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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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gerade, dass alles, was auch nur entfernt Deutsch aussieht, so weit wie möglich vom Operationsgebiet von U 37 entfernt ist.“
    „Das ist inakzeptabel“, schrie Hermes los. „Ich verlange, dass unverzüglich Kontakt mit U 37 aufgenommen wird, egal wie, und wenn wir die gesamte Marine in Marsch setzen müssen! Wir haben doch noch einen Verband vor dem Horn von Afrika. Was ist mit den zwei Fregatten und den beiden P3 Orion?“
    Röder setzte gerade zu einer Antwort an, als das Führungstelefon klingelte. Mit einem Mal herrschte Ruhe in dem großen Raum. Nur die Lüfter summten noch leise.
    Hermes nahm den Höher auf. „Hermes! Ja, ich bin es selbst. Wie bitte? Jawohl ich erkenne ihre Stimme, Herr Admiral. Verstanden. Nein. Jawohl, verstanden.“ Er hörte lange zu. „Jawohl. Auf Wiederhören.“ Der Admiral legte den Hörer auf und drehte sich um.
    Die Anwesenden schreckten förmlich zurück, als sie seinen Gesichtsausdruck sahen. Hermes sah um Jahrzehnte gealtert aus. In seinem Blick stand tiefste Resignation geschrieben.
    „Meine Herren, wir haben eine neue Lage.“ Er sah kurz zu Boden, holte tief Atem und sprach dann mit ausdrucksloser, fast brüchiger Stimme weiter.
    Nachdem er geendet hatte, war es einige Augenblicke totenstill. Dann brach in dem abgedunkelten Raum ein Tumult los.

Golf von Oman
    In der engen Kammer des Kommandanten von U 37 herrschte inzwischen eine gespannte Atmosphäre. Hansen hatte seinen Gegenübern detailliert geschildert, was er im Zusammenhang mit ihrer Mission wusste. Er hatte sich dabei bemüht, seine persönliche Meinung nicht durchscheinen zu lassen und wirklich nur Fakten weitergegeben. Abschließend wandte er sich an Schmidt, dessen Gesichtsausdruck immer düsterer geworden war.
    „Möchten Sie noch etwas hinzufügen, was wir jetzt noch nicht wissen, das uns aber helfen könnte, unsere Lage korrekt einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen?“
    Schmidt schwieg. Er sah niemandem in die Augen und fixierte stattdessen angestrengt einen imaginären Punkt auf dem Boden Die beiden Seeleute schwiegen und warteten, wie der innere Kampf, den Schmidt offensichtlich ausfocht, ausgehen würde.
    Schließlich hatte Schmidt einen Entschluss gefasst. „Man hat Sie in einigen Punkten diese Operation betreffend getäuscht.“ Er blickte Hansen an. „Man hat Sie getäuscht, man hat mich getäuscht und man will offensichtlich, dass wir allesamt auf Nimmerwiedersehen verschwinden.“
    Hansen und Maier blickten Schmidt unbehaglich an.
    „Ich hatte in Wirklichkeit einen ganz anderen Befehl“, begann er. Während er weiter sprach, füllten sich die Gesichter der beiden Seeleute mit wachsender Ungläubigkeit.

US-Navy-Stützpunkt, Norfolk, Virginia, USA
    „Und? Ist endlich eine Meldung eingegangen?“
    Der Kommunikations-Offizier verdrehte etwas die Augen und antwortete zum wiederholten Mal: „Nein, Sir.“ Obwohl er es nicht wollte, klang seine Antwort leicht genervt.
    Admiral Grant, der Stabschef der US-Navy, beherrschte sich jedoch mit einiger Mühe und schnauzte den Mann nicht an. Der konnte ja am wenigsten für die Situation und seine Fragerei nervte ihn ja selbst genauso.
    Die Gedanken des Admirals begannen wieder um den Disput gestern in seinem Büro zu kreisen. Als ihm dieser so genannte Aufklärungsspezialist allen Ernstes weiß machen wollte, ein deutsches Diesel-U-Boot, und nichts anderes war diese verdammte Kraut-Büchse, könnte einem amerikanischen, atomgetriebenen Jagd-U-Boot der schlagkräftigsten Flotte der Welt, seiner US Navy, ernsthaft gefährlich werden! Das technische Geschwafel ging an ihm vorbei, aber ein Punkt wollte und wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen: Das deutsche Boot war das allerneueste, nach den letzten Erkenntnissen gebaute U-Boot der ganzen Welt. Die USS Boise hingegen war bereits zwanzig Jahre alt und deren Entwicklungsbeginn lag sogar schon weit über vierzig Jahre zurück. Er mochte die Deutschen nicht besonders, aber was er wirklich, wenn auch widerstrebend, anerkannte, das war deutsche Ingenieurskunst. Er hätte diesen Commander Paulson vielleicht doch nicht so schnell aus seinem Büro rauswerfen sollen. Aber was soll’s, sagte er sich, erstens ist der Überraschungseffekt auf unserer Seite und zweitens sind ja notfalls noch andere Marine-Einheiten verfügbar.
    Er versuchte seine wachsende Ungeduld zu unterdrücken, wanderte aber trotzdem rastlos auf und ab.

USS Boise
    Simmons war inzwischen nicht mehr in der Lage, seine

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