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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Mitte drei dunkelroten Rosen. «
    » Das ist eine ungewöhnliche Mischung. Soll er genau so gebunden werden? «
    » Ja, außen die Lilien, dann symmetrisch angeordnet die Calla und in der Mitte die Rosen. Und dazwischen noch etwas Grünes. Aber die Symmetrie muss stimmen. «
    » Wo soll es denn hingehen? «
    » Hier nach Flensburg. «
    » Ich müsste erst schauen, ob wir diese Farbe der Lilien und der Calla vorrätig haben. Falls nicht, darf es auch eine andere Farbe sein? «
    » Nein. Aber ich bin sicher, Sie werden das schon hinbekommen. « Er zog ein paar Geldscheine aus der Hosentasche und legte hundert Euro auf den Tisch. » Meinen Sie, das reicht, um meinen Wunsch zu erfüllen? «
    » Ich werde sehen, was ich machen kann «, antwortete sie zögernd.
    » Gut, dann liefern Sie sie. «
    » Und wann und wohin? «
    » Um Punkt sieben Uhr morgen früh. Hier ist die Adresse … Die Blumen müssen aber morgen früh um Punkt sieben geliefert werden. Ich verlasse mich darauf. Sie sind für meine Frau, sie hat Geburtstag, und ich bin leider die nächsten Tage nicht zu Hause. «
    » Also gut, das ist ja nicht weit von hier. «
    » Ich verlasse mich darauf. «
    Er verließ das Geschäft und fuhr nur ein paar hundert Meter weiter und traf fast zeitgleich mit Carina Niehus vor ihrem Haus ein. Er stieg aus, umarmte sie und beugte sich nach unten und sagte zu Jule: » Na, junge Dame, war es schön im Kindergarten? «
    » Hm. Bleibst du heute hier? «
    » Das geht leider nicht, ich hab noch eine Menge zu tun. «
    » Komm rein «, sagte Carina strahlend, die sichtlich überrascht war von seinem Besuch. » Was führt dich denn um diese Zeit her? «
    » Du. Warte, ich hol nur schnell was aus dem Wagen. « Er griff nach dem Koffer, schloss ab und sagte: » Ich hab nicht viel Zeit, nur ein paar Minuten. «
    » Was ist los? Du wirkst so abgehetzt. «
    » Kann ich dir nicht erklären, noch nicht. «
    Er machte die Tür hinter sich zu, warf einen langen Blick über den Boden mit den Flickenteppichen und ging langsam zum Wohnzimmer, um das Knarren der Dielen zu hören und zu spüren.
    » Tut mir leid, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, aufzuräumen. Es war eine kurze Nacht und … «
    » Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Pass auf, dieser Koffer bleibt bei dir, er ist mit einer Zahlenkombination verschlossen. Hier hab ich noch einen Umschlag, den du allerdings erst morgen früh aufmachen darfst. Es ist eine Überraschung. Erst morgen früh, ich verlasse mich auf dich. «
    » Könntest du bitte mal weniger in Rätseln sprechen? «, fragte Carina sichtlich verwirrt .
    » Nein. Macht ’ s gut, ihr zwei. Bis dann. «
    » Moment «, sagte Carina und legte ihre Arme um ihn, » wo willst du denn jetzt schon wieder hin? «
    » Arbeiten, es wird eine lange Nacht «, antwortete er ernst. »Du bist eine großartige Frau, weißt du das eigentlich?«
    »Und du bist ein großartiger Mann«, erwiderte sie und wollte ihm einen Kuss geben, doch er löste sich schnell aus ihrer Umarmung und sagte: » Nicht jetzt, ich muss los. Ciao. «
    » Wann seh ich dich wieder? «, fragte sie .
    » Bald «, antwortete er nur und ging mit ausgreifenden Schritten nach draußen. Er ließ den Motor an, sah noch einmal kurz zu Carina, die ihm zuwinkte, wendete und gab Gas.
     

MITTWOCH, 17.15 UHR
     
    H enning hatte in den letzten Minuten immer wieder auf die Uhr geblickt, er zählte die Sekunden, bis endlich sein Handy klingelte.
    » Ja? «
    » Fahr jetzt in das Blumengeschäft in der Schubystraße. Ist nicht direkt in der Schubystraße, sondern mehr so Ecke Schützenredder/Königsberger Straße, das ist gleich, wenn du von der Schubystraße abbiegst. Du wirst das schon finden. Dort liegt ein Umschlag für dich. Ich rufe in genau einer Stunde wieder an. Du solltest dir übrigens ein portables Aufnahmegerät besorgen, am besten einen MP3-Player. Näheres später. «
    Die Verbindung wurde getrennt, ohne dass Henning etwas erwidern konnte.
    » Los «, gab er das Zeichen zum Aufbruch und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. » Weißt du, wo diese Straßen sind? «
    » Hallo, ich bin hier aufgewachsen. Auf geht ’ s, ich fahre. «
    Nur sechs Minuten später hielten sie vor dem Geschäft, Henning rannte hinein, wies sich aus, und die junge Frau reichte ihm den verschlossenen Umschlag, auf dem Hennings Name stand.
    » Sagen Sie, wie sah der Mann aus, der das hier abgegeben hat? «
    Sie zuckte mit den Schultern und antwortete: » Wie ein Polizist. Ich

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