Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
pervers. Was wolltet ihr wirklich? Mit ein paar versteckten Kameras ein paar nette Filmchen drehen, damit du alter Hurenbock dich aufgeilen kannst? Soll ich dir was sagen, ich brauch dein Fickgeld nicht, ich behalt ’ s aber trotzdem. «
    » Was nehmen Sie sich heraus?! «, brüllte Martens mit hochrotem Kopf und sprang auf. » Verschwinden Sie sofort aus meinem Haus, und lassen Sie sich nie wieder hier blicken. Höre n S ie, nie wieder! Isabelle ist meine Frau und wird es bleiben, bis ich eines Tages tot bin … « Martens kam um den Tisch herum und riss die Tür auf.
    » Warten Sie noch «, sagte Butcher mit versöhnlicher Geste. »Ich möchte mich entschuldigen, ich habe mich vermutlich im Ton vergriffen …«
    » Raus! « Martens machte eine eindeutige Handbewegung . » Und ich möchte das Geld wiederhaben, ich werde es mir zurückholen, und wenn es durch meinen Anwalt ist. Es wird keine Geschäftsbeziehung zwischen uns mehr geben. «
    » Nein, ganz sicher nicht «, erwiderte Butcher und traf Martens unvermittelt mit einem gezielten und sehr kräftig geführten Schlag in die Magengrube. Er sackte zusammen und fiel auf die Knie, er röchelte und japste nach Luft. Seine Augen waren weit geöffnet und starrten Butcher ungläubig an, während dieser in aller Ruhe eine schwere Messingstatue vom Schreibtisch nahm, Martens kalt und ohne jegliches Erbarmen ansah und den schweren Fuß der Statue mehrfach und sehr wuchtig auf Martens Schädel niederfahren ließ, bis Teile seines Gehirns herausquollen. Als auch das letzte Zucken wie ein Stromstoß durch Martens Körper gejagt war, warf Butcher die Statue einfach neben ihn, stieg über den Toten hinweg, machte die Tür zu und schloss auch diese von außen ab .
    Er wusch sich die Hände und das Gesicht in dem ballsaalähnlichen Bad, schaute an sich hinunter, um sich zu vergewissern, dass auch kein Blut an seinen Schuhen war, und bemerkte ein paar kleine Spritzer, die er mit einem nassen Handtuch abwischte. Die Kleidung würde er gleich wechseln, erst musste er das Aufnahmegerät der Videoüberwa chungsanlage finden .
    Nach fünf Minuten hatte er sie entdeckt. Er entnahm das Videoband und zog sich im Haus um. Ein weiterer Blick auf die Uhr, er musste sich beeilen, denn er durfte seinen nächsten Termin um halb zwölf auf gar keinen Fall verpassen.
     

 
     
    MITTWOCH, 15.00 UHR
     
    B utcher war seit elf Uhr vierzig unterwegs. Er hatte Elisabeth Henning mit einem einfachen Trick, von dem er genau wusste, dass er funktionieren würde, aus der Schule geholt, sie in einem einsamen Waldstück bei Schleswig mit dem Schocker außer Gefecht gesetzt und ihr K.-o.-Tropfen eingeflößt, die sie für ein paar Stunden schlafen lassen würden. Er hatte sie geknebelt und gefesselt und schließlich in den Kofferraum gelegt und den Seesack und alles andere auf dem Rücksitz verstaut.
    Sie war ein hübsches, aufgewecktes Mädchen, mit dem er sich die ganze Fahrt über gut unterhalten hatte. Er hatte noch mehr über ihren Vater erfahren, als er ohnehin schon wusste, und sie hatte ihm erzählt, dass sie am liebsten bei ihm wohnen würde. Zu keiner Zeit war sie argwöhnisch gewesen, die Uniform hatte auch bei ihr Wirkung gezeigt.
    Er hielt vor einem Blumenladen, wo ihn keiner kannte, ging hinein und tat, als wäre er in Eile .
    » Ja, bitte? «, fragte ihn eine junge Frau freundlich .
    » Ich habe hier einen Umschlag. Nachher wird ein Kollege, ein Hauptkommissar Henning aus Kiel, vorbeikommen und ihn abholen. Das wird so zwischen halb sechs und sechs sein. Es ist sehr wichtig, und ich bitte Sie, keine Fragen zu stellen und auch niemandem davon zu erzählen. Haben Sie das verstanden?«
    »Ich versteh trotzdem nicht, warum Sie ausgerechnet bei uns …«
    » Bitte, keine Fragen. Es handelt sich um eine verdeckte Ermittlung, mehr darf ich nicht verraten. «
    » Wir haben aber nur bis sechs auf. «
    » Er wird garantiert vorher kommen. Ich bedanke mich für Ihre Hilfe. «
    Butcher fuhr weiter nach Flensburg, stoppte vor einem anderen Blumenladen und ging hinein. Eine ältere Frau stand am Tisch und beschnitt die Stiele von Rosen. Sie wandte sich ihm zu, wischte die Hände an der grünen Schürze ab und fragte, ob sie ihm helfen könne.
    » Ich würde gerne jemandem ein paar Blumen zukommen lassen. Da ich das nicht persönlich erledigen kann, bitte ich darum, sie zu liefern. Ich habe da auch einen ganz besonderen Wunsch, nämlich einen Strauß mit sieben gelben Lilien, fünf weißen Calla und in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher