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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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unterstützt, wenn der Wind einmal scharf blies, uns irgendwer angriff oder einreden wollte, dass das, was wir da machten, zu forsch wäre oder gar in die falsche Richtung führe. Revolutionen schafft man nicht ohne Freunde! Ein Alleingang in der Wissenschaft ist wie als einziger Demonstrant auf der Straße ein Pamphlet hochzuhalten. Erinnern wir uns: Wer innovativ sein will, braucht eine sichere Umgebung, die ihm erlaubt, Risiken einzugehen. Freunde geben einem diese Sicherheit. Ich empfehle deshalb allen meinen Doktoranden, sich Freunde in der Wissenschaft zu suchen. Und ich meine damit nicht »gute Kollegen«, sondern richtige Freunde. Ich jedenfalls habe die Erfahrung gemacht, dass man etwas wirklich Bedeutsames allein kaum stemmen kann; dafür braucht man einfach den Halt, die Unterstützung, die Wärme und die Kompetenz eines sozialen Umfelds, die einem ein Elfenbeinturm nicht bieten kann. Forschung von Gráinne Fitzsimons zeigt dementsprechend, dass Freunde eine wichtige Ressource bei der Selbstregulation sind.
    Nun aber zurück zu konkreten und abstrakten Zielen, zu denen Nira Liberman und Yaacov Trope eine Theorie entworfen haben, an der heutzutage kein Psychologe mehr vorbeikommt.
    Das Abstrakte wird konkreter …
    Liberman und Trope gehen davon aus, dass man über Menschen, Dinge, Aktivitäten und Ziele konkret oder abstrakt nachdenken kann. Wenn man, wie Sie gerade, ein Buch liest, kann man entweder damit »seinen Horizont erweitern«, oder man kann das Ziel haben, sich damit »auf eine Prüfung vorzubereiten« oder das Buch »als Kritiker zu bewerten«. Das erste Ziel ist abstrakter als die beiden letztgenannten, die recht konkret sind. Und es kann noch konkreter werden, wenn das nächste Ziel vor allem darin besteht, »den nächsten Absatz fertig zu lesen«. Andere Beispiele: Wenn Sie die Haustür abschließen, kann es Ihnen entweder darum gehen, »die Wohnung zu sichern« (abstrakt) oder »den Schlüssel in das Schloss zu stecken und rumzudrehen« (konkret). Wenn Sie ein Geschenk für Ihren Partner schön einpacken, ist Ihr Ziel entweder, ihm »meine Liebe zu zeigen« (abstrakt) oder »das Kräuselband sauber durch die Schere zu ziehen« (sehr konkret). Grundsätzlich kann man über fast alle Handlungen konkret oder abstrakt nachdenken. Und konkrete Ziele, die genaue Verhaltensweisen beinhalten, sind besonders motivierend, wie im vorigen Kapitel bereits deutlich wurde.
    Liberman und Trope argumentieren, dass der Abstand oder die Distanz zu einem Ziel maßgeblich bestimmt, ob man eher konkret oder abstrakt über ein Ziel nachdenkt. Nehmen wir das Beispiel Urlaub. Wenn Sie gerade einen Flug nach Kanada gebucht haben für eine Reise, die in einem halben Jahr stattfinden soll, dann freuen Sie sich sicher darauf, endlich mal wieder einen »tollen Urlaub zu machen«. Dies ist ein relativ abstraktes Ziel, das aber, je näher es rückt, umso konkretere Fragen aufwirft: Ist mein Pass noch gültig? Habe ich genügend Tabletten gegen Reiseübelkeit? Und wie ist das eigentlich mit dem Rucksack, sollte ich mir nicht einmal einen neuen leisten? Und wer wird die Blumen gießen? Peu à peu schleichen sich Gedanken ein, die ein halbes Jahr zuvor, als Sie die Reise gebucht haben, sekundär für Sie waren.
    Häufig, jedoch nicht zwingend, trüben die konkreten Einzelheiten ein wenig das positive Bild, das man von einem Zielzustand hat. Oder sie mehren die Zweifel an der Herausforderung. Weiter entfernte Ziele führen dazu, dass man den konkreten Stress, den sie – zu einem späteren Zeitpunkt – mit sich bringen können, zunächst unterschätzt. Wie oft haben wir aus der Ferne etwas zugesagt, das wir später (je näher diese Situation rückte) bereuten? Während für die fernen Ziele vor allem die Attraktivität eines Zielzustandes entscheidend ist, verliert dieser Aspekt, je näher man dem Ziel kommt, an Bedeutung. Stattdessen rückt die Machbarkeit des Ziels in den Vordergrund. Liberman und Trope fanden diesen automatischen Mechanismus in ihren Experimenten bestätigt: Plant man etwas weit im Voraus, leitet die Attraktivität eines Ziels die Entscheidung; plant man für den nächsten Tag, dann steht die konkrete Umsetzung im Vordergrund. Dass etwas machbar ist oder aus der Entfernung attraktiv aussieht, motiviert uns in jeweils unterschiedlichen Phasen der Zielverfolgung.
    Aus der Ferne gesehen
der schönste Wanderweg der Welt
    Ich hatte mich mit meinem Partner für den Milford Track in Neuseeland entschieden,

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