Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
kann sehr anstrengend sein: Kaum klappt das Stillen, ist es Zeit für den ersten Brei, kaum rutschen die Karotten, machen Sie sich Gedanken über die nächste Veränderung. Behalten Sie die grobe Übersicht im Auge – das hilft.
Ein Rhythmus stellt sich erst langsam ein
Die Zeiten, in denen Babys nach festen Uhrzeiten gefüttert wurden, sind vorbei. Doch nicht jedes Schreien bedeutet Hunger (siehe > ).
Füttern nach Bedarf
In den ersten Wochen unterscheidet das Baby noch nicht zwischen Tag und Nacht. Es hat noch einen sehr kleinen Magen, deshalb trinkt es viele kleine Portionen. Anfangs kann das alle 2 bis 3 Stunden sein.
Doch schon bald pendelt sich sein Bedarf auf 5 bis 6 Mahlzeiten pro Tag ein, während Wachstumsschüben können es vorübergehend mehr werden.
Versuchen Sie nicht, Ihr Kind auf 4 Mahlzeiten zu setzen, dann kommt es zu kurz.
Doch andererseits kommen Babys, die ständig trinken, nicht zur Ruhe. Sie sind nie ganz satt und nie ganz hungrig. Frische Milch kommt im Babymagen ständig zu unverdauter Milch, und das kann zu Bauchweh führen. Versuchen Sie deshalb lieber, wenn Ihr Baby zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit schreit, mit ihm zu spielen und zu sprechen: Es muss nicht immer Hunger sein!
Wie viel Milch braucht Ihr Baby?
Die tägliche Trinkmenge gibt nur Richtwerte an, denn je nach Größe und Temperament kann sich der Bedarf von Kind zu Kind sehr unterscheiden. Außerdem gibt’s immer Tage, an denen der Hunger plötzlich riesengroß ist, an anderen Tagen hat Ihr Baby weniger Appetit. Doch wenn Ihr Kind die Flasche bekommt, helfen die Richtwerte Ihnen, die richtigen Mengen zuzubereiten.
Die Trinkmenge hängt auch vom Gewicht Ihres Kindes ab. Das können Sie so berechnen: Pro Tag ...
● ... in den ersten 10 Tagen 60 × (Lebenstage – 1) ± 10 ml
● ... in den ersten 6 Wochen 1/5 des Körpergewichts
● ... bis zum 6. Monat 1/6 des Körpergewichts
● ... im 2. Lebenshalbjahr 1/8 des Körpergewichts
Wer stillt, braucht nicht bei jeder Mahlzeit die Trinkmenge durch Wiegen vorher und nachher festzustellen. Das ist zu mühsam und verunsichert oft.
So viel trinkt Ihr Kind am Tag
Alter
Milch pro Tag
Zahl der Trinkmahlzeiten
2. Woche
450 bis 600 ml
5 bis 8 Mahlzeiten
3. Woche
500 bis 650 ml
5 bis 7 Mahlzeiten
4. Woche
550 bis 700 ml
5 bis 6 Mahlzeiten
5. Woche
550 bis 750 ml
5 bis 6 Mahlzeiten
6. bis 8. Woche
700 bis 850 ml
5 bis 6 Mahlzeiten
3. bis 4. Monat
750 bis 900 ml
5 Mahlzeiten
5. Monat
700 bis 850 ml
4 bis 5 Mahlzeiten
6. Monat
500 bis 600 ml
4 Mahlzeiten
Entscheidend ist immer, ob Ihr Kind ausreichend zunimmt. Auch das müssen Sie nicht täglich überprüfen: Wiegen Sie(oder die Hebamme) Ihr Kind alle 1 bis 2 Wochen. Gedeiht Ihr Kind sichtlich, reicht das. Haben Sie das Gefühl, es nimmt nicht richtig zu, sollten Sie ohnehin den Arzt konsultieren.
● Wundern Sie sich nicht, dass die Milchmenge laut Tabelle im 5. Monat zurückgeht: Das ergibt sich durch die Einführung des Gemüsebreis. Füttern Sie erst im 6. Monat Beikost, bleibt die Milchmenge so hoch wie am Ende des 4. Monats. Auch zwischen dem 6. und 7. Monat ist der Milchrückgang mit der Einführung eines milchfreien Breis verbunden. Und die Trinkmahlzeiten beziehen sich auf reine Milchnahrung. Wer den Abendbrei mit der Flasche füttert, kommt am Ende des ersten Jahres immer noch auf 2 Flaschenmahlzeiten. Sehen Sie diese Empfehlungen deshalb nicht zu eng: Sie können sich nach oben und unten verschieben.
Kann man Babys überfüttern?
Nicht nur Verhalten wird von klein auf gelernt. Scheinbar werden in den Monaten vor und nach der Geburt auch Regelfunktionen des Körpers »programmiert«, eine sogenannte »perinatale Prägung«. Eine Studie mit Leihmüttern zeigte, dass die Kinder vom Gewicht her der Leihmutter ähnlicher waren als der biologischen. Mit anderen Worten: Die Lebensumstände prägen das Kind auch körperlich vom ersten Tag an. Als entscheidend gilt die Zeit von der 24. Schwangerschaftswoche bis zur vierten Lebenswoche des Kindes. Solange sich das Gewicht Ihres Kindes altersgemäß entwickelt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Voll gestillte Babys können ohnehin nicht zu dick werden, und auch ausschließlich mit Pre-Nahrung (siehe > ) gefütterte Säuglinge können kaum zu viel trinken.
Probleme mit der Verdauung
Die Verdauungsorgane Ihres Kindes sind noch so empfindsam, dass schon kleine Störungen sich zu handfesten Problemen auswachsen können. Oft lässt sich mit einfachen Mitteln Abhilfe
Weitere Kostenlose Bücher