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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Tür war zugeschlossen.
    »Warum wünschte ich mir nicht eine offene Tür, als ich schon dabei war?«
    »Warum klopfst du nicht?« sagte Swinhild mit gepreßter Stimme.
    Lafayette schlug mit der Faust gegen die Tür, bis seine linke Hand zu erlahmen drohte. Als er bereit war, sich in sein Schicksal zu ergeben, hörte er ein metallisches Kratzen und ein Knirschen neben sich, und die Tür öffnete sich nach innen. Eine kleine, stämmige Gestalt erschien in der Öffnung, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Los, um Himmels willen, kommt rein!« rief Pinchcraft. Eine schwielige Hand ergriff Lafayette und zog ihn in Sicherheit; einen Augenblick später krabbelte Swinhild durch die Öffnung.
     
    »Wie kommen Sie hierher?« keuchte O’Leary und sank gegen die gemeißelte Felswand des mit Fackeln beleuchteten Stollens.
    »Ich kam mit einer Mannschaft, um in eigener Sache eine Pfändungsaktion durchzuführen«, sagte der technische Leiter der Ajax verdrießlich.
    »Sie wollen den Glasbaum übernehmen?«
    »Diesen weißen Brontosaurier? Nicht, solange noch eine Hoffnung auf Zahlung besteht. Ich bin hinter einer Warensendung her, die unsere Verkaufsabteilung in ihrer Naivität auf Rechnung geliefert hat.«
    »Nun, ich bin froh, daß Sie gekommen sind. Hören Sie, wir müssen Krupkin sofort festnehmen! Er ist nicht, der er zu sein vorgibt. Tatsächlich ist er der Exkönig Goruble von Artesia, aber natürlich weiß er nicht, daß ich das weiß, also …«
    »Langsam, langsam!« Pinchcraft hob abwehrend die Hände. »Er ist nicht hier! Der Halunke muß irgendwie Wind davon bekommen haben, daß wir bei ihm pfänden wollen, und um unerfreulichen Auseinandersetzungen zu entgehen, ist er mit einem Teil seines Gefolges überstürzt abgereist, Minuten vor meiner Ankunft!«
     

 
11
     
    »Wieder zu spät«, stöhnte Lafayette. Er saß an einem Tisch im prächtigen Speisesaal des Glaspalastes, den Kopf in die Hände gestützt. Einige Diener und Angehörige der Palastwache harten die Eindringlinge mißtrauisch und unsicher beäugt, aber die plötzliche Abreise ihres Herrn und das kampflustige Auftreten der Ajax-Abordnung hatten sie entmutigt. Nun saß Pinchcrafts Gruppe wortkarg um die vornehme Tafel und ließ einen Gang um den anderen auffahren.
    »Ich möchte wissen, warum er plötzlich seine Pläne aufgegeben oder zurückgestellt hat?« überlegte Lafayette laut. »Könnte es sein, daß er Angst vor mir hat? Daß er befürchtet, ich könnte ihn bei der Zentrale verpfeifen?«
    Pinchcraft blickte stirnrunzelnd von seinem Teller auf. »Was wissen Sie über die Zentrale? Das ist eins der bestgehüteten Geheimnisse der Ajax-Werke!«
    »Wieso – ich weiß eine ganze Menge über die Zentrale. Schließlich bin ich selbst einer ihrer Agenten«, sagte Lafayette. »Aber Goruble kannte mich; und das ist vielleicht der wahre Grund, warum er seine Koffer packte und sich mitten in der Nacht davonmachte – nachdem er mich mit List und Überredung ins Bett manövriert hatte, um mich aus dem Weg zu haben. Er befürchtete, daß ich ihn wiedererkennen würde; aber ich war so übermüdet und zerschlagen, daß ich nicht wußte, was ich tat.« Er schlug mit der Faust in seine offene Hand. »Aber ich werde ihn doch noch kriegen! Er weiß nicht, daß ich weiß, wer und was er ist. Und er weiß nicht, daß ich bei Ajax Kredit habe.«
    »Wer sagt, daß Sie Kredit bei uns hätten?« sagte Pinchcraft.
    »Nun, unter den Umständen – ich meine, nachdem Sie und ich daran interessiert sind, Krupkin/Goruble zur Verantwortung zu ziehen …«
    »Ja – gewiß«, murmelte Pinchcraft. »In Grenzen. Was wollen Sie machen?«
    »Ich muß zurück nach Port Miasma und Fürst Rodolfo warnen. Vielleicht können Sie und ich gemeinsam Gorubles Pläne vereiteln. Was sagen Sie, Pinchcraft? Wollen Sie mir helfen?«
    »Ich denke, es läßt sich verantworten – aber Sie sind uns bereits eine Anzahl von Gegenständen schuldig …«
    »Das werden wir alles später regeln. Ich glaube, ich sollte mich jetzt auf den Weg machen. Sie haben nicht zufällig einen fliegenden Teppich, den Sie mir borgen könnten?«
    »Nun ja, wir sind mit solchen Dingern hergeflogen … He, Fitzbloomer, geben Sie unserem Freund hier einen Mark XIII Zweisitzer und stellen Sie das Ding ein.«
    Lafayette und Swinhild schlossen sich dem Techniker an, der sie auf den Hof führte und einen dunkelgrünen Teppich entrollte.
    »Dies ist unser Modell Mark XIII, die neueste Weiterentwicklung mit Windschutz und

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