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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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mitbringen. Sie werden mich vollständig über U 37 informieren. Ich will alles, und ich meine wirklich alles, darüber wissen, was Ihre Abteilung bisher über dieses Boot in Erfahrung gebracht hat. Sie bekommen von mir so viel Zeit zum Vortragen, wie sie brauchen. Ich hoffe, Sie wissen das zu würdigen.“ Er machte eine Pause, um das Gesagte wirken zu lassen.
    „Und noch etwas Admiral, dieses Treffen unterliegt der allerhöchsten Geheimhaltungsstufe. Sie, Ihre Spezialisten, der Nationale Sicherheitsberater, der ebenfalls anwesend sein wird, und ich sind die einzigen Personen, die von diesem Briefing wissen dürfen. Ist das klar?“
    Der Präsident lauschte befriedigt der Antwort. „Gut Admiral, offenbar war mein erster Eindruck von Ihnen doch nicht ganz richtig. Mein Hubschrauber wird Sie in einer halben Stunde abholen.“

Indischer Ozean
    Auf U 37 machte sich langsam der Stress und die Anspannung der letzten vierundzwanzig Stunden bemerkbar.
    Hansen wusste, dass sie nicht mehr lange durchhalten würden. Die auf den ersten Blick plump scheinende Taktik der Amerikaner zeigte langsam Wirkung. Das pausenlose aktive Sonarsuchen durch die sich schnell nähernden Zerstörer und Fregatten, zusammen mit dem plötzlichen Auftauchen von Sonarbojen, die von den Bordhubschraubern der Schiffe abgesenkt oder von landgestützten P3-Orion-Flugzeugen abgeworfen wurden, setzten dem Boot und seiner Besatzung immer mehr zu.
    Vor knapp einem Tag hatte es angefangen. Das Boot lag gestoppt, mit eingefahrenen Masten nahe den Kuria Muria Inseln auf Sehrohrtiefe. Hansen hatte angeordnet, dass sich die Besatzung ausruhen sollte und das Schiff hatte eine stark reduzierte Zentrale-Wache von nur drei Mann. Außer dieser war nur noch Hansen in der Zentrale, um an seinem taktischen Display einige Varianten ihrer Heimreise durchzuspielen und weiter zu optimieren. Die Überwachungsboje an der Oberfläche lauschte passiv auf elektromagnetische Wellen und akustische Signale. Sechs Kameraobjektive gaben ein Bild des Luft- und Seeraums wieder, waren aber trotz ihrer digitalen Bildstabilisierung durch das Schaukeln der Boje und Gichtspritzer nicht besonders wirkungsvoll. Seit Stunden war alles ruhig, auch das Sonar hatte bislang keinen einzigen Kontakt gemeldet.
    Umso größer war der Schock, als sie urplötzlich in geringer Höhe von einer Turboprop-Maschine überflogen wurden. Die nach oben gerichtete Kamera zeigte einen Schatten über die Boje huschen und die Mikrophone gaben das Brummen von Propellerturbinen wieder. Hansen fuhr der Schreck in die Knochen. Er eilte sofort zum Angriffssehrohr, fuhr es aus und nahm einen schnellen Rundblick und sah dann, wie ein abfliegendes, viermotoriges Flugzeug in einer extremen Kurvenlage gerade zum Umkehren ansetzte. In geringer Entfernung vom Standort des Bootes sah er grünen Rauch von der Wasseroberfläche aufsteigen. Die P3 Orion, Hansen hatte die Maschine sofort erkannt, hatte eine Markierungsboje abgeworfen. Das konnte nur eines bedeuten! Er riss das Mikrophon aus dem Halter.
    „Alarm! Besatzung auf Gefechtsstation!“ Der Erste Wachoffizier stürzte Sekunden später in Unterhemd und Boxershorts in die Zentrale und übernahm die sofort Steuerung des Bootes, damit sich Hansen voll auf den unmittelbar bevorstehenden Kampf konzentrieren konnte. Der Kommandant nahm an, dass die Maschine beim nächsten Anflug einen Torpedo auf sie abwerfen wollte.
    Hansen wies die beiden in die Zentrale gehasteten IDAS-Operatoren sofort in die Lage ein. „Feuerbereitschaft IDAS Eins und Zwei herstellen. Zielen Sie mit IDAS Eins auf den Rumpf und mit Zwei auf den Ansatz einer Tragfläche!“. Die Zentrale füllte sich. Hansen erklärte die Lage.
    „Zur Information: Turbopropmaschine, P3 Orion, sie müssen entweder die Boje oder uns oder unseren Schatten direkt gesehen haben. Ich glaube nicht, dass sie noch eine Sonarboje abwerfen werden. Vermutlich kommt gleich ein Torpedo.“ Während er sprach, blickte Hansen permanent durch das Sehrohr.
    „Mündungsklappen fünf und sechs offen. IDAS Eins und Zwei feuerbereit.“
    „Ja! Feuer Frei!“
    „Eins ausgestoßen. Zwei ausgestoßen.“
    „Ja!“
    Die Maschine war nun wieder im direkten Anflug. Direkt auf die Position von U 37 zu. Die Bombenklappen im Bauch der Maschine öffneten sich gerade. Hansen sah wie im Abstand von einer Sekunde die beiden Raketen durch die Meeresoberfläche brachen und sofort Kurs auf die jetzt nur noch etwa achthundert Meter entfernte Maschine

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