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Unit Kill

Unit Kill

Titel: Unit Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Lipp
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Eine von einem getauchten U-Boot abgefeuerte Flugabwehrrakete! Das würde die U-Boot-Jagd der Zukunft nachhaltig verändern, dachte er. Da können wir ja unsere halbe Flotte verschrotten!
    Die drei Mark-46-Torpedos der zweiten Salve waren gerade unter der Thermokline verschwunden. Die aktive Sonarsuche hatte Tusk kurz vor dem Start der Torpedos wieder eingestellt, um seine eigenen Waffen nicht unnötig zu verwirren. Die Suche hatte nicht den kleinsten Hinweis auf ein U-Boot gegeben. Aber es war dort. Das war jetzt absolut sicher.
    „Unterwasser-Detonation!“, rief der Sonar-Maat pötzlich.
    Tusk sprang überrascht auf, ging an das Sonar und stülpte sich ebenfalls einen freien Kopfhörer über. Er hörte noch das lange Nachhallen einer Unterwasserdetonation. Sonst konnte sein ungeübtes Ohr nichts weiter erkennen, aber dafür hatte er seine Sonarspezialisten.
    „Sonst noch was?“, fragte er.
    „Nein, Sir. Nichts. Keine weiteren Geräusche, die auf eine Versenkung schließen lassen. Allerdings spielt sich das Ganze auch unter der Thermokline ab und ...“
    „Jaja, ich weiß. Bleiben Sie dran.“ Tusk verzog übel gelaunt sein Gesicht und streifte sich den Kopfhörer wieder ab. Anscheinend hatte der Torpedo einen Köder angegriffen. Also war das Boot noch dort und spielte Spielchen mit seinen teuren Torpedos!
    „Sir?“ Das war der Funker. „Ich habe vom Verband gerade die Information bekommen, dass ein U-Boot der Los-Angeles-Klasse, die USS San Francisco, auf dem Weg zu uns ist. Sie sollte von Süden zu dem Verband stoßen und wurde zu uns umgeleitet. Außerdem sind zwei P3 Orion zu uns unterwegs, die werden sich in etwa vierzig Minuten melden. Die San Francisco soll in spätestens dreißig Minuten bei uns sein.“
    „Bestätigen Sie das und richten Sie unseren Dank aus.“ Tusk blickte auf seine Uhr.
    „Sonar, es wird wieder mal Zeit für ein paar Minuten Aktivsuche.“
    Der Kommandant der USS Vandegrift wurde wieder etwas ruhiger. Den beiden P3 maß er für ihre augenblickliche taktische Situation keine große Bedeutung zu, aber die USS San Francisco konnte still und leise unter die Thermokline tauchen und dort unter besten akustischen Bedingen herum schnüffeln. Freunde, das war es endgültig, dachte er. Er fand es bedauerlich, dass er das U-Boot nicht selbst vernichten konnte. Aber dann gab er sich doch noch eine allerletzte Chance, denn es blieb noch ein etwas Zeit, bis zum Eintreffen des atomar angetriebenen Jagd-U-Bootes.
    „Sind die Torpedos inzwischen nachgeladen?“

U 37
    Hansen hatte es gewagt. Einer der Torpedos der Fregatte war von einem seiner Sea-Spider abgefangen und zerstört worden. Möglicherweise ging man auf der Fregatte von einem Treffer aus. Aber so, wie Hansen den amerikanischen Kommandanten einschätzte, würde der auf Nummer Sicher gehen. Im Augenblick befand sich U 37 dicht über Grund und war mit zehn Knoten Fahrt nach Südosten unterwegs. Hansen hatte direkt nach Ende der Aktivsuche sofort Fahrt aufnehmen lassen und würde sich beim nächsten Torpedoabwurf wieder auf dem Grund verstecken, diesmal aber ein ganzes Stück weiter weg. U 37 würde dann bis zum Ende der nächsten Aktivsuche warten und sich dann wieder ein Stück weiter von der Fregatte weg schleichen. Bis jetzt hatte es geklappt.
    Trotzdem war Hansen nervös, weil die nächsten Torpedos eigentlich schon längst wieder fällig waren. Hatte sich die Lage etwa geändert? Keine Torpedos konnte auch bedeuten, dass weitere Verstärkung angekommen war. Verstärkung unter Wasser! Hansen sah auf sein Display. Sie waren etwa dreitausend Meter von der letzten Position der Fregatte entfernt.

USS San Francisco
    Der Reaktor-Ingenieur der USS San Francisco war sauer. Stinksauer. Und nicht nur das, er hatte auch langsam ein kleines bisschen Furcht bekommen. Aber das durfte er nicht laut aussprechen, denn er war auf seinen eigenen Kommandanten sauer. Der hatte nämlich den Reaktor schon seit Stunden mit fast zwanzig Prozent Überlast betrieben, um so schnell wie möglich im neu zugewiesenen Operationsgebiet eintreffen zu können. Er selbst fand das unverantwortlich. Umso erleichterter war er, als sie sich dem Zielgebiet näherten und ihre Fahrt verlangsamten, um nicht von dem anderen U-Boot geortet zu werden. Er sah mit Erleichterung, wie die Reaktorleistung gerade wieder unter die Hundertprozent-Marke sank.
    Er war ja nicht abergläubisch, aber die USS San Francisco war bisher nicht gerade vom Glück verfolgt. Der bisherige,

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