Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Maß zu finden. Nicht nur das Baby, auch wir befinden uns schließlich in einer Lernphase. Seien Sie deshalb nicht zu streng und anspruchsvoll mit sich selbst, sondern geduldig – und offen.
Wenn es zu Konflikten kommt
Mütter stehen unter Druck: Wenn ihr Baby schreit, wenn es partout nicht schläft, wenn es den Löffel durchs Zimmer wirft – dann ist es in den Augen vieler Zeitgenossen schlicht verwöhnt. Sie haben als Erziehungs-»verpflichtete« versagt – das sagen die kritischen Blicke. Und wie denken Sie selbst? Gibt es nicht auch Momente, in denen Sie das Gefühl haben, Ihr Baby zielt förmlich auf einen Machtkampf ab? In denen es fröhlich Ihrem »Nein« zuwiderhandelt, mit provozierendem Blick? Macht Sie das auchmanchmal wütend und bereit, erzieherisch einzugreifen?
Ab wann geht’s los mit der Erziehung?
In beiden Situationen, bei fremder Kritik und der eigenen Wut gegenüber, ist Vorsicht angebracht. Lassen Sie sich dadurch nicht zu erzieherischen Maßnahmen hinreißen. Denn sie fruchten nicht. Ihr Kind wird nicht aus Kalkül wütend, sondern weil es aus irgendeinem Grund aus seinem inneren Gleichgewicht geraten ist. Es ist tatsächlich verzweifelt! Und es wirft auch den Löffel nicht durch die Luft, um Sie zu ärgern. Wenn es mit fragendem Blick etwas »Verbotenes« tut, dann erwartet es eine entsprechende Reaktion – es versichert sich sozusagen des Verbotes. Aber verstehen oder akzeptieren kann es solche Verbote noch nicht. Es lebt ja in einer Phase des ständigen Probierens und Entdeckens, schließlich kann es sich nur dadurch auch weiterentwickeln.
Entfaltung innerhalb sicherer Grenzen
Erziehung in diesem Alter kann nur heißen, dem Kind die Möglichkeiten zu geben, sich zu entfalten. Das bedeutet im Zweifelsfall, an den Schubladen Sicherungen anzubringen oder die Stereoanlage eine Etage höher zu stellen, um das Baby zu schützen. Andererseits sollte Ihr Verhalten eindeutig sein, Ihrem Kind emotionale Sicherheit und Orientierung geben. Wenn es müde ist, sollte es schlafen – auch wenn es mäkelt. Und wenn es gerade den Apfelbrei abgelehnt hat, muss nicht noch eine Reihe anderer Geschmäcker durchprobiert werden.
Geben Sie Ihrem Kind so viel Freiheit wie möglich – und so viele Grenzen wie nötig.
Auch einen gewissen Lebensrhythmus können Sie Ihrem Baby im zweiten Halbjahr vermitteln. Mit anderen Worten: Grenzen geben Ihrem Kind Halt und schützen es vor Überforderung.
Bleiben Sie in allen Situationen überlegt und liebevoll, auch wenn es schwerfällt. Denn Ihr Kind kann mit Ihrer Wut und Ihren Strafen nichts anfangen, es gerät dadurch nur noch in tiefere Verzweiflung. Es ist Ihnen ausgeliefert – im Guten wie im Bösen.
Versuchen wir, Verständnis für dieses kleine Wesen zu haben, das uns oft zur Verzweiflung bringt, und respektieren wir seine Persönlichkeit ebenso wie die eines Erwachsenen.
Gesund von Anfang an
Der größte Wunsch aller Eltern: ein gesundes Kind. Nicht immer geht er ganz in Erfüllung. Aber Sie können eine Menge dafür tun, dass Ihr Kind kritische Zeiten gut und gestärkt übersteht. Seien Sie nicht zu ängstlich, aber beobachten Sie Ihr Baby mit wachem Blick: So lassen sich Fehlentwicklungen vermeiden. In diesem Kapitel erfahren Sie, worauf es ankommt und wie Sie Ihrem kranken Kind helfen können.
Vorsorge ist wichtig
Der beste Schutz vor vielen Krankheiten ist die Vorbeugung – Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen gehören dazu. Sie können Ihrem Baby dadurch Krankheit und Fehlentwicklungen ersparen. Im regelmäßigen Gespräch mit Ihrem Kinderarzt können Sie Fragen stellen, Unsicherheiten werden ausgeräumt, und schließlich macht es einfach Spaß, über das eigene Kind zu reden.
Woran erkennt man ein gesundes Baby? Die Antwort könnte lauten: An seinen zufriedenen Eltern. Viel eher noch als ein erfahrener Kinderarzt sehen Sie als Eltern, wenn Ihrem Kind etwas fehlt. Ein gesundes Baby ist meist freundlich, sieht rosig aus, hat einen einigermaßen vorhersehbaren Schlaf-Wach-Rhythmus, trinkt seine Mahlzeiten zügig und nimmt genügend an Gewicht zu (siehe > ). Dennoch: Beim ersten Kind sind Sie vielleicht ein wenig ängstlich, und manche Verhaltensweise Ihres Babys mag Sie erschrecken oder verunsichern. Die 11 Vorsorgetermine (siehe »gelbes Vorsorgeheft«) sind die ideale Gelegenheit, über Ihre Beobachtungen und Sorgen zu reden.
Andererseits lernen Sie bei der Untersuchung, auf welche Punkte Sie zu welchem Zeitpunkt besonders achten sollten
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