Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können
Ingredienzien gehen auf Weiners Motivationstheorie zurück und tauchen in vielen Motivationstheorien auf, teils unter anderen Bezeichnungen.
51 Übrigens: Amsterdamer mögen an Drogen und kiffenden Touristen tatsächlich vor allem die Einnahmen für ihre Stadt. Sie selbst greifen viel seltener zu Soft drugs als alle anderen Europäer, vermutlich weil sie täglich sehen, wohin das führt.
52 Oder hat hier die niederländische calvinistische Arbeitsmoral schon auf mich abgefärbt?
53 Eine Ausnahme sind natürlich stupide Lernaufgaben. Für die besteht aufgrund unseres Gedächtnisses eine Notwendigkeit, zeitnah zu lernen.
54 Forschung von William Maddux & Adam Galinsky zeigte kürzlich, dass Menschen, die lange in einem anderen Land gelebt hatten, kreativer waren als solche, die nie über den Tellerrand geschaut hatten. Auslandsaufenthalte trainieren die Flexibilität, und flexibles Denken ist eine wichtige Basis für Kreativität. Eine Grundvoraussetzung für diesen Kreativitätszuwachs, der auch durch viele andere internationale Studien belegt ist, ist eine gelungene Anpassung an ein neues Land. Also, wer umzieht, und sich nicht in der neuen Umgebung eingewöhnen kann, profitiert auch nicht davon.
55 Sie kennen doch sicherlich auch Männer, die weniger attraktiv sind als Sie und dennoch die besseren Chancen bei Frauen haben. Meistens baggern sie aber auch viel umtriebiger. Mit anderen Worten: Sie überschätzen sich offensichtlich ein klein wenig und labern, ohne mit der Wimper zu zucken, drauf los, während Sie, schön wie die Sünde, noch überlegen, was der für ein blödes Zeug redet und ob Sie auch gut genug aussehen. Während der andere dann mit einer schönen Dame und einer Flasche Schampus auf dem Hotelzimmer verschwindet, bleibt Ihnen nur noch die Minibar mit den leblosen Johnnies und den ranzigen Nüssen. Probieren Sie es doch mal aus! Quatschen Sie drauf los und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht gleich beim ersten Mal zum Erfolg führt.
Prinzip 9
Selbstkontrolle:
Flugzeuge im Bauch statt am Himmel
Von Eva, derentwegen wir den Salat haben, den wir ja eigentlich ständig essen sollten und dies ja auch manchmal können, dabei aber häufig der Körperlichkeit des Mäusespecks erliegen. Wie die kleinen Mäuse, die sich gar nicht beherrschen können. Weil ihnen ein Muskel fehlt, der sich erst noch entwickeln muss. Den Dr. Roy, der auf einem Baum sitzt, studiert. Der findet, dass uns u. a. Zuckercola, vor allem aber Blattspinat beim Verwirklichen hehrer Ziele helfen. Wobei uns unser Gedächtnis zu Hilfe kommt, das uns ans Studieren erinnert und vor vielen Freundinnen abschirmt. Aber das ist zu abstrakt. Und hilft Ihnen doch, die Zigarette JETZT in die Tonne zu kloppen.
Dass Menschen Versuchungen überhaupt widerstehen können, ist für mich ein faszinierendes Phänomen. Fast biblisch, würde Zö sagen. Und das wäre gar nicht so weit hergeholt, schließlich beginnt die Schöpfungsgeschichte damit: Was hätte Eva tun können, um sich nicht durch den saftigen Apfel verführen zu lassen? Denn: Hätte sie ihn einfach hängen lassen, wären wir heute noch im Paradies!
Ich will die Religionsgeschichte nicht umschreiben, aber der Urkonflikt der Schöpfungsgeschichte wiederholt sich im Alltag immer wieder aufs Neue: Es ist der Konflikt zwischen einem eigenen konkreten Impuls, etwas zu tun, und einer von außen aufgestellten, abstrakten, höherwertigen Regel. Der liebe Gott hatte Eva verboten, den Apfel zu essen, doch sie war, wie wir wissen, der Aufgabe – trotz Androhung immerwährender Pein – nicht gewachsen. Verlassen wir das Paradies, und beschäftigen uns mit hehren Zielen, die wir Menschen uns selbst oder anderen in Form moralischer Gebote und Verbote oder höherwertiger Standards auferlegen.
Auch Sie sind diszipliniert!
Oft sind wir uns dessen gar nicht so sehr bewusst, aber ist es nicht faszinierend, wie gut wir Menschen uns selbst zurückhalten können? Ist es nicht beispielsweise toll, wie viele Mediziner wir haben, die uns rundum versorgen? Gut, sie verdienen dafür einiges, aber auf der anderen Seite profitieren wir, die Patienten, davon, dass sie sich jahrelang auf den Hosenboden gesetzt, ihren Ekel überwunden haben, als sie die erste Leiche aufschneiden mussten, und sich immer wieder der großen Verantwortung gestellt haben. Und schon höre ich meinen Lehrer Birkenkötter sagen: »Lehrjahre sind keine Herrenjahre!«
Der Spruch trifft natürlich nicht nur auf Ärzte zu:
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