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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Nervosität vor der Mannschaft zu verbergen. Die Besatzung in der Zentrale begann bereits verborgene Blicke zu tauschen und miteinander zu tuscheln. So hatten die Leute ihren Kommandanten noch nie gesehen. Sein Boot trieb jetzt langsam, ohne eigene Fahrt zu machen, nach Südosten ab. Ähnlich wie Hansen hatte auch Simmons kurz den irrwitzigen Gedanken bekommen, die USS Boise einfach langsam und lautlos ganz weit weg treiben zu lassen und sich dann still und heimlich aus dem Staub zu machen. Aber das ließen seine Befehle nicht zu. Simmons begann einen Plan zu fassen und winkte seinen Ersten Offizier zu sich, um sich mit ihm zu besprechen.

U 37
    „Ich hatte den Befehl, notfalls mit Waffengewalt für die korrekte und vollständige Ausführung des Einsatzbefehls zu sorgen.“
    „Sie hatten was?“ Hansen war völlig konsterniert. Maier sah Schmidt an, als wäre er ein Wesen von einem anderen Stern.
    „Ich hatte den Befehl, den ausdrücklichen und absolut geheim zu haltenden Befehl des Flottenkommandos, notfalls mit Waffengewalt für die korrekte und vollständige Ausführung des Einsatzbefehls zu sorgen.“
    „Wieso hätte ich denn den Einsatzbefehl nicht befolgen sollen? Wir, ich, wir alle an Bord haben uns doch für diese Einheit, und damit auch für derartige Einsätze, freiwillig gemeldet. Und wir alle wissen, dass wir da Dinge tun werden, die eine normale Marineeinheit niemals tun darf.“ Er dachte einen kurzen Augenblick nach und fragte: „Wer hat Ihnen das überhaupt befohlen?“ Hansen war immer noch wie vor den Kopf geschlagen. Es fiel ihm schwer, seine Gedanken zu ordnen.
    „Nun, der Frachter war gar nicht auf Kurs nach Europa. Es handelte sich also gar nicht um eine unmittelbare Bedrohung für die Bundesrepublik und man hat anscheinend befürchtet, es könnte möglicherweise Probleme geben, falls das Ihnen und der Besatzung klar werden sollte. Den Befehl habe ich persönlich und unter strengster Geheimhaltung vom stellvertretenden Befehlshaber der Flotte bekommen.“
    „Von Evensen?“, fragte Hansen überrascht.
    „Von Admiral Evensen, ja“, antwortete Schmidt. „Er hat mir erklärt, dass Sie bereits schon einmal einen Befehl verweigert hätten und wollte bei einer so wichtigen Mission einfach auf Nummer Sicher gehen.“
    Hansens Gesicht hatte sich verdüstert. Er war völlig reglos. Der IWO schüttelte immer noch langsam seinen Kopf.
    „Und warum sollten wir den Frachter überhaupt versenken?“
    „Soviel mir gesagt wurde, handelt es sich um eine Operation, um die uns die Vereinigten Staaten im Rahmen des Kooperationsabkommens zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus ersucht haben.“ Hansen und Maier hörten mit finsteren Gesichtern zu. „Hochkarätige Terroristen sollen schon an Bord gewesen sein, aber sie waren halt nicht auf dem Weg nach Deutschland.“
    Hansen hatte Schmidts Mienenspiel während seiner Erklärungen genau beobachtet und war sich ziemlich sicher, dass er ihnen die Wahrheit sagte. Er spürte auch genau, wie sich in Schmidt mit jedem Wort, das er sagte, immer mehr Hass gegen die Verantwortlichen dieses Vorgangs aufzubauen schien. Bei der Ausbildung, die Schmidt und seine Männer genossen hatten, war die Lebensuhr einiger Leute gefährlich weit abgelaufen.
    Hansen sah Schmidt mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an.
    „Warum haben Sie ihren Befehl eigentlich nicht befolgt?“, fragte er unvermittelt und blickte Schmidt dabei offen ins Gesicht. „Sie haben doch vorhin genau mitbekommen, dass wir den Angriff auf den Frachter ein ganzes Stück weiter als befohlen ins offene Meer verlagert hatten? Das war doch genau genommen kein korrektes Ausführen des Einsatzbefehls mehr, oder?“
    Schmidt erwiderte Hansens Blick. „Glauben Sie im Ernst, ich hätte gegen Sie oder sonst jemanden aus unserer Einheit die Waffe gehoben?“
    „Mein Gott, was haben wir getan? Wir sind doch keine bezahlten Mörder. Wir wollten Leib und Leben unserer Mitbürger schützen und machen statt dessen die Drecksarbeit für die Amis.“ Der Erste Wachoffizier hatte mit seinem Kopfschütteln aufgehört, war aber immer noch wie betäubt, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Er sah Schmidt an. „Wieso haben Sie uns das nicht vorher gesagt? Wir sind doch ein Team!“ In Maiers Stimme klang Abscheu mit. „Sie haben uns belogen!“
    Schmidt zuckte mit den Schultern. „Das war ein direkter, mir persönlich gegebener Befehl vom stellvertretenden Befehlshaber der Flotte. Dem widerspricht man

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