Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
folgen. Und im 4 Monat brabbelt es oft vor sich hin – auch ohne Gegenüber. Es bricht in Juchzer aus und stößt manchmal die Luft zwischen den geschlossenen Lippen heraus – das ergibt für unsere Ohren ein W oder F.
Die ersten Silben
Im 5. Monat macht das Baby kaum erkennbare Fortschritte. Danach folgt eine Phase der Silbenbildung, in der das Kind einzelne Silben schier endlos aneinanderreiht: dadadadadada oder dedededede. Es wechselt dabei wie die Großen Lautstärke und Tonhöhe, doch noch hat sein Plaudern keinen Sinn. In dieser Phase haben Sprachwissenschaftler allerdings schon Unterschiede in der Sprachmelodie entsprechend der Muttersprache der Eltern gefunden.
Mit 8 Monaten entdeckt das Baby das Flüstern. Im folgenden Monat steht die Wortbildung aus 2 Silben im Vordergrund – jetzt lernt es langsam, Worte mit Bedeutung in Zusammenhang zu setzen und entsprechend zu gebrauchen. Doch nur etwa 3% sprechen ihr erstes bewusstes Wort schon mit 9 Monaten, die Hälfte hat’s am Ende des ersten Lebensjahres geschafft. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn Ihr Kind Sie an seinem 1. Geburtstag nicht mit einem begeisterten Mama-Papa-Ruf beglückt.
Wo ist Mama, Papa, Teddy ...?
Doch Sie haben es sicher schon gemerkt: Ihr Kind versteht die Bedeutung von Worten schon lange bevor es selbst sprechen kann. Mit 10 Monaten kennt es schon einfache Begriffe wie Mama, Papa, Licht, Heia, Teddy oder Milli, die in seinem Alltag eine wichtige Bedeutung haben. Wenn Sie es danach fragen, wird es sie suchen. Gegen Ende des ersten Jahres versteht es bereits ein »Nein« – und vergisst es auch sofort wieder: Merken kann es sich Verbote nämlich noch nicht! Aber es macht gerne ein Spielchen daraus, Sie immer wieder zu entsetzten »Neins« zu provozieren, indem es sich der Stereoanlage oder Ihren Blumentöpfen widmet.
Es versteht schon einfache Aufforderungen wie »Komm her« oder »Spazierengehen« und reagiert häufig richtig darauf. Aber erwarten Sie noch nicht zu viel von Ihrem Einjährigen: Es gibt einfach zu viele interessante Dinge, die es immer wieder ablenken!
Das regt die Sprachentwicklung Ihres Babys an
Sprechtraining im Sinne von Dressur hat keinen Sinn. Aber Sie können durch entsprechendes Verhalten die Entwicklung des Sprechens günstig beeinflussen
● in ihren natürlichen Grenzen.
● Sprechen Sie von Anfang an mit Ihrem Kind. Tonlage, Satzmelodie und Laute regen es zur Nachahmung an.
● »Beantworten« Sie seine Laute und Töne, dann begreift es den Kommunikationscharakter des Sprechens schon recht früh.
● Gebrauchen Sie einfache Worte und Sätze, wiederholen Sie sie häufig.
● Kommentieren Sie das, was Sie tun (»Jetzt ziehen wir die Söckchen an«). Vor allem das ältere Baby begreift mit der Zeit die Zusammenhänge.
● Aber reden Sie Ihr Baby nicht mundtot – machen Sie Pausen und lassen Sie ihm auch Zeit, zu Wort zu kommen!
Lächeln und »Kindchenschema« sind dem Baby zum Schutz in die Wiege gelegt.
Die Macht des Lächelns
Am Anfang steht das »Kindchen-Schema«: Ein runder, großer Kopf, ein kleiner, dicklich-runder Körper, weit auseinanderstehende, große Augen, eine hochgewölbte Stirn und ein Stupsnäschen lösen bei uns den Beschützerinstinkt aus. Blickt ein Baby uns an, sind wir bezaubert. Bald kommt eine sehr wichtige Verhaltensweise dazu: das Lächeln. Es ist eine zutiefst menschliche Fähigkeit und findet sich nirgendwo im Tierreich. In den ersten Wochen spricht man vom »Engelslächeln« – ein Reflex, der durch Berühren der Seitenpartien des Mundes ausgelöst werden kann.
Im Laufe des zweiten Monats entwickelt sich dann das »allgemeine Lächeln«: Ihr Baby reagiert auf jedes menschliche Gesicht, ja sogar auf Bilder von Gesichtern, mit einem freundlichen Lächeln. Dieses Verhalten begleitet es im ganzen ersten Halbjahr. Nie wieder in seinem Leben wird Ihr Kind so viel lächeln, lachen, glucksen wie in dieser Zeit. Es animiert uns, immer wieder zu schäkern und zu schmusen – denn was ist hinreißender als dieses köstlich »fette« Babylachen?
Lächeln nur noch für Freunde
Im zweiten Lebenshalbjahr wird’s komplizierter, denn nun entwickelt sich das »spezifische Lächeln«. Das bedeutet, dass Ihr Baby nicht mehr jeden anlächelt. Im Gegenteil: Kommt ihm ein Fremder zu nahe, brüllt es entsetzt auf. Manche Babys runzeln nur die Stirn, schauen weg oder machen sich steif. Doch die Botschaft ist klar: Das Baby wünscht mehr Abstand.
Hilfe, mein Kind fremdelt!
Psychologen
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