Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
– je nachdem, was Sie essen. Diese Vielfalt hilft Ihrem Kind, seinen Geschmack zu entwickeln.
● Langes Stillen, parallel zu vielseitiger Beikost ab Anfang des fünften Monats, beugt Allergien vor.
● Stillen beugt Übergewicht vor: Studien zeigen, dass gestillte Babys als Kinder seltener zu dick sind – je länger die Stillzeit, desto deutlicher der Effekt.
● Der überzeugendste Vorteil ist der Gehalt der Muttermilch an Abwehrstoffen gegen Infektionen und Allergien. Diese Abwehrstoffe sind nicht nur menschen-, sie sind sogar mutterspezifisch, das heißt, sie stammen von jenen Infektionen, die die Mutter in ihrem bisherigen Leben durchgemacht hat. Sie schützen das Baby also gegen Gefahren aus der eigenen Umwelt. Natürlich gibt es Abwehrstoffe auch in der Kuhmilch – die helfen aber nur dem Kälbchen.
Treffen Sie Ihre Entscheidung
Stillen scheint in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit zu sein – trotzdem bedarf es einer bewussten Entscheidung. Diese bereitet sich während der Schwangerschaft vor, aber wird meist erst vor oder nach der Geburt gefällt. Obwohl fast jede Mutter stillen kann, sind die meisten Frauen beim ersten Kind von Zweifeln geplagt, ob es auch klappen wird. Das hängt damit zusammen, dass Stillen in der vorangegangenen Generation keine Selbstverständlichkeit mehr war und Sie deshalb in Ihrer Familie möglicherweise nicht den notwendigen Rückhalt finden. Sie brauchen aber Unterstützung für Ihre Entscheidungsfindung und dazu Ihre ganze Entschlossenheit.
Wenn Ihr Frauenarzt, Ihre Hebamme, die Geburtsvorbereitungskurse in der Entbindungsklinik, vielleicht eine Freundin oder auch ein gut verständliches Fachbuch Sie nicht deutlich genug anleiten, können Sie sich stets auch an die Stillgruppen (siehe > ) wenden, die jederzeit mit Rat und Tat zur Hilfe bereit sind. Natürlich erhalten Sie die nachhaltigsten Hilfen, wenn Ihr Baby geboren ist und es selbst ganz entscheidend dazu beiträgt, Ihnen zu zeigen, »wo es langgeht«. Hebammen und Kinderschwestern können Ihnen beiden helfen, sich zurechtzufinden und Ihre Zweifel an Ihren Stillfähigkeiten hinter sich zu lassen. Wichtig ist, dass Sie den Wunsch zu stillen vor der Geburt deutlich machen, denn kaum ist das Baby da, geht es auch schon los.
Selbst wenn der Anfang manchmal schwer ist, erleichtert Stillen den Alltag: Sie sind mobil, sparen Kosten und verlieren leichter Ihre »Babypfunde«.
Ihr Baby gibt den Startschuss
Schon während der Schwangerschaft bereitet sich Ihre Brust vor. Unter dem Einfluss der im Mutterkuchen gebildeten Schwangerschaftshormone wächst das Milchdrüsengewebe: die Bläschen, in denen die Milch gebildet wird, und die Milchgänge, durch die die Milch zur Brustwarze fließt. Das Milchbildungshormon Prolaktin wird schon in der 2. Schwangerschaftshälfte aktiv und regt die Milchbildung in den Bläschen an. Das Saugen des Babys wird die Ausschüttung dieses Hormons immer weiter provozieren und damit die Milchmenge dem Durst des Babys anpassen. Verfügbar wird die Milch jedoch erst durch das Ansaugen.
Der Milchflussreflex
Das Saugen des Kindes ist der Schlüsselreiz, der ein weiteres Hormon aktiviert: das Oxytocin. Es lässt die Milch einschießen – Sie merken es an einem eigentümlichen Prickeln: Die Milchbläschen ziehen sich zusammen und entleeren sich durch die Milchgänge in die Vorratsreservoirs unmittelbar hinter der Brustwarze. Dort ist die Milch fürs Baby ganz leicht zu trinken – Sie bemerken es daran, dass sie auch an Ihrer anderen Brust tröpfelt.
Wird dieser Reiz nicht ausgelöst, kann Ihr Baby selbst bei großer Anstrengung nur wenig Milch ergattern. Andererseits kann schon der Gedanke an Ihr Baby oder das Eigengewicht des Busens ohne ausreichende Stütze die Brust zum »Laufen« bringen. Zwischen diesen beiden Extremen bewegen wir uns, doch nicht immer stimmt das Gleichgewicht.
Ihr Baby ist ein Stillexperte
Ihr Baby verfügt von Geburt an über eine Reihe von Reflexen:
● Das Baby »sucht« die Warze, wenn es sie an der äußeren Wangenhaut spürt oder wenn es sie riecht, und ergreift sie dann mit dem Mund.
● Es kann den komplizierten Saugakt »technisch einwandfrei« durchführen.
● Es kann die Nahrung hinunterschlucken und ist durch besondere Koordination der Schluck- und Atemtechnik in der Lage, gleichzeitig zu trinken und zu atmen.
Trotzdem kann’s auch Kummer mit dem Baby geben: Manche schlafen immerzu ein, andere lehnen die Brust ab. Auch hier helfen nur Geduld
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