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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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nahmen.
    „Eins und Zwei durch. Ziel erfasst“, meldete einer der IDAS-Operatoren.
    „Ja!“ Hansen verfolgte mit angehaltenem Atem die Flugbahn der beiden Flugkörper.
    Die Maschine war eindeutig eine P3 Orion, die, wie befürchtet, gerade einen Torpedo abwarf. Hansen sah, wie der Torpedo zwischen den bereits geöffneten Bombenklappen im Bauch der Maschine erschien. Die P3 Orion hatte keine Zeit mehr zum Ausweichen. Er sah, wie die beiden Raketen fast zeitgleich einschlugen, eine in den Rumpf eine in die linke Tragfläche, direkt am Rumpfansatz. Die Maschine explodierte in einem gewaltigen Feuerball und wurde fast völlig zerfetzt. Hansen wartete nicht, bis alle Trümmer aus der schwarzen Rauchwolke ins Meer gefallen waren. Das konnte niemand an Bord des Flugzeugs überlebt haben. „Sehrohr Vierzehn einfahren!“, befahl er.
    „Sero Vierzehn fährt ein!“, kam die Bestätigung.
    „Ja! Ruder hart steuerbord! Kurs Eins-Zwei-Null, AK!“ Der Rudergänger bestätigte und brachte das Boot auf einen Kurs weg von der Absturzstelle der P3.
    Der Kommandant war hinter seine Sonarleute geeilt. „Torpedo im Wasser! Klar halten für Gegenmaßnahmen.“
    Die Sonarleute, es waren nun alle drei an ihren Konsolen, öffneten die Klappen hinter denen die kleinen Sea Spider Torpedos auf ihren Einsatz warteten. Die Männer versuchten verzweifelt den Torpedo zu orten, bei dieser kurzen Distanz war jede Sekunde lebenswichtig. Aber das Torpedosonar zeigte nichts an und es war kein Geräusch zu hören, das auf einen Torpedoangriff deutete.
    „Herr Kapitän, die Maschine hat noch einen Funkspruch abgesetzt. Verschlüsselt. Ich vermute mal, es war eine Kontaktmeldung.“ Das war der Funker. Er bestätigte damit Hansens Befürchtung.
    „Kein Torpedogeräusch! Seaspider sind noch ohne Zielzuweisung. Kurze Transienten, offenbar von ins Wasser fallenden Trümmern“, meldete der Sonarmeister.
    „Ja.“ Hansen dachte nach. Die P3 war getroffen worden, unmittelbar nachdem sich der Torpedo gelöst hatte. Durch die Explosion, den Feuerball und den Trümmerregen hatte er den Fall des Torpedos nicht mehr weiter verfolgen können. Vielleicht war er durch die Explosionen beschädigt worden. Hansen sah dem Sonar-Operator über die Schulter auf das Sonardisplay. Das Torpedoabwehrsystem hatte immer noch keinerlei Anzeichen eines sich nähernden Torpedos erkannt.
    „Kein Kontakt, Herr Kapitän, die Störungen durch die auf die Wasseroberfläche aufschlagenden Trümmer haben aufgehört. Nach wie vor kein Anzeichen für einen Torpedoangriff.“
    „Ja.“ Hansen wandte sich an den Ersten Wachoffizier, der immer noch in Unterhosen da stand. „Kurs beibehalten. Noch zehn Minuten AK, dann wieder normale Fahrt. IWO, Sie fahren weiter, wir müssen sofort raus in tiefere Gewässer um unseren vollen Handlungsspielraum zu gewinnen. Die haben garantiert Verstärkung angefordert.“ Er überlegte kurz und nahm wieder das Mikro.
    „Zur Information: Wir haben soeben erfolgreich den Angriff eines U-Jagdflugzeugs abgewehrt, das einen Torpedo, zum Glück ein Versager, auf uns abgeworfen hat. Vermutlich haben sie unsere Boje oder unseren Schatten im flachen Wasser gesehen. Das Flugzeug wurde abgeschossen, es hat jedoch vermutlich noch eine Kontaktmeldung absetzen können. Aus diesem Grund verlassen wir sofort diese Gegend und begeben uns in offene Gewässer mit ausreichend Tiefe. Männer, Ihr habt eben erneut bewiesen, von welchem Kaliber Ihr seid. Gut gemacht.“ Er machte eine kleine Kunstpause.
    „Tja Leute, ich wollte hier eigentlich noch ein paar Stunden gemütlich ausruhen, aber dann fahren wir eben jetzt schon nach hause. Von Gefechtsstation abtreten. Wache fährt weiter!“
    Hansen hatte erfolgreich seine Hauptbotschaften zur Mannschaft transportiert: Uns kann niemand so einfach versenken, ihr seid die beste Crew und wir fahren jetzt nach hause. Wenn Hansen gewusst hätte, welche Armada in diesem Augenblick auf die Absturzstelle der P3 Orion zustrebte, hätte er vermutlich kehrt gemacht, Kurs auf das Festland genommen und wäre dort mit seinen Männern von Bord gegangen. So fuhren sie aber stattdessen genau entgegengesetzt in südöstlicher Richtung in den Indischen Ozean.

USS Vandergrift
    FFG-48, die USS Vandegrift, eine Fregatte der Oliver-Hazard-Perry-Klasse, hatte sich auf dem Weg vom südlichen Pazifik nach Diego Garcia, einer kleinen Insel im Indischen Ozean, befunden, als ihr per Funk vom Kommandeur der amerikanischen Pazifik-Flotte ein

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