrannt. Er blieb abrupt stehen. Ihm kam ein furchtbarer Gedanke. Nein, dachte er, das konnte nicht sein. Das durfte ganz einfach nicht sein. Lüders und Junghans würden niemals ausdrückliche Befehle des Flottenkommandos oder gar der Regierung verweigern, auch wenn sie durch ihn überbracht würden. Es waren Soldaten, Offiziere, das konnten sie nicht tun. Oder doch? Hatten diese Mistkerle etwa seine ausdrückliche Anweisung, nur Männer ohne familiäre Bindungen, also meist junge und unerfahrene Männer für U 37 auszuwählen, missachtet? Waren etwa mehr als drei Kampfschwimmer an Bord? Obwohl er mehrfach klargestellt hatte, dass das von ‚ganz oben’ kam? Röder kam ganz langsam in den Sinn, dass es außer ihm und dem BND auch andere geben könnte, die Regeln brechen, wenn sie es für notwendig hielten.
Röder wurde immer bleicher. Mein Gott, dachte der Atheist Röder, dann würde ja auf einmal alles zusammen passen. Alles! Angefangen vom Amoklauf von U 37 über das Grinsen von Junghans bis hin zu dem Blutbad in Norwegen. Diese Schweine, dachte Röder in ohnmächtigem Zorn, diese elenden, dreckigen Kommissköpfe. Natürlich, das war die einzige Erklärung. U 37 war mit der bestmöglichen Mannschaft besetzt worden und das gleiche galt offensichtlich, er hatte noch die grausigen Bilder des norwegischen Fernsehens vor Augen, auch für die Kampfschwimmer. Die haben U 37 voll besetzt und voll bewaffnet los geschickt und dann meinen ganzen Plan in Grund und Boden geballert, dachte er verbittert. Und jetzt stellte er sich die unausweichliche und logische Frage. Wo wollen sie jetzt hin und was haben sie vor?
Er öffnete die Tür zu dem Nebenzimmer, in dem seine sechs restlichen Söldner saßen und sagte. „Ich fahre in die Einsatzzentrale. Sie bleiben hier. Alle.“ Er verließ
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