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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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fragen.”
    “Du hast von zwei Theorien gesprochen. Wie sieht die andere aus?”
    Die Ampel schaltete wieder auf Grün. “Ich habe nie so richtig daran glauben können, dass
Gleic Éire
Paul getötet hat, auch wenn ich annehme, dass sie Eli umgebracht haben. Daher glaube ich auch, dass der Einbrecher in der 'Hacienda' entweder ein Mitglied der Gruppe oder von ihr angeheuert worden war.”
    “In jedem Fall war er nicht sehr gut”, merkte Julia an.
    Er lächelte. “Finde ich auch. Und das wundert mich ebenfalls. Dich zu fragen, wo die Kassette ist, war ein dämlicher Zug, der überhaupt nicht zu der vorsichtigen Art passt, wie diese Bastarde sonst vorgehen.”
    Wieder hatte sie das vage, beunruhigende Gefühl, dass er viel mehr über
Gleic Éire
wusste, als er sagte. “Du redest über sie, als würdest du sie persönlich kennen”, sagte sie leise.
    Er zuckte mit den Schultern. “Sie sind leicht zu durchschauen. Sie werden von Hass und einem teuflischen Machthunger getrieben. Sie beseitigen alles und jeden, der ihnen im Weg steht. Sie töten so lange, bis sie erreicht haben, was sie haben wollen. Oder bis sie jemand stoppt.”
    “Jemand?” Sie flüsterte fast schon. “Du?”
    Sein von Herzen kommendes Lachen überzeugte sie nahezu davon, dass ihr Misstrauen völlig unbegründet war. “Ich habe sinnbildlich gesprochen. Egal, genug über
Gleic Éire
geredet. Heute feiern wir deine Freiheit.” Er lenkte den Landrover auf die Via del Rey. “Wie wäre es, wenn wir uns ein besonderes Lokal für ein kleines gemütliches Dinner suchen und eine Flasche Champagner köpfen? Wir bringen sogar einen Toast auf Charles aus.”
    Seine Begeisterung war ansteckend. “Angesichts dessen, was er für mich getan hat”, neckte sie ihn, “könnten wir ihn doch fragen, ob er mit uns feiern will.”
    “Übertreibs nicht. Dir gegenüber hat er sich vielleicht geändert, aber mich hasst er noch immer, weil ich ihn so bloßgestellt habe. Was ist jetzt mit unserem Dinner?”
    “Du bist hartnäckig, weißt du das?”
    Er verzog amüsiert den Mund. “Ist das ein Ja?”
    “Unter einer Bedingung”, sagte sie, als sie an die Menschenmenge dachte, die auf sie vor der Polizeiwache gewartet hatte. “Wir feiern zu Hause. Ich kann mich keiner gaffenden Menge stellen. Außerdem muss ich unter die Dusche”, fügte sie an und wischte an einem dunklen Fleck auf ihrer Bluse. “Nach drei Stunden im Gefängnis fühle ich mich, als wäre der Gestank in meine Haut eingezogen.”
    “Dann fahren wir nach Hause.”
    Als sie die “Hacienda” erreicht hatten, war die Verhaftung von Edith Donnovan Thema in allen Nachrichten. Detective Hammond zufolge hatte die Polizei einen anonymen telefonischen Hinweis erhalten. Der “besorgte Bürger” hatte der Polizei mitgeteilt, er habe Edith dabei beobachtet, wie sie am Abend des 26. Mai etwas in ihrem Garten vergrub. Auf die Frage, warum er sich nicht früher gemeldet hatte, erklärte der Mann, er habe Angst gehabt, und dann hatte er aufgelegt.
    Zehn Minuten später hatte die Polizei die Waffe in der Erde unter Ediths Rosenbüschen gefunden. Obwohl Edith wiederholt protestiert und erklärt hatte, man habe ihr etwas angehängt, war sie festgenommen und wegen Mordes angeklagt worden.
    In der Zeit, in der Julia duschte, nahm sich Steve ein Bier aus dem Kühlschrank und ging nach draußen in den Hof, während seine Gedanken immer noch um Edith kreisten. Wie konnte er sich so in ihr getäuscht haben?
    Er dachte immer noch darüber nach, als er Schritte auf dem Kies hörte. Er sah auf und entdeckte den kleinen Jimmy Martinez, der die Einfahrt heraufkam.
    Er war ein kleiner, etwas untersetzter Junge mit schwarzem Haar. Unter dem Arm trug er etwas, das wie ein Hot Wheels-Koffer aussah. Als Autoexperte besaß Jimmy eine Modellautosammlung, die in die Hunderte ging.
    Als er den gedankenverlorenen Gesichtsausdruck des Jungen bemerkte, vermutete Steve, dass ihm sein Freund fehlte. “Na, wie gehts dir, Jimmy?”
    Der Achtjährige hob die Schultern. “Geht so.”
    “Dir fehlt dein Kumpel, stimmts?”
    “Kann sein.”
    Steve lächelte. Jimmy sprach wenig, außer, wenn er mit Andrew zusammen war. Dann konnte man ihn nicht dazu bringen, auch nur eine Minute lang ruhig zu sein. “Was hast du denn da?” Er deutete auf den Koffer unter dem Arm des Jungen.
    “Mein neuer Satz Hot Wheels.”
    Steve winkte ihn zu sich. “Lass doch mal sehen.”
    Sofort strahlte Jimmy. Er setzte sich neben Steve auf die Stufe, öffnete

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