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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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gemeine Volk gestoßen zu werden, nachdem man König gewesen ist. Seien Sie vernünftig. Mit Ihrer Hilfe kann ich den Thron von Artesia zurückgewinnen. Ich gebe Ihnen dafür ganz Melange; Sie werden unumschränkter Herrscher sein …«
    »Geben Sie sich keine Mühe«, erwiderte Lafayette, angestrengt bemüht, einen Arm zu befreien. »Zu Hause in Artesia habe ich alles, was ich will. Warum sollte ich Ihnen helfen wollen?«
    »Aber hier können Sie Besitzer von allem sein – Grund und Boden, Naturschätze, Frauen …«
    »In Melange bleiben?« fragte O’Leary aufgebracht. »Sind Sie verrückt? Ich kann es nicht erwarten, nach Hause zu kommen. Seit ich hierher kam, hatte ich nichts als Mühsal und Elend!«
    Goruble öffnete seinen Mund, blickte auf einmal nachdenklich. »In diesem Fall«, fragte er lauernd, »warum haben Sie nichts unternommen?«
    »Ah, nun …«
    »Sie waren, wie ich mich entsinne, in einer etwas schwierigen Lage, als meine Leute Sie das erste Mal fingen. Und nun – die Art Ihrer Ankunft legt nahe, daß Sie vielleicht nicht ganz Meister Ihres Schicksals sind.« Der Exkönig rieb sein Kinn. »Sie sind in der Tat Lafayette O’Leary – ich sah Ihren Ring mit der Axt und dem Drachen. Aber … könnte es sein, lieber Freund, daß Sie auf irgendeine Weise Ihre wertvolle Fähigkeit, die Wahrscheinlichkeiten nach Belieben zu manipulieren, eingebüßt haben? Eh?«
    »Ah … Natürlich nicht. Ich … ich hatte mir gerade gewünscht ein wenig mit Ihnen zu plaudern, und … und hier bin ich.«
    »Ja – mit einem Mundvoll Schnee und einigen neuen Prellungen und Beulen, die ohne Zweifel bereits zu schwellen beginnen. Sehr gut, edler Herr Lafayette; bevor wir weiter über die Angelegenheit diskutieren, demonstrieren Sie bitte Ihre Fähigkeiten, indem Sie – sagen wir mal, ein gemütliches, kleines Zelt herbeirufen, komplett mit Katalytofen und Getränkebar, in dem wir unsere Verhandlungen weiterführen können.«
    Lafayette schnalzte schwächlich. »Damit würde ich meine Zeit nicht vergeuden.«
    »Dann etwas Einfacheres. Wie wäre es mit einem kleinen, hellen, wärmenden Lagerfeuer im Schutz dieser Senke hier?« Goruble wedelte mit der Hand in den fallenden Schnee.
    »Wozu das alles?« O’Leary schluckte. »Warum geben Sie nicht einfach auf? Dann kann ich bei Mr. Pratwick ein gutes Wort für Sie einlegen …«
    »Geben Sie es zu!« Goruble beugte sich halb über ihn und zischte die Worte. »Sie sind unfähig, etwas zu bewirken! Sie sind so hilflos wie der einfältige Tropf, der Sie zu sein scheinen!«
    »Täuschen Sie sich nicht«, sagte O’Leary verzweifelt. »Ich habe alle möglichen Hilfsmittel zu meiner Verfügung!«
    »Dann lassen Sie mich sehen, wie Sie sich aus diesem Stück Teppich befreien, in das Sie sich verwickelt haben.«
    Lafayette zog, zerrte, riß; es hatte keinen Zweck. Er steckte so fest in dem verdammten Ding wie die Schmetterlingspuppe im Kokon. Goruble lachte freudig.
    »Nun, wo ist dieses widerborstige Frauenzimmer, das Sie mir gestohlen haben?«
    »Wo Sie es nie finden werden«, sagte Lafayette.
    »Sie halten Schweigsamkeit für eine Tugend, was? Nun, das werden wir bald korrigieren. Oh, wir werden noch lange Gespräche miteinander führen, mein Junge. Mein Lehnsmann, Fürst Rodolfo, hat einen außerordentlich geschickten Verhörspezialisten in seinen Diensten, einen gewissen Schindhart, der Ihre Geheimnisse bald aus Ihnen herauskitzeln wird!« Goruble wandte sich ab, brüllte Befehle; rotröckige Männer mit vereisten Augenbrauen sprangen vorwärts und hoben Lafayette auf, schälten den gefrorenen Teppich von ihm …
    »He, ein Weib!« rief einer von ihnen, als Swinhild aus den Falten des Mark XIII auftauchte, benommen und zitternd vor Kälte.
    Goruble lachte. »Das Glück ist mir hold!« rief er, sich die Hände reibend. »Das Schicksal blickt lächelnd auf meine Unternehmungen! Ich nehme dies als ein Zeichen – ein Zeichen, verstehen Sie?« Er schaute mit strahlendem Gesicht zu, wie die grinsenden Männer das Mädchen auf die Beine stellten. Der Teppich lag einen Moment unbeachtet im Schnee. Lafayette wollte auf ihn springen, wurde aber von kräftigen Fäusten gepackt und zurückgerissen. Immerhin gelang es ihm, einen Fuß auf den Teppich zu pflanzen.
    »Flieg zurück!« schrie er in den Empfänger für verbale Eingabe. »Höchstgeschwindigkeit und keine Umwege.«
    Der Teppich streckte sich, schlug mit wellenförmigen Bewegungen den Schnee, erhob sich zwei Meter in die Luft,

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