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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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und versuchte verzweifelt ihm auszuweichen. Aber die Rakete folgte mit unheimlicher Präzision jeder Bewegung der Maschine und raste weiter auf den todgeweihten Hubschrauber zu. Als die Rakete kurz vor dem Helikopter war, hatte der Erste fast den Eindruck, die Rakete steuere bewusst auf den Heckrotor zu. Keine zwei Sekunden später wurde der Heckrotor tatsächlich vom Einschlag völlig zerfetzt. Der Sprengkopf der Rakete explodierte seltsammerweise nicht. Der Erste wusste was jetzt kommen würde.
    Der Hubschrauber geriet aufgrund des zerstörten Heckrotors sofort in Eigenrotation und fing an, sich um die eigene Achse zu drehen. Offenbar war der Pilot noch handlungsfähig und der erste Offizier beobachtete gebannt durch sein Fernglas, wie der Pilot geistesgegenwärtig die sich mittlerweile immer schneller drehende, jetzt in nur noch fünfzehn Meter Höhe schwebende Maschine nach unten sacken ließ und dabei hart aufs Wasser aufsetzte. Der Hubschrauber kippte langsam um, und die Teile der beim Aufschlag zerbrechenden Rotorblätter fetzten nach allen Seiten davon. Die Maschine fing an, ganz langsam im Meer zu versinken.
    Der Erste wollte gerade sein Mikro nehmen, als er hörte, wie der Chief of the Boat im Ruderhaus bereits die Befehle zur Rettung der Helikopterbesatzung gab. Ein Beiboot wurde ausgesetzt und raste auf den nun fast vollständig untergegangenen Hubschrauber zu. Der Erste sah durch sein Fernglas zwei Männer mit orangefarbenen Schwimmwesten im Wasser. Sie gaben Handzeichen. Er holte tief Luft und stieß sie langsam mit zusammengepressten Lippen durch die Nase aus.
    Unten, in der Gefechtszentrale der USS Vandegrift, hatte Commander Tusk fassungslos den unglaublichen Abschuss seines einzigen Bordhubschraubers am Display mit verfolgt. „Yankee-Suche!“, stieß er mit angehaltenem Atem durch die Zähne hervor.
    Jetzt kommt die Abrechnung, ihr Schweine, dachte er. Er sah den Piloten vor sich, mit dem er noch vor wenigen Stunden ihren Einsatz geplant hatte. Dafür würde das U-Boot jetzt büßen. Tusk kam nicht auf den Gedanken, dass eigentlich er der Angreifer war und sich das U-Boot nur verteidigt hatte. Tusk, dachte in dem Moment auch nicht daran, dass das Boot unmöglich ein Modell der Klasse 209 sein konnte und er fragte sich auch nicht, über welche bislang unbekannten Fähigkeiten es wohl noch verfügen mochte. Er wollte einfach nur Blut sehen, ein Zug, den er in dieser Ausprägung bisher noch nie an sich entdeckt hatte. Er hatte aber auch noch nie zuvor Männer verloren.
    Der Sonar-Maat meldete sich. „Kontakt in Null-Eins-Null, Kurs Null-Vier-Fünf, Abstand eine Seemeile! Kontakt taucht unter die Thermokline!“
    Das nutzt dir nichts mehr, jetzt haben wir dich, dachte Tusk und gab seinen Feuerbefehl.

U 37
    „Achtung, gleich wird es hart!“
    Hansen hängte sein Mikrophon wieder in die Halterung und wartete gespannt auf den Schlag, wenn sie auf dem Meeresgrund aufsetzen würden. Rumms. Da war er, allerdings klang es sehr dumpf und es gab nur eine kleine Erschütterung. Der Steuermann hatte das Boot perfekt abgefangen. Außerdem war der Meeresboden hier anscheinend sandig oder schlickig. Er hörte noch ein leichtes Scharren und Knirschen und dann herrschte Stille. Der Trick hat ja schon einmal funktioniert, dachte Hansen. Vielleicht klappte es auch hier wieder. Er sah die Besatzung in der Zentrale an. Sie waren ein ganzes Stück unterhalb ihrer Betriebstauchtiefe und hatten sich vorsichtig auf Grund gelegt. Das war nicht ungefährlich und der Besatzung war ziemlich unbehaglich zu Mute. Hansen versuchte sich in den Kommandanten da oben hinein zu versetzten. Das war nicht ganz einfach, denn der Mann handelte ziemlich unkonventionell. Ein ernst zu nehmender Gegner, der sein Handwerk versteht, dachte Hansen besorgt.
    „Torpedoalarm, Torpedoalarm! Torpedo Peilung hundertachtzig Grad, neunzig Grad, in Eins-Vier-Null, in Eins-Vier-Null, Peilung läuft schnell rach rechts!”
    „Ja!“
    Es wurden zwei weitere Torpedos gemeldet. Damit hatte Hansen gerechnet. Jetzt musste er eine Entscheidung treffen, die über ihr aller Leben und Tod entscheiden würde. Sollte er die Torpedos von seinen Sea-Spider Anti-Torpedo-Torpedos angreifen lassen, wenn sie zu nahe kamen oder sollte er sich weiterhin verstecken und hoffen, dass die schallabsorbierende Beschichtung des Bootes in Verbindung mit ihrer Grundberührung die Torpedos täuschen würden? Die Antwort war nicht ganz einfach, denn es war auf der anderen Seite

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