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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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tun haben. Wann wir in die Klötze und wann zu Potte kommen. Vom Bedürfnis, eine schnelle Entscheidung zu fällen. Vom Nutzen des Unbewussten. Die Tatsache, dass Milchmädchen nicht mit der Zeit rechnen. Schenken Sie sich Ihr Auto! Grenzen der Vernunft und der menschlichen Intuition. Was Deadlines und Langeweile mit dem Tod gemein haben. Und warum der Tod ein aggressiver Spießer ist.
    Über Zeit lernen wir im Physikunterricht. Aber natürlich ist sie auch und vor allem eine psychologische Größe. Mal rennt sie uns davon, mal schleicht sie dahin. Die Zeit kann so verschiedene, mannigfaltige Funktionen im Motivationsgeschehen haben, dass es gar nicht so einfach ist, diesem wichtigen Faktor gerecht zu werden. Zum Beispiel ist es nicht ganz unentscheidend, wann wir mit etwas anfangen. Etwa wenn wir uns vorgenommen haben, mal mit unserem Kollegen zum Sport zu gehen. Setzen wir das Vorhaben gleich um oder erst morgen oder nächste Woche? Je nachdem, wie weit wir noch von unserem Ziel entfernt sind, spielt Zeit eine andere wichtige Rolle. Ist unsere Motivation immer dieselbe, oder strengen wir uns, wenn das Ziel schon fast erreicht ist, noch einmal so richtig an? Und zu guter Letzt: Ist der notorische Mangel an Zeit etwas, was uns motiviert, Dampf zu geben, Ressourcen zu mobilisieren und uns schnell zu entscheiden? Welche Kosten oder Nutzen hat Zeitdruck? Zeit ist Lebenszeit. Wir müssen sie im Auge behalten und sie uns gut einteilen. Zeit effizient zu nutzen ist eine wichtige Grundlage für gute Selbstregulation.
    Fabrizierte Langeweile
    Mit zwanzig habe ich mir geschworen, nie mehr Langeweile zu haben. Ich stand damals an einem Metallbock und stopfte Plastikkorken in Metallröhren, die hinterher für Surfgeräte verwendet wurden. In dem Metallbock steckte ein abgesägter Besenstiel, und ich musste an jeder Seite des Rohrs einen Plastikstopfen aufdrücken, um dann den Besenstiel bis zum Anschlag in das Rohr zu rammen. Jeden Tag acht Stunden lang, über sechs Monate hinweg. Arbeitsbeginn war sechs Uhr morgens, um vier Uhr war man fix und fertig. Ich hatte dadurch genug Geld, um ein Studium zu beginnen, und mir war ja auch vorher schon klar, dass ich nicht mit Krupp verwandt bin. Allerdings war der dumpfe Zustand nicht enden wollender Zeit damals so beeindruckend, dass ich fortan alles tat, um nie mehr in diesen Strudel von Anstrengung, Müdigkeit und Traurigkeit zu geraten. Ich nahm ein Psychologiestudium in Trier auf und suchte ab dem ersten Tag nach attraktiveren Jobs. Ich spielte Theater, übersetzte Gedichte aus dem Katalanischen, verdingte mich als Hochzeitssänger, gab Kurse in französischer Konversation, und ab dem dritten Semester hatte ich eine Halbtagsstelle als Hilfskraft an der Uni, wo ich bei Rüdiger Pohl viel lernte, viel Spaß hatte und dem Herrgott dankbar war, dass ich etwas konnte, bei dem ich mich nicht langweilen musste.
    Langeweile ist für mich persönlich ein kleiner Tod, denn was man in diesem Zustand will, ist ja nichts anderes, als dass die Zeit vorüber geht, die Zeit zwischen hier, dem Leben, und dem Tod, Lebens zeit. Langeweile zu haben bedeutet, nicht in dieser Zeit zu sein, weg zu sein, tot zu sein. Zeit totschlagen ist wie sich selbst totzuschlagen.
    Um diesem kleinen Tod von der Schippe zu springen, lassen sich Menschen etwas einfallen: Sie denken sich interessante Beschäftigungen und Berufe aus, erfinden Computer, bessere Pfannen oder Autos, lesen, schreiben Gedichte, besticken Taschentücher oder kreieren immer neue Gerichte. Und wenn sie doch in einer monotonen Arbeitswelt landen, der sie nicht entkommen können, dann machen zumindest die Schlauen unter ihnen das Beste daraus.
    Jailhouse Rock
    Carol Sansone argumentierte, dass Menschen bei der Arbeit wenigstens ein bisschen das Gefühl haben müssen, selbst daran beteiligt und dafür verantwortlich zu sein. Sie müssen intrinsisch statt extrinsisch motiviert sein. Mit anderen Worten: Sie müssen an der Tätigkeit selbst Spaß haben, nicht nur an dem, »was dabei rumkommt«. Extrinsische Motivatoren allein – und das sind nicht nur finanzielle Anreize, sondern auch Lob von anderen – vermögen einen Menschen nicht froh zu machen; er muss auch an seinem Tun selbst , am Prozess der Arbeit interessiert sein. Deshalb, so hat Sansone herausgefunden, versüßen sich Menschen monotone und von außen auferlegte Arbeiten oft auf recht kreative Art. So beobachtete sie Fabrikarbeiter und entdeckte, dass sich Menschen, die beispielsweise den

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