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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Aber Hansen nahm an, dass der andere Kommandant jetzt auch vorsichtig geworden war und ebenfalls unentdeckt bleiben wollte.
    „IWO, bringen sie uns ganz leise eine halbe Seemeile westlich von der geschätzten Auftauchstelle auf Sehrohrtiefe. Waffen klar zum Abschuss. Klarhalten zum Nachladen des Torpedos. Absolute Ruhe im Boot.“

USS Boise
    „Wir machen Lärm, verdammt! Geräuschquelle an Bord, vermutlich achtern!“ Der Sonarmaat Bord der USS Boise war schockiert.
    „Checken!“, zischte Simmons in Richtung des Chief of the Boat, der sich sofort in Bewegung setzte.
    Nach zwei Minuten kam er zerknirscht wieder. „Die Waschmaschine“, sagte er nur. Simmons verdrehte in ohnmächtiger Wut die Augen und der Chief ahnte nichts Gutes für den Matrosen Richter.

U 37
    „Kontakt ist schwächer geworden, fast an der Ortungsgrenze.“
    Hansen war jetzt aufs höchste erregt. Sie lagen dicht unter der Wasseroberfläche in Abschussposition. Die beiden Bootsleute, die die Raketen ins Ziel steuern sollten, warteten an ihren Konsolen angespannt auf den Feuerbefehl. Sie hatten von Hansen eine diffizile Aufgabe bekommen und das, was sie vorhatten, hatte noch niemals jemand mit diesem Waffensystem probiert oder auch nur simuliert. Aber es gab andererseits auch keinen Grund, warum es nicht funktionieren sollte. Hansen stand hinter ihnen und hatte die beiden Bildschirme, die die Bilder aus den IDAS-Gefechtsköpfen übertrugen, im Blickfeld. Er legte den Männern beruhigend seine Hände auf die Schultern. Die Beiden entspannten sich sichtlich.
    Hansen ging wieder zum Periskop und löste den IWO bei der Beobachtung ab.

Golf von Oman
    Der Funkmast der USS Boise durchbrach als erstes die ruhige, nur ganz leicht gekräuselte Meeresoberfläche des Golfs von Oman, dann folgten das Periskop und der ESM-Sensor. Fast im gleichen Augenblick verließen zwei IDAS-Lenkflugkörper ihre Abschussrohre im Bug von U 37, durchbrachen wenige Sekunden später ebenfalls die Meeresoberfläche und flogen sofort in einer flachen Bahn auf die Masten der USS Boise zu. Im Bugraum vom U 37 wurde gleichzeitig mit dem Torpedonachladen begonnen.

USS Boise
    „Raketenabschuss in Richtung Zwei-Acht-Null!“ Simmons war verwirrt und aufs höchste erregt. Raketen? Was soll denn das, wo kommt das deutsche U-Boot plötzlich wieder her? War das überhaupt U 37? Hatten die Raketen an Bord? Davon wusste er gar nichts. Um welche Art von Raketen handelt es sich? Und auf wen um Gottes Willen schießen die bloß? Er vergaß vor lauter Schreck, seinen Funkspruch absetzen zu lassen und befahl sofortiges Alarmtauchen.

Golf von Oman
    Die erste Rakete tauchte ins Wasser ein und detonierte knapp einen Meter unter der Oberfläche. Die Masten der USS Boise und Teile des oberen Turms wurden teils weggesprengt, teils stark beschädigt. Durch die großen Löcher drang bereits massiv Wasser in den Turm des amerikanischen Atom-U-Bootes ein.
    Der zweite Flugkörper schlug einen Augenblick später ebenfalls ins Wasser ein. Er detonierte aber nicht sofort, sondern der Operator an Bord von U 37 ließ ihn weiter abtauchen, bis die Kamera im Kopf der Rakete einen dunklen Schemen zeigte, der plötzlich das ganze Bild ausfüllte. Der Sprengkopf der Rakete war auf Kontaktzündung programmiert. Im nächsten Moment wurde der Monitor dunkel.

USS Boise
    Auf der USS Boise hatte Simmons gerade aktive Sonarsuche befohlen, als eine heftige Detonation die Befehlszentrale erschütterte und sofort einige Systeme ausfielen. Dann erfolgte eine noch wuchtigere Detonation, die das ganze Boot erzittern ließ.
    Die USS Boise war schlagartig in eine extrem gefährliche Situation geraten. Die Kombination aus dem steilen Alarmtauchen, der Wucht der Detonationen und dem massiven Wassereinbruch über der Zentrale brachte das Boot aus dem Gleichgewicht. Sowohl axial als auch radial ging kurz die Steuerfähigkeit verloren und das Boot rollte langsam um seine Längsachse und tauchte anschließend in einem steilen Winkel dem Meeresgrund entgegen. Obwohl das Boot eigentlich im Alarmzustand war, waren etliche Seeleute auf ihren Stationen nicht oder nicht richtig angeschnallt. Zudem flogen etliche nicht gesicherte Gegenstände, insbesondere die schweren Kaffeebecher mit dem USS-Boise-Emblem durch das Boot. Es kam zu vielen, teils schweren Verletzungen, die Mannschaft war desorientiert und nicht mehr in der Lage, sofort wieder die volle Kontrolle über das Boot zu übernehmen. Es kam zu vielen Fehlreaktionen. Durch den

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