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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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unbesiegbar und furchtlos aussah mit der Weltraumwaffe in einer Hand, einem roten schillernden Licht im Helm und einem Raketenwerfer auf dem Rücken. Auf dem Tisch verstreut lag ein halbes Dutzend Mikrokassetten.
    “Zokor ist härter als alle anderen, Grandpa”, sagte Andrew stolz. “Er muss nur seine Gürtelschnalle berühren, und schon wird eine Granate abgeschossen.” Prompt führte Andrew das auch vor, woraufhin eine Granate von der Größe einer Olive durch das Zimmer flog.
    “Außerdem kann er durch Feuer gehen. Und es macht ihm nichts aus, wenn man mit Kugeln und Raketen auf ihn schießt.” Andrew betätigte einen anderen Knopf, sofort begann Zokor langsam und steif loszulaufen, während er eine Reihe von Befehlen sprach.
    “Hmm”, murmelte Coop. “Kein Wunder, dass man ihn als mächtig bezeichnet.” Er zeigte auf die Kassetten. “Und was ist das?”
    “Sechs Zokor-Abenteuer.” Er öffnete eine kleine Klappe auf der Rückseite des Roboters, nahm eine der Kassetten und legte sie ein. “Jede Kassette ist zehn Minuten lang und erzählt eine andere Geschichte”, erklärte Andrew. “Die hier heißt 'Zokor gegen die Invasoren'. Das ist meine Lieblingsgeschichte.”
    Er senkte den Kopf und wirkte auf einmal traurig.
    “Was ist los, Junge?” fragte Coop vorsichtig.
    Andrew begann, die Kassetten auf dem Tisch ohne System hin- und herzuschieben. “Mein Dad hat mir Zokor gekauft, und er hat mir versprochen, dass wir uns zusammen die Kassetten anhören. Aber dann ist er gestorben.”
    Coops Herz verkrampfte sich. Dieser Schmerz, den Andrew erlebte, musste das sein, was auch Jordan durchgemacht hatte, als er ihn vor so vielen Jahren verlassen hatte. “Ich sage dir was”, schlug er mit heiserer Stimme vor. “Warum hören wir beide uns nicht deine Lieblingskassette an? Jetzt gleich?”
    Andrews Gesicht strahlte. “Wirklich, Grandpa?”
    Coop lachte. “Aber nur wenn du mir versprichst, dass du danach gleich ins Bett gehst.”
    “Versprochen.”
    “Ich komme mir so dumm vor”, sagte Julia und wischte mit dem Handrücken ihre Tränen ab. “Da sitze ich hier und heule wegen eines Mannes. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann mir das zum letzten Mal passiert ist.”
    “Das liegt daran, dass es so wenige Männer gibt, für die es sich lohnt zu heulen”, sagte Penny wissend. Sie nahm den
Monterey Herald
von Franks Sessel und setzte sich, um Julia anzusehen. “Aber Steve ist anders. Und ich finde, dass er die Tränen wert ist.” Sie senkte den Kopf und versuchte, Julia in die Augen zu sehen. “Und vielleicht ist er es ja wert, dass du ihm vergibst?”
    Julia schniefte. “Du bist schon immer so weich gewesen.”
    “Ach, und du etwa nicht?” spottete Penny. “Komm schon, wem willst du hier was vormachen? Vergebung ist dein zweiter Vorname.”
    “Diesmal nicht.”
    “Warum nicht?”
    “Er hat mich angelogen, Penny. Immer wieder, eine Lüge nach der anderen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie soll ich ihm jemals wieder vertrauen?”
    “Indem du dich in seine Lage versetzt, die Situation von seiner Seite aus betrachtest und verstehst, warum er so gehandelt hat. Sheila ist seine Vergangenheit”, fuhr sie behutsam fort. “Du bist seine Zukunft. Warum kannst du dich nicht darauf konzentrieren, anstatt dir von diesem Widerling namens Kendricks das Beste zerstören zu lassen, was dir jemals widerfahren ist?”
    Das Klingeln ihres Mobiltelefons ließ Julia aufschrecken. Sie griff in ihre Handtasche, holte das Telefon heraus und klappte es auf. “Hallo?”
    “Hi, Mom.”
    Andrews fröhliche Stimme brachte sie erneut an den Rand der Tränen. Wie sollte sie ihm erklären, dass Steve aus der “Hacienda” ausgezogen war und sich am Morgen wahrscheinlich auf den Weg zurück nach Florida begeben würde?
    “Wie gehts dir, Schatz?”
    “Toll”, sagte Andrew begeistert. “Ich habe einen Kondor gesehen, Mom! Er ist direkt über mich weggeflogen. Und heute Abend haben wir draußen Hamburger gemacht.”
    “Wir?”
neckte Julia ihn. “Du meinst, du hast beim Zubereiten geholfen? Das ist ja was ganz Neues.”
    “Grandpa hat gesagt, dass ein guter Soldat lernen muss, alles zu können.”
    “Hat er dir auch gesagt, dass ein guter Soldat ins Bett geht, wenn es Zeit dafür ist?
Deine
Bettzeit ist nämlich schon längst vorüber.”
    Sie hörte ihn kichern. “Das kommt dadurch, dass wir uns noch ein paar von Zokors Kassetten angehört haben. Wir haben sogar noch eine Kassette gefunden”, sagte

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