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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Meine Besatzung und ich stehen Ihnen gerne zur Verfügung.“
    Paulson atmete noch einmal tief durch und sagte: „Vielen Dank Herr Korvettenkapitän. Das Angebot nehme ich gerne an.“
    „Tüchtige Marineoffiziere können wir hier immer gebrauchen“, schloss Hansen grinsend und erhob sich.

Außenstelle des Bundesnachrichtendienstes, Pullach, Deutschland
    Klaasen nahm die Fernbedienung und schaltete seinen Fernseher aus. Er hatte den Bericht über das Blutbad in Norwegen nicht bis zu Ende geschaut. Er stand auf, ging an sein großes, von außen verspiegeltes Panoramafenster und schaute heraus. Es war ein schöner Tag, keine Wolke am Himmel, ein richtiges Urlaubswetter.
    Seine Frau kam ihm in den Sinn, mit ihr war er zum letzten Mal richtig in Urlaub gefahren. Nach ihrem Tod hatte er seine Urlaube zu hause verbracht, meistens hatte er sich ausreichend Arbeit mit genommen, sie war jetzt der alleinige Inhalt seines Lebens geworden
    Und jetzt hatte er gar nichts mehr. Er war beruflich total gescheitert. Seine Karriere, sein ganzes Leben lag in einem Scherbenhaufen. Er hatte seine Frau verloren und es seitdem nicht mehr geschafft, einem anderen Menschen einen Platz in seinem Herzen einzuräumen. Er hatte sich in seinen Beruf gestürzt und diesen jetzt ebenfalls verloren. Seine Existenz erschien ihm als pure Sinnlosigkeit, ja schon als Hohn des Schicksals. Klaasen stieß einen langen Seufzer aus und rief seinen Fahrer zu sich.
    „Ich muss ungestört nachdenken und fahre selber. Sie können jetzt Feierabend machen.“ Der Fahrer verabschiedete sich, übergab Klaasen Schlüssel und Papiere und informierte die Leute vom Personenschutz, die sich bei solchen Gelegenheiten wie üblich wenig erfreut zeigten, über die Wünsche seines Chefs. Klaasen verließ das Gebäude, stieg in den Wagen und fuhr los. Der Wagen mit den Personenschutzbeamten folgte ihm.

Campingplatz Andalsnes, Norwegen
    In den meisten Hütten dem weitläufigen Campingplatz liefen permanent die Fernseher und die Feriengäste diskutierten heftig über das ‚Massaker von Grotli’, wie der Vorfall nun allenthalben genannt wurde. Nur in der Hütte Nummer Vier hielt sich die Aufregung in Grenzen. Hier wurde sachlich analysiert.
    „Das ist typisch Schmidt. Wisst Ihr, was er mir per Funk gesagt hat?“ Hundts drei Kameraden sahen ihn erwartungsvoll lächelnd an. „Hundt, hier gab es Feindseligkeiten, ein Hinterhalt, vermutlich Söldner, Kleinfeld verletzt, aber nicht lebensgefährlich, alle vier Gegner neutralisiert, in Kürze vermutlich massiver Polizeieinsatz, wir ziehen uns auf U 37 zurück und stoßen dann zu Euch.“ Er machte eine Pause und wiederholte noch einmal betont, mit einem ironischen Lächeln: „Feindseligkeiten, neutralisiert“.
    Die drei anderen grinsten zurück. Zuerst waren sie zutiefst schockiert, dass es ein schweres Gefecht mit weiteren vier Toten gegeben hatte. Aber dann sagten sie sich, selber Schuld, sich mit uns anzulegen. Für Söldner hatten sie ohnehin wenig übrig und Schmidt und seine Leute hatten sich nur verteidigt und um ihr Leben gekämpft. Das allerdings recht heftig. Sie hatten über Satellit einen englischsprachigen Sender gefunden und hörten gerade, dass einer der Toten regelrecht durchsiebt worden war, vierunddreißig Einschüsse. Auch die anderen Toten, einer lag in einer großen Blutlache vor einem Auto, dessen Lack fast vollständig von den zahlreichen Einschüssen weggeplatzt war, boten keinen schönen Anblick. Für die vier Kampfschwimmer sagte das aber vor allem eines aus: Schmidt hatte keine Gefangenen machen wollen. Ihnen war plötzlich klar, dass ihre Reise noch lange nicht zu Ende war und ständig mit allem gerechnet werden musste.
    Das Funkgerät meldete sich. Hundt ging sofort dran und hörte einen Augenblick zu. Dann sagte er „Gut, wir sind da und nehmen Euch in Empfang. Ja, die Bahnfahrkarten haben wir bereits geholt.“ Er beendete das Gespräch. Sie hatten sich gewundert, wieso sie jetzt für alle Bahntickets nach Oslo kaufen sollten. Anscheinend war der Plan grundlegend geändert worden.

Lageraum im Weißen Haus, Washington DC, USA
    „Nein, Mr, President, Commander Paulson ist mit ziemlicher Sicherheit nicht unter den Toten. Sein Mietwagen stand zwar dort, völlig von Kugeln durchsiebt, aber vom Fahrer, also Paulson, fehlt bislang jede Spur. Es wurden auch im oder in der Nähe des Fahrzeugs keine Blutspuren gefunden. Die norwegischen Behörden sind immer noch völlig verstört. Die Leichen wurden

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