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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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der Zentrale, nickte Hansen kurz zu und setzte sich auf den, extra für ihn installierten Notsitz. Komisch, dachte Hansen mit einem leichten Grinsen, immer wenn irgend etwas im Busch ist, erscheint Schmidt. Anscheinend hat er einen sechsten Sinn für brenzlige Situationen.

Indischer Ozean
    Der Pilot des SH-60-Hubschraubers der USS Vandegrift hielt seine Position sehr genau ein und die Maschine schwebte fast bewegungslos auf der Stelle, etwa fünfzehn Meter über der Wasseroberfläche. Der Sonaroperator senkte das Tauchsonar ins Wasser. Das Manöver war einfach, denn es herrschte Windstille und die Sicht war schier grenzenlos. Es war ein herrlicher Tag.
    Nach ein paar Minuten schüttelte der Sonaroperator den Kopf. „Nichts, absolut nichts.“ Die Sonarboje wurde eingeholt und anschließend nahm die Besatzung des SH-60 noch weitere Messungen mit dem Magnet-Anomalie-Detektor, kurz MAD, vor. Aber auch das blieb ergebnislos.
    Der Pilot manövrierte die Maschine noch viermal in andere Positionen, aber auch hier lieferten die Sonar- und MAD-Sensoren keine Ergebnisse. Langsam machten sich Ratlosigkeit und Frustration an Bord des Helikopters breit.

USS Vandegrift
    Mike Tusk blickte abschätzend auf das taktische Display. Man hatte den letzten Kurs und die Geschwindigkeit des Kontakts eingegeben und daraus wurde der mögliche Kurs des Bootes hochgerechnet und angezeigt. Tusk war in der Pazifik-Flotte als begabter U-Jagd-Spezialist bekannt und ließ sich durch die frustriert klingenden Meldungen seines Hubschraubers keineswegs aus der Ruhe bringen. Er war sich sicher, immer noch in der besseren Position zu sein, auch wenn die Besatzung des fremden U-Bootes ihr Handwerk verstehen zu schien und obwohl er noch nie im Rahmen einer Übung mit Diesel-U-Booten deutscher Herkunft zu tun hatte.
    „Der Hubschrauber soll zwei parallele Ketten aus passiven Sonarbojen legen, eine hier und die andere hier.“ Er zeigte auf das taktische Display. „Jeweils zehn Bojen im Abstand von zwei Seemeilen. Damit fangen wir auch leichte Kursänderungen unseres Kontakts ab.“
    Sein Befehl wurde weiter gegeben und dann begann wieder das Warten auf eine Kontaktmeldung. Auf seinem taktischen Display erschienen kurz darauf die Symbole der abgeworfenen Sonarbojen.

U 37
    Borstorff blickte überrascht seinen Kollegen neben ihm an. „Was war denn das?“
    „Keine Ahnung, vielleicht ein Wal oder ein Delphin. Haben wir irgend etwas biologisches in der Nähe?“
    „Ich habe nichts in der Art gehört.“
    „Sonar, irgendwelche Meldungen?“, wollte Hansen wissen, dem die halb laut geführte Diskussion der Beiden nicht verborgen geblieben war.
    „Wir haben ein seltsames Geräusch gehört, Herr Kapitän. Als ob etwas in Wasser geklatscht wäre. War aber zu weit weg, um es eindeutig zu identifizieren“, meldete Borstorff.
    „Könnte ein übermütiger Delphin gewesen sein, Herr Kapitän“, warf sein Kollege ein.
    „Könnte es auch eine Sonarboje gewesen sein, die ein Flugzeug oder ein Hubschrauber abgeworfen hat?“, fragte Hansen.
    „Das wäre auch möglich, Herr Kapitän.“
    „Maschine achtzig voraus. Kurs Eins-Null-Null. Schnell auf zweihundertfünfzig Meter gehen!“, befahl Hansen sofort, aber mit betont gelassener Stimme. Versuchte dort oben jemand sie orten? Schlagen wir lieber mal einen kleinen Haken, dachte er. Dabei gehen wir unter die Thermokline und lassen unsere Schraube etwas langsamer und leiser drehen. Sicher ist sicher.
    „Kurs Eins-Null-Null liegt an.“
    „Ja!“
    Das Boot neigte sich steil nach vorne. „Hundertachtzig Meter laufen durch. Boot fällt.“
    U 37 lief jetzt direkt auf die amerikanische Fregatte zu und verschwand unter der Thermokline, die zwei Wasserschichten unterschiedlicher Temperatur und Dichte von einander trennte und das Oberflächensonar potentieller Gegner praktisch wirkungslos machte.

Indischer Ozean
    Bei der Besatzung des SH-60 machte sich immer mehr Frustration breit. Sie hatten nicht die geringste Spur des U-Bootes gefunden. Und das, obwohl sie ganz genau wussten, dass es irgendwo dort unten sein musste. Keine einzige der zwanzig Sonarbojen, die in zwei lang gezogenen Ketten ausgelegt waren, hatte bisher das kleinste Geräusch aufgefangen. Im Augenblick versuchten sie es gerade wieder mit dem MAD. Nichts. Absolut nichts! Es war einfach zum Verzweifeln. Das Funkgerät rauschte kurz und die Fregatte meldete sich. „Fliegen Sie sofort fünf Seemeilen in Richtung neunzig Grad, bleiben Sie dort in

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