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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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sie keine Räder wie wir?‹ ›Ist das, wie sie ihren Ersatz machen? Aber nun sind sie fertig, und ich kann noch keine Kleinen sehen ...‹«
    Grimes mußte lachen. »Also, ein Zoo wäre immer noch besser als ein Museum. Ich habe kein Verlangen, ausgestopft und präpariert zu werden ...«
    »Schade«, murmelte sie. »Da hätten die Besucher was zu lachen.«
    Seine Ohren erröteten zornig. Er griff nach ihr, erwischte den Ring ihres Reißverschlusses und zog daran.
    Sie wehrte ihn ab. »Nein, nein! Nicht mit ihm ...«
    »Der verdammte Bastard!«
    Seine angestaute Frustration brach an die Oberfläche durch. Irgendwie gelang es ihm, ihre beiden Handgelenke mit seiner rechten Hand zu umklammern, während seine Linke wieder zum Ring ihres Reißverschlusses griff. Sie reagierte mit einem heftigen Kniestoß, doch gelang es ihm, das Knie zwischen seinen Schenkeln einzuklemmen, bevor es ihm Schaden zufügen konnte. Wie nicht anders zu erwarten, gerieten sie aus dem Gleichgewicht und krachten schwer zu Boden, Una halb unter ihm – aber der Aufprall war bei einem Beschleunigungswert von nur halber Erdschwere weder schmerzhaft noch gefährlich und konnte ihr nicht den Kampfgeist nehmen.
    Warum wollte dieses alberne, prüde Frauenzimmer nicht nachgeben? Er schrie laut auf, als sie die Zähne in sein linkes Ohr schlug, dann gelang es ihm, ihr den Ellenbogen unter das Kinn zu stoßen. Sie schnappte keuchend nach Luft und ließ los.
    Jetzt!
    Endlich hatte er sie soweit. Wenn sie bloß aufhören würde, sich wie eine scheuende Stute aufzubäumen ...
    Wieder – jetzt!
    Sie wehrte sich nicht mehr.
    Ihr Widerstand war erlahmt, doch auch für ihn war der Kampf nicht mehr der Mühe wert. Das tiefe, vibrierende Summen erfüllte das Boot und brachte Schlaf. Er rollte schlaff von ihrem bereits bewußtlosen Körper.
    Als er noch denken konnte, kam ihm die Erkenntnis, daß es ihnen nicht erlaubt war, einander zu verletzen. Nur gut, daß keiner von ihnen ein Sadist oder Masochist war ...
     

 
19.
     
    Auch die längste Reise muß einmal ein Ende nehmen.
    Dies war ohne Zweifel die längste Reise in Grimes' bisheriger Laufbahn gewesen. Er begann Zweifel am richtigen Gang des Bordchronometers zu hegen; nach seinem subjektiven Zeitempfinden waren sie noch nicht allzu lange in Panzens Gefangenschaft, aber er wußte, daß auf der Erde inzwischen Jahrhunderte vergangen sein mußten. Auch an Bord wurden ihm die Tage lang. Die Hauptschwierigkeit war, daß er und Una, abgesehen von ihrer sexuellen Beziehung, sehr wenig gemeinsam hatten. Und an Sex war unter diesen Bedingungen ständig überwachter Gefangenschaft nicht zu denken. Una spielte nicht Schach und weigerte sich, es zu lernen. Sie war eine schlechte Kartenspielerin, ohne jeden Kartenverstand. Als Gesprächspartnerin ließ sie sehr zu wünschen übrig – aber das galt auch für ihn selbst, wie er zugeben mußte. Die Nahrung war ausreichend, aber fad und eintönig. Es gab nichts Alkoholisches zu trinken. Nichts zu rauchen.
    Dann kam der Tag, als Panzen ohne Vorankündigung den interstellaren Antrieb ausschaltete. Grimes und Una erlebten die üblichen Symptome wie Schwindelgefühl, Desorientierung, perspektivische Verzerrung der mittlerweile allzu vertrauten Umgebung. Grelles Sonnenlicht flutete zu den Fenstern herein, denn die offene Gitterstruktur der riesigen Kugel bot wenig Schatten.
    »Es scheint, daß wir ankommen«, bemerkte Grimes. Er ging nach vorn und spähte hinaus, konnte jedoch nichts sehen; die Blendung war zu stark. Er zog sich in die Kabine zurück, holte tief Luft und rief: »Panzen, wo sind wir? Wo sind wir?«
    »Er spricht nicht«, sagte Una. »Genauso wenig wie du sprechen würdest, wenn du ein Landemanöver zu fliegen hättest.«
    Aber Panzen war durchaus bereit, Grimes' Frage zu beantworten. Die mechanische Stimme dröhnte durch die Enge des Bootes.
    »Ich, Panzen, habe euch heimgebracht. Hört das Wort Zephalons: ›Seid fruchtbar, mehret euch und bevölkert die Erde!‹«
    »Die Erde?« rief Una.
    Panzen antwortete nicht.
    »Die Erde?« wiederholte sie.
    »Nein«, sagte Grimes zögernd. »Nicht die Erde, die wir meinen ...«
    »Legt euch nieder und schnallt euch an«, befahl Panzen.
    »Ich will sehen, wo wir landen!« protestierte Grimes.
    Ohne von Panzen daran gehindert zu werden, ging er wieder nach vorn und schnallte sich im Pilotensitz an. Er ließ die zentralgesteuerten Sonnenblenden herunter und konnte den nahen Stern sehen, eine gelbe Sonne von etwa der

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