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Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können

Titel: Unser Autopilot - wie wir Wünsche verwirklichen und Ziele erreichen können Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutsche Verlags-Anstalt <München>
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Erwartung auch erst in der Situation, und sie sind ihm nicht bewusst. Ich werde dem Prinzip der Erwartung noch ein eigenes Kapitel (nämlich 8) widmen. Hier soll es um die Ingredienzen des Wertes eines Ziels gehen und die Fragen, warum und wann etwas für uns wertvoll ist und wie wir den Wert einer Handlung erhöhen können.
    Vom Wert der Statistik
    Wussten Sie eigentlich, dass man als Psychologiestudent in den ersten Semestern vor allem Statistik büffelt? Die braucht man nämlich, um die Ergebnisse aus einem Experiment auf die Zufallswahrscheinlichkeit hin untersuchen zu können. Finde ich etwa heraus, dass die 20 Versuchspersonen, die das Käse-Labyrinth von Seite 88 lösen mussten, im Schnitt 5,1 tolle Einfälle in einer Kreativitätsaufgabe haben, während die anderen 20 Probanden nach dem Eulen-Labyrinth durchschnittlich nur 4,0 kreative Einfälle haben, dann gilt es zu erforschen, ob dieser Unterschied tatsächlich Substanz hat und sich auch in anderen Labors wiederholen lässt. Schlecht wäre es, wenn ich in der Käse-Labyrinth-Gruppe ein Genie sitzen hätte, das gleich 25 kreative Lösungen aufgeschrieben hätte, während alle anderen Versuchsteilnehmer, egal in welcher Gruppe, vier abgeliefert hätten. Solche systematischen Ausreißer werden mit Hilfe der Statistik fair verrechnet. Im vorliegenden Fall würden wir von einem »nicht signifikanten Unterschied« sprechen, da ein Einzelner einen Unterschied bewirkt, dessen psychologische Prozesse sich nicht auf die Allgemeinheit übertragen lassen. Die Statistik, furztrocken wie sie ist, gibt uns einen Hinweis darauf, ob ein Unterschied systematisch ist oder auf Zufällen beruht.
    Allerdings macht das Erlernen von Statistik den wenigsten Studenten Spaß. Schließlich entscheiden sich viele für Psychologie, weil sie das Menschliche durchdringen und Menschen helfen wollen. Und dann Mathe? Neun Kurse lang nichts als Zahlen und Formeln pauken?
    Auch ich musste mich als Student aktiv motivieren, Statistik zu büffeln. Meine Unlust stieg von Woche zu Woche, und im zweiten Semester belegte ich zusätzlich Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Schon wollte ich die Psychologie zum Teufel schicken, da hatte ich plötzlich eine Idee für ein eigenes kleines Experiment. Ich fragte mich, ob Studierende bei lustigen Vorlesungen weniger lernten als in solchen, in denen die Vortragenden gänzlich auf Humor verzichteten. Es war mir aufgefallen, dass ich anfangs lieber in lustige Vorlesungen ging, dann aber schnell die Lust an ihnen verlor. Am Ende des Semesters hörte ich nur noch bei ernsten Professoren. Ich hatte den Eindruck, dass ich dort mehr lernte. War das generell der Fall, oder war dies allein mein subjektiver Eindruck?
    Um dies herauszufinden, entwarf ich meinen ersten eigenen kleinen Versuchsplan, der damals freilich noch ziemlich primitiv war. Ich fragte zufällig ausgewählte Kommilitonen im Anschluss an ihre Vorlesungen, woran sie sich aus dem eben Gehörten erinnerten. Das Ergebnis war niederschmetternd. Die Leute hatten kaum etwas behalten, obwohl sie währenddessen konzentriert an ihren Stiften gekaut und von »Guten Morgen, liebe Studenten!« bis zu »Viel Erfolg beim weiteren Studieren!« jedes Wort mitgeschrieben hatten. Dabei, so schien es, blieben aus den ernsten Vorlesungen wenigstens einige wenige Einzelheiten bei den Studenten hängen, während sie sich aus den lustigen Vorlesungen vor allem die Witze gemerkt hatten, aber so gut wie gar keine inhaltlichen Details. Damit hatte ich Daten in der Hand, die ich fair analysieren wollte. Ich wollte wissen, wie bedeutsam diese Unterschiede waren, und kontaktierte dazu meine Statistikprofessoren. Ich glaube, sie fanden mich damals sehr putzig; sie schickten mich in die Bibliothek, damit ich mich intensiver mit Statistik beschäftigte. Interessanterweise wurden meine Noten von dem Moment an, wo ich ein eigenes Interesse an dieser zähen Materie entwickelt hatte, sichtlich besser. Obwohl die Studie letztlich keinerlei Schlüsse zuließ – dafür war sie zu unprofessionell durchgeführt worden –, hatte ich im Handumdrehen Statistik gelernt. Und ich hatte neue Fragen entwickelt: Wie lernen Leute eigentlich? Woran erinnern sie sich unter welchen Umständen? Und inwiefern werden Erinnerungen verfälscht? Dadurch stieg mein Interesse an der Psychologie – und mein weiteres Studium erledigte sich fast wie von selbst.
    Innen oder außen
    Ein persönliches Interesse an etwas zu entwickeln, eine intrinsische

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