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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Anti-Torpedo-Torpedos angegriffen. Gleichzeitig wird ein Täuschkörper-Ausstoß vorbereitet, falls der Torpedo doch nicht neutralisiert werden kann. Das System berechnet gleichzeitig einen Ausweichkurs, der jederzeit perfekt mit den Abwehrmaßnahmen koordiniert ist. Stellen Sie sich alleine die Zeitverzögerung vor, wenn das über normale, gesprochene Ansagen, manuelle Berechnungen und mündliche Anweisungen geschehen würde. Das System hingegen ist blitzschnell, präzise und kann mehrere Angriffe gleichzeitig abwehren und parallel dazu selbst Angriffe führen.“
    Hansen erhob etwas seine Stimme. „Und es kann jederzeit von einem Operator über eine so genannte Veto-Funktion beliebig eingegriffen werden.“
    Schmidt nickte ohne allzu großen Enthusiasmus. Gegen Gefühle kommen logische Erklärungen eben nicht an. Hansen lächelte etwas unsicher, weil er Schmidts Gesichtsausdruck nicht recht deuten konnte und fuhr mit seiner Führung fort. Sie gingen weiter nach hinten, in Richtung des zweifach schwimmend gelagerten Schalldämm-Moduls, in dem alles installiert war, was Lärm machte. Insbesondere alle möglichen Pumpen und vor allem der Diesel waren dort eingebaut. Dort bestand das Boot auch nur noch aus einem Deck. Bevor sie die kleine Treppe zum Schalldämm-Modul erreichten, kamen die beiden Offiziere an den Brennstoffzellen vorbei. Die neun Module waren hinter Edelstahltüren verborgen und daher sahen ähnlich unspektakulär aus, wie auf den anderen Booten der Klasse 212A. Schmidt hörte, dass mehr Energieträger in Form von in Metallhydrid gebundenem Wasserstoff, flüssigem Sauerstoff und Diesel an Bord war und die Reichweite dadurch und durch eine neue, effizientere und leistungsfähigere Brennstoffzellen-Generation drastisch erhöht wurde.
    „Die Leistung wurde gegenüber der ersten Version der Zellen fast um den Faktor fünf gesteigert, was einer Gesamtleistung von über 1,2 Megawatt entspricht“, erklärte Hansen. „Die Größe ist praktisch gleich geblieben. Damit erhöht sich die Zeit, in die wir getaucht auch extreme Manöver fahren können drastisch. Außerdem wurde der Wirkungsgrad um zehn Prozent verbessert, was uns in Verbindung mit den größeren Reaktanten-Tanks einige Tage zusätzlicher Tauchzeit verschafft.“
    Was Schmidt interessanterweise gar nicht wusste, war, dass das Boot nur von einem Elektromotor, einem so genannten Permasyn-Motor angetrieben wurde. Der Diesel trieb die Schraubenwelle nicht direkt an, wie Schmidt bisher annahm, sondern erzeugte über einen Generator nur Strom für das Laden der Lithium-Polymer-Akkumulatoren. Hansen war über Schmidts Interesse erfreut und erläuterte ihm ausführlich die Zusammenhänge zwischen Dieselgenerator, Akkumulator, Brennstoffzellen, Elektromotor und dem direkt gekoppelten Schraubenantrieb. Schmidts Gedanken kreisten während Hansens Erklärungen immer mehr um einen bestimmen Punkt. „Wie groß ist denn jetzt unsere Gesamtreichweite?“, fragte er nachdenklich.
    Hansen sagte es ihm.
    Schmidt pfiff durch die Zähne.
    „Bei optimierter Marschfahrt sogar bis zu bis zu zehn Prozent mehr“, fügte Hansen hinzu.
    Als er Schmidts fragenden Gesichtsausdruck sah, fuhr er fort „Optimierte Marschfahrt heißt, dass Geschwindigkeit, Tauchtiefe, Schnorchelhäufigkeit und Dauer nicht von der taktischen Situation bestimmt werden müssen, sondern vom Computer laufend auf minimalen Energieverbrauch, minimale Schnorchelzeiten und maximale Fahrtstrecke berechnet und vorgeschlagen werden können. Das Ganze wird laufend an unvorhergesehenes Tauchen oder kurzfristig notwendige Ausweichkurse angepasst. Optimierte Marschfahrt ist zum Beispiel beim Transit in oder aus Operationsgebieten möglich.“
    Nachdem sie sich noch die Personenschleuse angesehen hatten, gingen sie wieder zurück in die Zentrale. Sie setzten sich auf zwei der Sitze der Besatzung und fingen an, über den Auswahlprozess ihrer Besatzungen zu diskutieren.
    „Was halten Sie eigentlich von dem Gespräch gestern?“, fragte Hansen unvermittelt und machte durch seinen Tonfall kein Hehl daraus, dass er selbst offenbar gar nichts davon hielt. Schmidt dachte kurz nach und beschloss, ebenfalls offen zu sein. „Abgesehen davon, dass mir Röder, dieser BND-Typ, zutiefst zuwider war, fand ich eigentlich unseren nachfolgenden Termin am aufschlussreichsten. Den, in dem genau das Gegenteil von dem beschlossen wurde, was der BND ursprünglich wollte.“
    Hansen musste lachen. „Stimmt. Was für Schnapsideen

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