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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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Persönlichkeit diese Aufgabe weitaus besser meisterten als lageorientierte Menschen, die chronisch über ihre Fehler nachgrübeln und dabei das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Interessant ist, dass sich beide Typen hinsichtlich der Lösung von leichten Aufgaben kaum unterschieden; nur bei schwierigen Aufgaben, bei denen man sich konzentrieren muss , verschlechtern ablenkende, negative Gedanken die Leistung. Das bedeutet, dass beide Motivationstypen ganz gut durchs Leben kommen, es sei denn, es stellen sich Probleme ein – in diesem Fall haben handlungsorientierte Menschen einen klaren Vorteil.
    Kuhl argumentiert, dass handlungsorientierte Menschen von Kindheit an gelernt haben, in schwierigen Situationen mit Hindernissen und Misserfolgen aktiv umzugehen. Dass ihnen die Kontrolle über ihr Verhalten gegeben und nicht genommen wurde. Dass sie irgendwann, bildlich gesprochen, einen schottischen Gesangslehrer hatten, der ihnen zugebrüllt (oder sanft nahegebracht) hat: »Nach vorne, nach vorne!« Eine Fehleranalyse ist natürlich generell hilfreich, aus Fehlern lernen wir, aber sie sollte in der Rückschau auf etwas Erreichtes oder nicht Erreichtes stattfinden und nicht während man an etwas arbeitet. In diesem Fall helfen uns Einsichten in unsere Schwächen, es in Zukunft (noch) besser zu machen.
    Kuhl hat weiter herausgefunden, dass schlechte Stimmung den Zugang zum Selbst behindert. Dazu hat er Versuchspersonen zum Teil feste Aufgaben zugeteilt, andere sollten die Probanden sich selbst aussuchen. Lageorientierte Menschen neigten dazu, die ihnen gestellten Aufgaben mit jenen zu verwechseln, die sie sich selbst ausgedacht hatten. Fatal daran ist: Der Lageorientierte tut etwas, was andere von ihm wollen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Weil er deshalb nicht sonderlich motiviert ist und sie vielleicht nicht so gut bewerkstelligen kann wie eine selbst ausgesuchte, macht er viele Fehler und denkt ausführlich darüber nach. Dadurch bewältigt er seine Aufgabe noch schlechter, grübelt noch mehr über seine Unzulänglichkeiten … und kommt nicht zu Potte. Lageorientierte Menschen sind zwar beschäftigt, aber nicht mit dem, was sie eigentlich wollen, und nicht mit dem, was ihnen gut tun würde. Sind solche Tendenzen in einem Menschen besonders ausgeprägt, empfiehlt sich eine Therapie, in der man lernt, sinnvoll mit seinen Gefühlen umzugehen. Der Handlungsorientierte dagegen unterscheidet sehr genau zwischen dem, was er will, und dem, was er muss, und kann sich dementsprechend frei entfalten, indem er vor allen Dingen das tut, was er kann und will. Er kann wachsen, selbst an Hindernissen, weil er imstande ist, sie zu be- und zu verarbeiten und als Herausforderungen zu sehen, und kommt dabei sich und seinen Interessen ein Stückchen näher.
    Kurz gefasst
    Ein Ziel im Kopf zu haben, heißt noch lange nicht, dass man es auch erfolgreich umsetzt. Wir nehmen uns vieles vor – kriegen es aber nicht immer hin und machen uns oft dabei nicht klar, was und warum es eigentlich schief gelaufen ist. Tatsächlich sind schlechte Pläne häufig die Ursache dafür, dass wir nicht ans Ziel kommen und dann unzufrieden sind. Je konkreter die Pläne und je mehr Ideen sie beinhalten, wie man mit zu erwartenden Schwierigkeiten umgeht, desto besser und erfolgversprechender sind sie. Manchmal verharren wir zu sehr in Überlegungen, statt entschlussfreudig zur Tat zu schreiten. Wenn wir in dieser Phase steckenbleiben, sind wir für alle möglichen Informationen offen, auch für negative, und das kann uns lähmen.
    Es gibt nichts Schlimmeres in einem Team, als Mitglieder, die, nachdem man sich für ein Projekt entschieden hat und beginnt es umzusetzen, das Ganze noch einmal in Frage stellen. In solchen Fällen haben mir schon oft das Rubikonmodell und seine Begrifflichkeiten geholfen. Ich sage dann einfach: »Sorry, wir sind jetzt nicht mehr in der überlegenden Phase, sondern wir implementieren bereits!«
    Im Prinzip ist eine wohlbedachte, realistische Zielsetzung erfolgversprechend; dabei fällt die überlegende Phase je nach Typ unterschiedlich lang aus. Langes Nachdenken macht einen Entschluss aber nicht unbedingt besser. Irgendwann muss man sich einfach einen Ruck geben und die Sache in Angriff nehmen. Haben Sie auch Freunde, die seit Jahren jammern, dass sie noch immer auf den oder die Richtige warten? Nicht dass diese Menschen nicht auf andere nette Menschen träfen, in die sie sich auch mal »etwas« verliebten. Aber sie

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