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Unschuldig!

Unschuldig!

Titel: Unschuldig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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wenn diese Drohungen nicht ernst genommen wurden, schlug
Gleic Éire
zu. Ihre Ziele waren immer zentrale, stark frequentierte Gebiete, in denen es fast unmöglich war, sie zu entdecken. Der Anschlag auf das britische Konsulat in New York City war einer Aufforderung gefolgt, Großbritannien solle den Besuch des Premierministers in der Stadt absagen.
    Als die Aufforderung ignoriert wurde, wurde die Drohung in die Tat umgesetzt.
    Während seiner jahrelangen Suche nach Sheilas Mördern hatte Steve mit jedem gesprochen, der bereit war, auch nur ein Minimum an Information über die Gruppe zu geben – die örtliche Polizei, FBI-Agenten, Scotland Yard sowie eine Reihe von irischen Informanten, denen er bei seiner Suche begegnet war.
    Die Suche hatte sich als ergebnislos entpuppt.
    Zum Ende dieses Jahres hatte Steve erschöpft und enttäuscht die Suche aufgegeben, sein Apartment in Manhattan verkauft und war nach Florida gezogen.
    Und jetzt war er bereit, es noch einmal zu versuchen. Würde er diesmal Erfolg haben? Oder würde er nur wieder einem Phantom nachjagen?
    Er hörte, wie Delgado unter Deck die wenigen noch fehlenden Vorräte für die morgige Fahrt verstaute. Wie erwartet, war sein Freund davon begeistert, die Touren zu übernehmen. Auch wenn er neugierig war, hatte er doch Steves Privatsphäre respektiert und keine Fragen gestellt, nicht einmal, wann Steve zurückkehren würde.
    Die hätte er ihm ohnehin nicht beantworten können.
    Julia betätigte schwungvoll die letzte Taste und drehte sich zu Penny um, die ihr über die Schulter geschaut hatte. “Und? Du bist die Künstlerin, was meinst du?”
    Penny nickte zustimmend. “Fantastisch”, sagte sie, während ihr Blick über den Flyer huschte. “Das ist kurz und knapp, es fällt ins Auge, und es kommt direkt auf den Punkt. Das hätte ich nicht besser machen können.”
    “Nur … wird es mir Gäste einbringen?”
    “Bergeweise, wenn du das an den richtigen Stellen verbreitest.”
    “Ich möchte mich auf die Nachbargemeinden wie Pacific Grove, Pebble Beach und Carmel konzentrieren. Diese Städte sind nicht so in die Bradshaw-Historie verstrickt wie Monterey. Dadurch, dass ich einige Extras wie das Essen und die anschließende Diskussionsrunde dazugenommen habe, dürften die Kurse wohl außergewöhnlich genug sein, um die Leute anzusprechen.”
    Penny machte eine ungeduldige Handbewegung. “Mach schon, druck es aus.”
    Julia klickte auf das Druckersymbol, und Sekunden später gab der Laserdrucker ein cremefarbenes Blatt Papier aus. Penny nahm es und las laut vor: “Anmeldung für wöchentliche Gourmet-Kochkurse jetzt möglich. Lernen Sie in vier einfachen, praktischen Übungseinheiten köstliche Gerichte von Antipasti bis Desserts zuzubereiten. Ihre Lehrerin, eine Absolventin des French Culinary Institute, führt in angenehmer, ländlicher Atmosphäre durch die Kurse. Die Teilnahmegebühr von 300 Dollar umfasst den viertägigen Kurs, Abendessen im Haus und anschließende Diskussionen. Rufen Sie die 'Hacienda' an unter 555-3943.”
    Penny legte den Flyer auf den Schreibtisch. “Die Leute werden vor der Tür Schlange stehen.”
    “Das hoffe ich.” Mit neuer Hoffnung erfüllt, nahm Julia einen Stoß Papier, legte ihn ins Papierfach und befahl dem Drucker, diesmal hundert Exemplare zu drucken. “Von der einen Reservierung ab heute abgesehen, ist die 'Hacienda' leer. Und leer bedeutet keine Einnahmen. Also musste ich mir etwas ausdenken und ich halte diese Aktion für sehr lukrativ.”
    “Hast du nicht gesagt, du wolltest deine Anzeigen in
Travel & Leisure
überarbeiten?”
    Julia nickte. “Schon geschehen. Die neue Version sollte ab der nächsten Ausgabe erscheinen. Bis dahin”, fügte sie an und beobachtete die Flyer, die der Drucker auswarf, “sollte das hilfreich sein. Auch wenn ich die Kurse auf zwölf Teilnehmer beschränke, bringt mir das dreitausendsechshundert Dollar im Monat.”
    “Wieviel ist das netto?”
    “Etwa zweitausendachthundert. Das reicht auf jeden Fall, um Charles zu bezahlen und ihn ruhig zu stellen, wenigstens was die 'Hacienda' angeht.”
    Pennys Miene verfinsterte sich. “Hast du die Sorgerechtsangelegenheit mit einem Anwalt besprochen?”
    Das Wort Sorgerecht erfüllte sie immer mit Furcht. Julia rieb mit ihrer Hand behutsam über die Magengegend. “Ich habe meine ehemalige Mitbewohnerin vom College angerufen. Sie praktiziert Familienrecht. Vom Gesetz her hat Charles nicht das Recht, Andrew zu sich zu holen. Er hätte

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