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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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einen Augenblick in die Augen. Dann nickte Schmidt bedächtig. Er war plötzlich davon überzeugt, dass sie es tatsächlich schaffen könnten.
    Die Operation ‚Persischer Hammer’ begann mit einem Mal ein fatales Eigenleben zu entwickeln. Das Boot mit seiner Ausrüstung, seiner Besatzung, den neun Kampfschwimmern und deren hochexplosiven Kampfmitteln war eine gefährliche Waffe, die vor knapp einer halben Stunde zum ersten Mal ihre todbringende Wirkung entfaltet hatte. Und das nächste Opfer, wenngleich ebenfalls mit Torpedos und Raketen bewaffnet und weitaus gefährlicher, als der Frachter und der Zerstörer, ließ sich gerade drei Seemeilen entfernt fast lautlos an U 37 vorbei treiben.

Einsatzzentrale in der Nähe von Putlos, Deutschland
    Als sich der Tumult etwas gelegt hatte, konnte Flottillenadmiral Hermes endlich einige der aufgeregten Fragen beantworten. Das war ihm zwar am Telefon strikt verboten worden, aber er pfiff drauf. Er war in Meuterlaune.
    „Aber wieso denn, um Gottes Willen?“
    „Angeblich hat das amerikanische U-Boot, ein Boot der Los-Angeles-Klasse, das sich auf einer geheimen Aufklärungsmission nahe der iranischen Küste befand, U 37 irrtümlicherweise für ein iranisches Boot der Kilo-Klasse gehalten. Man hatte einen Angriff befürchtet und sofort gefeuert.“ Aus der Stimme von Admiral Hermes klang Verbitterung.
    „Ist es sicher, dass das amerikanische U-Boot U 37 auch tatsächlich versenkt hat?“
    „Angeblich ja!“
    „Was heißt angeblich?“
    „Es wurde uns von den Amerikanern so mitgeteilt, aber wir haben noch keine unabhängige, belastbare Bestätigung von dritter Seite.“
    „Gibt es Überlebende?“
    „Nach Information der Amerikaner nicht. Allerdings haben sie relativ schnell die Gegend verlassen.“
    „Werden wir das Ganze von anderer Seite bestätigen lassen?“
    „Ja, auf alle Fälle.“
    „Werden wir eine Suchaktion starten?“
    „Ich werde versuchen, das in die Wege zu leiten, obgleich es da unten für uns problematisch werden wird, da wir uns in diesem speziellen Fall nicht an andere Staaten wenden können. Aber wir müssen uns Gewissheit verschaffen!“
    So ging es eine ganze Zeit weiter hin und her.
    Hermes war jedoch bei all dem Aufruhr nicht entgangen, dass sich zwei der Anwesenden nicht an der allgemeinen Aufgeregtheit beteiligten. Es waren ausgerechnet Lüders, der U-Boot-Einsatzleiter und Junghans, der Chef der Kampfschwimmer. Gerade von diesen Beiden, die alle ihre Männer verloren hatten, hätte er eine ganz andere Reaktion erwartet. Die beiden Offiziere unterhielten sich seit einiger Zeit angestrengt miteinander und wirkten auf eine seltsame Weise besorgt. Der Admiral ging zu den Beiden. Sie blickten auf und sahen ihn an. In diesem Augenblick wurde es auch Hermes klar. Die Beiden glaubten keineswegs an den Tod ihrer Männer.
    „Herr Admiral, wir müssen uns dringend unterhalten.“
    Hermes nickte und winkte die Beiden in den Besprechungsraum neben der Einsatzzentrale.
    Röder, der gerade in ein ernstes Gespräch über sein abhörsicheres Telefon vertieft war, sah aus den Augenwinkeln, wie sich die Tür des Executive Briefing Centers hinter den Dreien schloss. Er war immer noch fassungslos. Admiral Hermes wollte offenbar weiter rumschnüffeln und allen Ernstes nach Überlebenden suchen lassen. Und das hatte er zu allem Überfluß, ohne es vorher mit ihm zu besprechen, vor versammelter Mannschaft verkündetet. So etwas war von Röder nicht vorgesehen, im Gegenteil, das war eine Katastrophe. Das durfte auf gar keinen Fall geschehen.
    Röders perfekter Plan geriet zum ersten Mal in Kontakt mit der Realität.

Golf von Oman
    Die Besatzung der USS Boise war zunehmend verwirrt. Was sollte das Ganze? Man war hier hinter einem lächerlichen, kleinen deutschen Diesel-Boot her. Die Besatzung der USS Boise fühlte sich als Elite der Navy und sah in ihrem Boot eine extrem gefährliche Waffe, die den Sowjets in der Vergangenheit schon oft genug gezeigt hatte, wer der Herr der Welt, oder zumindest der Weltmeere war. Die meisten konnten nicht nachvollziehen, warum im Boot absolute Stille herrschen sollte und warum der Kommandant so nervös, ja fast schon ängstlich war. Und wieso griff man nicht endlich an?
    Auch Matrose Richter sah das so. Was soll denn der ganze Zauber, dachte er kopfschüttelnd, als er mit einem großen Sack Wäsche durch das Boot ging. Auch er vertraute darauf, dass die amerikanische Marine die Beste von allen war. Vor allem die Besatzung, zu der

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