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Universum der Roboter

Universum der Roboter

Titel: Universum der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bertram Chandler
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den kleinen Tisch. Er zog sie aus dem Stuhl und drehte sie so, daß sie ihm gegenüberstand. Sie hatten ihre Raumanzüge abgelegt und trugen die eher reiztötende lange Unterwäsche, aber als er die Arme um sie legte und den weichen Druck ihres Körpers fühlte, wußte er, daß sie reagierte und daß es nur eine Frage von Sekunden war, bis die langen Unterhosen achtlos weggeworfen und Una von ihren morbiden Gedanken abgelenkt würde. Sein Mund fand ihre warmen, feuchten Lippen, und seine Rechte, die zwischen ihnen steckte, hatte noch genug Bewegungsfreiheit, um den Ring an ihrem Reißverschluß zu suchen und zu finden. Nun brauchte er nur noch zu ziehen, und ...
    Plötzlich riß sie sich los und stieß ihn mit beiden Händen zurück. »Nein«, stieß sie hervor. »Nein, laß das.«
    »Aber Una ...«
    »Nein.«
    Er wurde verdrießlich und murmelte etwas über absurde neu-kalvinistische Moralvorstellungen.
    Sie lachte bitter. »Meine Begeisterung für den Neu-Kalvinismus dauerte nicht lange. Nein, das hat damit nichts zu tun. Aber schließlich bin ich Polizistin ...«
    »Du bist eine Frau, genauso wie ich ein Mann bin. Der Beruf spielt hier in unserer Situation keine Rolle.«
    »Laß mich ausreden. Als Polizistin kam ich auf die Idee, daß dieses Boot höchstwahrscheinlich verwanzt ist und daß Panzen nicht nur alles hören kann, was wir sagen, sondern auch alles sieht, was wir tun. Und nach unserem erfolglosen Fluchtversuch wird er seine Zeit nicht mehr mit Schachproblemen verbringen.« Sie machte eine Pause, um Atem zu holen. »Und ich habe keine Lust, an einer Vorführung teilzunehmen, weder als Polizistin, noch als Frau.«
    Grimes verstand ihre Bedenken, aber so schnell wollte er sich nicht geschlagen geben. Er sagte: »Was willst du, Panzen ist kein Mensch.«
    »Das macht es nur noch schlimmer. Verkehr zu haben, während diese künstliche Intelligenz alles kühl registriert, sich womöglich Notizen macht, jede Bewegung und jedes Geräusch aufzeichnet ... nein! Lieber würde ich es vor irgendeinem impotenten alten Mann machen, der am Zusehen wenigstens seinen allzu menschlichen Spaß haben würde!«
    Er stieß ein gezwungenes Lachen hervor. »Du bringst es noch dahin, daß ich zum Neu-Kalvinismus konvertiere. Wenn ein Gefängnisaufenthalt deine Vorstellung von der Hölle ist, dann könnte die meinige leicht ein Zustand andauernder Frustration sein ...« Und er dachte: Wie, wenn an ihrer verrückten Idee etwas Wahres wäre? Wenn wir wirklich ums Leben gekommen wären, als die »Delta Geminorum« explodierte? Schließlich sollten wir nach menschlichem Ermessen atomisiert sein ... Wie, wenn dies eine Art zukünftiges Leben wäre?
    Er kehrte zu seinem Platz zurück und verhalf sich zu einem zweiten Glas Branntwein.
    Sie schüttelte mißbilligend den Kopf. »Das hilft nicht.«
    »So, meinst du? Aber es hilft doch. Mir ist gerade die Idee gekommen, daß weder deine noch meine persönliche Hölle mit diesem praktischen Schmerztöter ausgestattet wäre.«
    »Dann laß uns trinken, solange was da ist«, sagte sie.
     
    Grimes erwachte als erster. Er fühlte sich ganz und gar nicht gut. Nachdem er in der engen Toilettenkabine des Bootes getan hatte, was er tun mußte, war ihm ein wenig wohler, und er entsann sich des alten Rezepts, daß man vom Gleichen trinken soll, um den Kater zu vertreiben.
    Die Flasche auf dem Tisch war leer.
    Im Vorratsraum hätten noch vier ungeöffnete Flaschen liegen sollen, aber als er hinübertappte und eine holen wollte, sah er, daß sie verschwunden waren.
     

 
18.
     
    »Ich will etwas zu trinken«, sagte sie.
    »Es gibt Wasser, oder diesen Ersatzkaffee, oder den synthetischen Zitronensaft.«
    »Ich will was Richtiges zu trinken!« fauchte sie.
    »Ich habe dir gesagt, was da ist.«
    »Sei kein verdammter Spießer. Her mit dem Branntwein und keine langen Geschichten!«
    »Es ist keiner mehr da.«
    Sie funkelte ihn an. »Soll das vielleicht heißen, daß du, während ich schlief ...?«
    »Nein. Aber er, während wir schliefen.«
    »Lächerlich! Wer hat je von einem Roboter gehört, der Alkoholiker ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wäre nicht das erste Mal, daß ein fanatischer Antialkoholiker Flaschen beschlagnahmt und ihren Inhalt wegschüttet.«
    »Panzen soll ein fanatischer Antialkoholiker sein? Komm schon, Dicker, das ist doch ein Witz!«
    »Panzen ist fanatisch genug, um das zu tun, was er unserem Wohl schuldig zu sein glaubt.«
    Sie fluchte. »Der scheinheilige, seelenlose

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