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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dieser Erde beschert ist, aber diese Zeit möchte ich genießen. Isabelle ist eine phantastische Frau, sehr gebildet, sehr einfühlsam, und trotzdem merke ich, dass sie oft einsam ist, was vielleicht daran liegt, dass unsere Ehe kinderlos geblieben ist, wenn Sie verstehen. Aber vielleicht können Sie uns da weiterhelfen. «
    » Stopp! Sie wollen, dass Ihre Frau schwanger wird? Von mir? «
    Martens lächelte nur, ohne Butchers Frage zu beantworten, und sagte: » Vertreiben Sie ihr einfach für eine Woche diese Einsamkeit, damit sie wieder etwas fröhlicher ist, denn ich weiß, dass sie auch mir nicht wehtun möchte und noch nie eine Affäre hatte, zumindest weiß ich nichts davon. Meine Telefonnummer haben Sie ja. «
    » Sie könnte unzählige Männer haben … «
    » Mag sein, aber sie will diese unzähligen Männer nicht. Und glauben Sie mir, es ist ihr schwer gefallen, mir gegenüber diesen Wunsch zu äußern. Sie hat es erst getan, nachdem ich sie explizit darauf angesprochen habe. Aber damit will ich Sie nicht weiter belasten. «
    Martens öffnete die Tür und kam auf die Fahrerseite. Auch Butcher stieg aus dem Wagen.
    » Danke für die gute Arbeit «, sagte Martens und reichte Butcher die Hand. » Wir hören voneinander. Ich hoffe, Sie nehmen mir diesen – Überfall – nicht übel. Falls doch, bitte ich Sie in aller Form, dies zu entschuldigen. «
    » Warten Sie noch. Ich habe Ihre Frau nur einmal kurz gesehen … «
    » Reicht das nicht? Wie gesagt, sie hat einen exquisiten Geschmack. Ich muss mich leider verabschieden, ich habe am Nachmittag noch einen wichtigen Geschäftstermin. Nochmals vielen Dank und auf Wiedersehen. «
    Butcher öffnete das Hallentor, Martens fuhr hinaus, sein Chauffeur hatte bereits gewendet und folgte ihm in angemessenem Abstand. Nachdem er das Tor wieder geschlossen hatte, nahm er den Koffer und stellte ihn in das kleine Büro neben den Schreibtisch. Er ließ sich auf den Stuhl fallen, legte die Beine auf den Tisch und dachte nach. Er war verwirrt über das Angebot, das sicher verlockend war, aber Butcher gehört e n icht zu den Männern, die einfach mit einer wildfremden Frau ins Bett stiegen, schon gar nicht auf Kommando. Er überlegte, was er tun sollte, und kam zu keinem Schluss. Dieser verdammte Geldsack!, dachte er. Hat Kohle ohne Ende, sucht sich eine junge Frau zum Angeben und kauft ihr auch noch die Liebhaber. Achtundfünfzigtausend Euro für eine Woche Schweiz. Für eine Woche mit sicher einer der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte. Ein verlockendes Angebot, das zu überdenken sich allemal lohnte. Sein linkes Augenlid zuckte wie jedes Mal, wenn er nervös war, denn er wusste nicht, ob er auf das Angebot eingehen sollte. Es würde viele seiner Pläne zunichte machen, Pläne, die wichtiger waren als die perversen Wünsche eines stinkreichen Bonzen, der sich alles, aber auch wirklich alles leisten konnte. Selbst einen Liebhaber für seine Frau und einen Vater für ein Kind, das er als seines ausgeben würde. Du kannst mich mal, dachte Butcher und verengte die Augen zu Schlitzen. Er presste die Lippen zusammen und ließ das Gespräch ein weiteres Mal vor seinem geistigen Auge vorüberziehen. Nein, das kannst du dir abschminken, aber das Geld werde ich trotzdem behalten .
    Er räumte die Werkstatt auf, machte sauber, kehrte den Boden und entfernte ein paar Ölflecken mit einem Spezialreiniger. Er hasste Unordnung, und wenn morgen der Horch kam, musste alles an seinem Platz sein. Den Geldkoffer verstaute er hinter dem riesigen Werkzeugschrank, wo weder seine Frau noch seine Mutter jemals rumschnüffeln würden .
    Um zwölf Uhr fünfzig ging er ins Haus, um zu Mittag zu essen. Er wusch sich ausgiebig die Hände und das Gesicht, duschen würde er gegen Abend, bevor er das Haus verließ, um zu Carina Niehus zu fahren. Ein Besuch, auf den er sich freute. Um Punkt dreizehn Uhr saß er am Mittagstisch, das Essen wurde einmal mehr wortlos eingenommen. Die Stille war unerträglich laut.
     

MONTAG, 13.55 UHR
     
    S antos und Henning betraten zum zweiten Mal an diesem Tag das Haus der Gödens. Santos machte es kurz, sie wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. » Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Sohn einem Gewaltverbrechen zum Opter gefallen ist. «
    Herr Göden nickte, als hätte er mit einer solchen Nachricht bereits gerechnet, seine Frau sah die Beamten entsetzt an.
    » Wo? «
    » Wir haben ihn bei Lindhöft in der Nähe des Strandes gefunden. Wir

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