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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Position und warten auf weitere Anweisungen.“
    „Fliegen fünf Seemeilen in Richtung neunzig Grad und warten dort auf weitere Anweisungen. Verstanden und Ende.“
    Der Hubschrauber holte rasch seinen MAD-Detektor ein, drehte ab und beschleunigte. Der Pilot wunderte sich, denn sie wurden zu einem Punkt zwischen der zweiten Sonarbojenkette und der Fregatte befohlen.

USS Vandegrift
    Mike Tusk war jemand, der unkonventionell denken und handeln konnte. Und in diesem Augenblick warf er fast die gesamte amerikanische U-Jagd-Doktrin über Bord. Er war zu dem Schluss gekommen, dass sie das fremde U-Boot passiv nicht zu orten vermochten, warum auch immer. Und irgendwann würde es weg, oder, noch viel schlimmer, in einer guten Angriffsposition gegen sein Schiff sein. Also musste er etwas anderes versuchen, etwas, das das U-Boot nicht erwarten würde. Er schloss die Augen und führte im Geiste noch einige überschlägige Berechnungen aus. Er schätzte, dass die Boote der Klasse 209, er nahm immer noch an, dass es sich um diesen Bootstyp handelte, getaucht höchstens etwa zwanzig Knoten fahren konnten. Er berechnete die inzwischen maximal zurück gelegte Strecke des Gegners, die Reichweite seiner Torpedos, seine maximale Fahrt und fasste einen Entschluss. Da er nur einen Hubschrauber hatte, musste er halt sein Schiff in eine bessere Abschussposition für seine schiffgestützten Torpedos bringen.
    Tusk hatte mittlerweile die Funkstille gebrochen und den Verband über den Kontakt informiert. Da der Diesel seit längerem verstummt war, nahm er an, dass das Boot auf Tiefe gegangen war und seine Funksignale nicht mehr auffagen konnte. Der Kommandeur des Verbandes hatte befohlen sofort anzugreifen und versuchte gleichzeitig Luftunterstützung zu bekommen und andere, sich noch im Anmarsch befindliche Schiffe direkt zu ihm umzuleiten.
    „Sobald der Hubschrauber auf Position ist, soll er sich zur aktiven Sonarsuche bereit halten und seine Torpedos feuerbereit machen“, befahl er. Dann drehte er sich um. „Torpedos bereit machen. Klar halten für Torpedo-Abwehrmaßnahmen! Maschine klar für volle Fahrt.“
    Es ging los. In der Gefechtszentrale sahen sich die Leute mit versteckten Blicken an. Der Alte ging ja ganz schön ran. Yankee-Suche, also aktives Anpeilen, verriet dem Gegner auch ihre eigene Position, das war beunruhigend. Aber der Überraschungseffekt war immer noch voll auf ihrer Seite. Das U-Boot konnte unmöglich von Ihrer Anwesenheit wissen.

U 37
    Das Boot war seit einigen Minuten in zweihundertfünfzig Meter auf dem neuen Kurs unterwegs. Das über dreihundert Meter lange Schleppsonar wurde hinter U 37 hergezogen und lieferte zusammen mit den ganzen anderen Sensoren kontinuierlich Daten. Daten über nichts. Denn seit dem seltsamen Geräusch, das die beiden Sonarleute gehört hatten, war alles ruhig. Hansen fing an, sich wieder etwas zu entspannen. Vielleicht war es doch etwas biologisches gewesen.
    In diesem Augenblick rief Borstorff erregt: „Neue Sonareinstrahlung aus Null-Fünf-Null, wird Sierra-Eins!“ Hansen war mit zwei Schritten hinter ihm und blickte auf die Anzeige.
    „Analysiere Sierra-Eins!“ Das war der Sonaroffizier.
    „Sierra-Eins analysiert. Alpha-Quebec-Sierra-Eins-Drei, amerikanisches, hubschraubergestütztes Niederfrequenz-Sonar“, meldete der Sonarmeister.
    „Ja! Maschine AK voraus! Schleppsonar einholen!“, befahl Hansen. „Auf hundertvierzig Meter gehen!“ Also doch, dachte er. Ein AQS-13-Tauchsonar. Das bedeutete, dass eine oder mehrere Fregatten oder Zerstörer in der Nähe sein mussten. Hansen kam immer mehr zu dem Schluss, dass sie offenbar in großem Stil gejagt wurden. Von ihrem Hauptverbündeten! Aber warum nur, um Gottes Willen, dachte er.
    „Zieldatenermittlung auf Sierra-Eins!“, befahl der Sonaroffizier.
    „Peilung in Null-Fünf-Null, Entfernung zweitausend Meter!“
    Mist, dachte Hansen, das war nah. Viel zu nah! Der Gegner hatte sie vermutlich angepeilt, würde herfliegen und seine Torpedos abwerfen oder der Fregatte, die garantiert irgendwo in der Nähe gestoppt lag, genaue Zielinformationen für deren Torpedos liefern. Er sah mit ernstem Gesicht auf sein Lagedisplay.
    „Neuer Kontakt, wird Sierra-Zwei, Peilung in Eins-Null-Fünf, Oberflächenkontakt!“, meldete Borstorff erregt.
    „Ja!“ Hansen war erschrocken, das musste die Fregatte sein. Und sie fuhren direkt darauf zu!
    „Zieldatenermittlung auf Sierra-Zwei“, kam Hansen seinem Sonaroffizier zuvor.
    „Kommt. Das

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