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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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du getan hast, Charles. Aber ich bin nicht nur hier, um mich zu bedanken.”
    Charles schob die Zeitung beiseite. “Du möchtest über Eleanor Bailey sprechen und über das, was sie dem Staatsanwalt erzählt hat.”
    Gab es irgendetwas, was dieser Mann nicht wusste? “Ja, genau, so ist es.”
    Charles deutete auf einen Stuhl, und sie nahm Platz, war aber zu nervös, um so bequem zu sitzen wie er. “Ich will Eleanor nicht als Lügnerin bezeichnen”, begann sie, während er sie aufmerksam beobachtete. “Ich mag sie. Sie und ich sind seit Jahren gut befreundet.”
    “Sie muss dich auch mögen, sonst hätte sie eine so wichtige Information nicht der Polizei vorenthalten.”
    “Ich bin in dieser Nacht nicht ins Haus gegangen, Charles”, sagte sie ernst. Sie wusste nicht, warum, aber mit einem Mal war es für sie extrem wichtig, dass er ihr glaubte. “Ich weiß nicht, wen Eleanor gesehen hat, aber nicht mich.”
    “Wen dann?”
    “Ich weiß nicht. Zuerst hat sie geschworen, ich wäre es gewesen, aber dann sagte sie, sie sei nicht ganz sicher. Als Detective Hammond sie in der 'Hacienda' befragt hat, erklärte sie, sie hätte jemanden in einem Regenmantel aus einem Wagen aussteigen sehen, der so wie mein Wagen
ausgesehen
hat. Auf der Wache hat sie dann eine völlige Kehrtwendung gemacht.”
    Zu ihrer Überraschung nickte Charles. “Ich weiß. Offenbar hat der Staatsanwalt Eleanor so unter Druck gesetzt, dass die arme Frau völlig überrumpelt war. Kein Grund zur Sorge”, fügte er an. “Im Zeugenstand wird ein guter Verteidiger ihre Aussage in Stücke reißen. Und das ist genau das, was du brauchst. Einen erstklassigen Verteidiger.”
    “Ich habe einen Anwalt. Er ist sehr kompetent.”
    Charles machte eine ungeduldige Geste. “Kompetent genügt nicht. Du brauchst jemanden, der keine Angst vor einer Auseinandersetzung mit Leuten vom Schlag eines Tanner Brooks hat. Ich habe genau den richtigen Mann für dich.”
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. “Das dürfte er schon sein”, sagte er, während er den Hörer abnahm.
    Von einer kurzen Begrüßung abgesehen, sagte Charles fast eine Minute lang kein Wort, sondern hörte nur zu, während er das Muster des Aubusson-Teppichs studierte. Als der Anrufer geendet hatte, bedankte er sich und legte auf.
    Er wandte sich Julia zu. “Tja, sieht so aus, als würdest du doch keinen Anwalt benötigen.”
    “Was soll das heißen?”
    “Das war der Polizeichef. Die Anklage gegen dich wurde fallengelassen. Man hat Edith Donnovan wegen des Mordes an Paul festgenommen. In ihrem Garten vergraben wurde seine Beretta gefunden.”

26. KAPITEL
    “E dith?” Steve schüttelte ungläubig den Kopf, als sie ihm die Neuigkeit berichtete. “Das ist doch lächerlich. Auf sie passt ebenso wenig das Profil eines Mörders wie auf dich.”
    “Du hast doch gesagt, sie sei gefährlich.”
    Steve, der froh war, das Anwesen der Bradshaws wieder verlassen zu können, legte den Gang ein und fuhr die lange, mit Eichen gesäumte Einfahrt entlang. “Sie ist nicht im eigentlichen Sinne des Wortes gefährlich”, erwiderte er. “Selbst wenn sie zu einem Mord fähig wäre, was sie nicht ist, dann wärst
du
ihr Ziel gewesen, nicht Paul.”
    Julia beugte sich in gespieltem Entsetzen zurück. “Vielen Dank.”
    “Du weißt, wie ich das meine. Außerdem hat dich ein Mann angegriffen.”
    Während sie sich dem beliebten Viertel am Kai näherten, wurde der Verkehr dichter, sodass Steve langsamer fahren musste. Julia drehte sich zu ihm herum. “Wenn du nicht glaubst, dass Edith schuldig ist, wie lautet dann
deine
Theorie?”
    “Genau genommen habe ich zwei Theorien. Die erste ist die, dass Paul beim Abhören der Bänder deines Bruders auf Informationen über
Gleic Éire
stieß, vielleicht auf die Namen der Anführer, oder auf ihre Operationsbasis, möglicherweise auch auf beides. Was immer er herausgefunden hatte, es war wichtig genug, um eine Pressekonferenz anzuberaumen. Als die Anführer von
Gleic Éire
davon erfuhren, haben sie ihn umgebracht.”
    Julia dachte darüber nach. “Aber warum suchen sie dann nach der Kassette? Hätten sie die nicht erst an sich genommen, bevor sie Paul töteten?”
    “Weil es wichtiger war, ihn zum Schweigen zu bringen, hat der Mörder ihn erschossen und wollte später nach der Kassette suchen.”
    “Aber du denkst, dass er sie nicht gefunden hat”, sagte Julia, als sie an einer roten Ampel anhalten mussten.
    “Das beginne ich mich allmählich zu

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