Unit Kill
Gegenüber an, während er weiter sprach.
„Das Ganze muss absolut geheim bleiben, nur Sie beide und ich kennen den vollen Umfang unseres Auftrags. Und dabei muss es bleiben. Die Besatzung bekommt nur die für ihre jeweilige Aufgabe absolut notwendigen Informationen. Nicht mehr, aber auf gar keinen Fall weniger.“
Er wandte sich an seinen Ersten Offizier. „George, Sie übernehmen ab sofort das Steuern auf der Brücke, ich leite diese Operation aus der Gefechtszentrale.“
„Und Sie machen sofort ihre Maschine gefechts- und startbereit. Ich will im Falle eines Kontaktes, dass Sie in weniger als einer Minute in der Luft sind“, sagte der Kommandant zu dem Hubschrauberpiloten.
„Von welchem Land ist denn das U-Boot?“, fragte der erste Offizier, der sich keinen Reim auf ihren sonderbaren Befehl machen konnte. Er wusste, dass die Deutschen bisher keine U-Boote an terroristische Staaten oder andere potentielle Feinde der USA geliefert hatten. Zumindest nicht offiziell.
„Das geht aus dem Befehl nicht hervor. Es geht auch nicht klar hervor, wer genau das Boot steuert. Wir müssen also mit einer deutschen Exportversion, also mit der Klasse 209 rechnen, diese Boote wurden von Deutschland massenhaft in alle Welt exportiert.“
„Also kein Boot der Klasse 212A?“, fragte der Pilot nachdenklich.
„Davon können wir mit absoluter Sicherheit ausgehen. Die acht bisher gebauten Boote gehören ausschließlich der deutschen und italienischen Marine und deren U-Boote dürften wir ja wohl kaum jagen und versenken wollen, oder?“, fragte der Kommandant rhetorisch in die kleine Runde. Er persönlich ging bei der Besatzung des Bootes von Terroristen oder Matrosen eines Schurkenstaates aus, was bei Tusk auf das Gleiche heraus kam. Das Boot war wohl gekapert worden oder über dunkle Kanäle in die falschen Hände gelangt.
Die drei Offiziere begannen nun die Details ihres Einsatzes zu diskutieren. Aufgrund der aktuellen Position würde die USS Vandegrift etliche Stunden vor dem Kampfverband im dem vorgesehenen Operationsgebiet eintreffen. Tusk war nicht besonders enthusiastisch. Er war auf sich alleine gestellt und hatte nur einen Hubschrauber. Er musste schon großes Glück haben, um das Boot aufzuspüren.
U 37
An Bord von U 37 hatte man sich wieder etwas beruhigt. Die Tatsache, dass U 37 offenbar von der US-Navy gejagt wurde, war zwar sehr beunruhigend, aber bisher hatte man den Gegner erfolgreich abwehren können und jetzt war man auf dem Weg nach hause.
U 37 fuhr dicht unter der Oberfläche auf Schnorcheltiefe auf einem Kurs von hundertachtzig Grad und hatte seinen Dieselgenerator in Betrieb. Bisher hatte das Boot die Brennstoffzellen noch nicht benutzen müssen. Mittlerweile war man wieder in tieferen Gewässern und Hansen fühlte immer sicherer.
USS Vandegrift
Die Fregatte war inzwischen in der Nähe des ihr zugewiesenen Treffpunktes eingetroffen und fuhr eine Weile sehr langsam durch die ruhige See, um dem Sonar Gelegenheit zu geben, die Umgebung akustisch zu erkunden. Die Gefechtszentrale war zwar voll besetzt und der Hubschrauber startbereit, aber es herrschte noch kein Alarmzustand auf dem Schiff.
Der Kommandant stand auf der Brücken-Nock und blickte versonnen auf das Meer. Er war ein herrlicher Tag, ein paar kleine Schönwetterwolken waren dabei sich langsam aufzulösen. Weit und breit war nichts zu sehen, als der scheinbar endlose, blaue Ozean. Mike Tusk würde das alles vermissen, wenn seine Karriere weiter so steil nach oben gehen würde, wie bisher. Denn die nächste Stufe seiner Laufbahn bedeutete unweigerlich einen Kommandoposten an Land, daran gab es nichts zu rütteln. Die Chancen auf ein Kommando über einen Verband oder gar ein Trägerkommando waren verschwindend gering. Vielleicht würde er sich dann ein Segelboot zulegen, daran hatte er ohnehin schon öfter gedacht. Da war er seinem geliebten Meer am nächsten. Er seufzte laut und seine Gedanken konzentrierten sich langsam wieder auf ihren Auftrag. Er blickte in die andere Richtung, über das Heck der Fregatte hinweg zum Horizont. Dort hinten, weit unter der Kimm, näherte sich mit großer Fahrt ein stark erweiterter Trägerverband der US-Navy, um ein dieselelektrisches U-Boot zu suchen und es zu versenken. Ein U-Boot deutscher Bauart. Seltsam, wer mochte dort wohl an Bord sein, fragte sich Tusk zum wiederholten Mal. Er dachte angestrengt drüber nach, aber er wusste nicht genau, wohin die Deutschen ihre U-Boote überall hin verkauft hatten.
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