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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Santos lächelnd .
    » Du brauchst gar nicht so zu gucken. Jedenfalls spar ich jetzt ’ ne Menge Geld. «
    » Wie wahr, wie wahr. Und jetzt ab aufs Präsidium. «
     

MONTAG, 15.30 UHR
     
    H arms blickte auf, als Henning und Santos sein Büro betraten. » Das Gedicht ist von Storm, es heißt › Über die Heide ‹. Er hat es nur ein wenig abgeändert, wie er schon angemerkt hatte. Der Junge hat jedenfalls Sinn für Lyrik. «
    »Ich sag doch, der hat was in der Birne. Was gibt’s sonst?«, fragte Henning.
    »Bericht der Spurensicherung vom Tatort von Melanie Schöffer. So aussagekräftig wie ein leeres Blatt Papier. Keine Reifenspuren, keine Fußspuren, nichts. Und sollte es etwas gegeben haben, dann hat’s der Regen mitgenommen. Das von der Rechtsmedizin hab ich ja vorhin schon durchgegeben.«
    »Presse, Medien?«, wollte Henning wissen.
    »Die laufen logischerweise heiß, ziehen aber noch keine Verbindung zwischen den jeweiligen Morden. Sie fragen sich lediglich, wieso innerhalb von zwei Tagen zwei Morde in unserm beschaulichen Schleswig-Holstein geschehen sind. Und jetzt auch noch der an Göden.«
    »Lass sie weiter rätseln. Nur bitte, halt mir die Meute vom Hals.«
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause, sah erst Henning, dann Santos an, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und meinte: »Ich hätte da noch eine Kleinigkeit für euch. Die Mitschülerinnen und Lehrerinnen von Melanie wurden noch mal befragt. Dabei stellte sich heraus, dass ein paar von ihnen einen Mann beobachtet haben wollen, der bei offenem Fenster in seinem Auto gesessen hat. Vier der jungen Damen behaupten, er habe eine Uniform angehabt. Wie hört sich das an?«
    »Was für eine Uniform?«
    »Da gehen die Meinungen auseinander. Vom Soldaten über den Feuerwehrmann bis zum Polizisten ist alles vertreten. Und das Auto können sie auch nicht beschreiben, von hell bis dunkel ist alles dabei. Aber du kennst das ja mit den Zeugen und dem Wahrnehmungsvermögen.«
    Henning lachte auf. »Na toll, da hat also jemand in einer Uniform in einem Auto gesessen! Wir haben hier oben eine Menge Soldaten von der Bundeswehr und der Marine, und wir haben eine Menge Polizisten. Das hilft uns wirklich enorm. Noch was? «
    » Jan wartet schon auf euch. «
    » Was will er? «, fragte Henning.
    » Das soll er euch besser selber erklären. Er hat ganz interessante Ansätze, wie ich finde. «
    Friedrichsens Büro befand sich am andern Ende des Flurs, Henning klopfte an und drückte die Klinke herunter, ohne ei n » Herein « abzuwarten. An der Wand hingen chronologisch geordnet die Fotos aller Opfer, die mit dem Serienkiller in Verbindung gebracht wurden, auf dem Tisch und dem Boden lagen ausgebreitet die Akten der jeweiligen Fälle .
    » Nur herein in meine gute Stube, sofern ihr noch Platz findet «, bat Friedrichsen sie in sein Büro.
    » Was hast du denn vor? «, fragte Henning sichtlich verwirrt, als er die Tür hinter sich schloss.
    » Ich mach es ein wenig anders als du, womit ich natürlich nicht deine Arbeit in Frage stellen will. Mir ist nur eins aufgefallen. Die ersten Morde geschahen nicht direkt in Norddeutschland, sondern eher zur Mitte oder Richtung Südwesten hin. Erst ab 1995 liegt der Schwerpunkt definitiv im Norden. Meine Theorie ist, unser Täter könnte vor 95 zwischen Hannover und, sagen wir, Frankfurt gelebt haben und ist dann hierher gezogen. Das würde auch das Verschwinden von Chiara Antonelli erklären. Und wir haben uns doch gefragt, wem sie in die Hände gefallen sein könnte. Ich hab vielleicht eine Erklärung. Angenommen, sie hatte ab, sagen wir, Mannheim einen Mitreisenden, der mit ihr in Frankfurt ausgestiegen ist. «
    » Aber woher sollte dieser Mitreisende wissen, dass Chiaras Bruder sich verspäten würde? Und wenn es ein Mitreisender war, wo stand sein Auto? Oder hat er sich im Zug ein Opfer ausgespäht und konnte hellsehen, dass dieser Bruder sich verspäten würde? «
    » Der berühmte Zufall. Er beobachtet sie eine Weile, wie sie nach ihrem Bruder Ausschau hält, spricht sie schließlich an und bietet ihr an, sie zu ihm zu bringen. Sie geht auf das Angebot ein, womit sie ihr Todesurteil unterschreibt. «
    » Und wieso hat er ihre Leiche bis nach Braunlage transportiert? «, warf Henning zweifelnd ein. » Er hätte sie doch genauso gut irgendwo um Frankfurt herum ablegen können, wenn er schon in Frankfurt gewohnt hat. «
    » Sicher. Aber wie wir ja wissen, muss er sehr häufig

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