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Unsichtbare Spuren

Unsichtbare Spuren

Titel: Unsichtbare Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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    Du weißt, was du willst. «
    Sabine fühlte sich geschmeichelt, so etwas hatte noch keiner zu ihr gesagt. Dass sie hübsch ist, schon, aber das andere schien bisher keinem aufgefallen zu sein, im Gegenteil, immer wieder wurde sie als blöde Kuh oder hirnlos betitelt, vor allem von ihrem Vater. » Einverstanden. Bist du eigentlich verheiratet? «
    » Schon, aber so toll läuft ’ s nicht zwischen uns. Ich bin viel unterwegs und … Ach, was soll ich dir Geschichten erzählen, die du wahrscheinlich sowieso nicht glaubst. «
    » Warum sollte ich dir nicht glauben? Mir geht ’ s auch nicht besonders gut. «
    » Tja, man kann nicht alles haben. Ich bin einigermaßen erfolgreich im Beruf, dafür hapert ’ s privat. Das Leben ist manchmal ungerecht. Wie bei dir auch, wenn ich dich recht verstanden habe? «
    » Mein Vater ist nur noch besoffen und prügelt, und mit meiner Mutter kann ich nicht mehr reden. Die will nur nicht, dass ihre heile Welt kaputtgeht. Die Nachbarn sollen bloß nicht merken, was bei uns zu Hause abläuft. «
    » Und was willst du jetzt machen? «
    » Erst mal bei einer Freundin unterkommen und dann weitersehen. Ich geh auf keinen Fall mehr zurück. Die kommen auch ohne mich aus. «
    Georg bog bei Ahrensberg ab und fuhr noch etwa einen Kilometer, bis er in ein einsames Waldstück unweit vom Internat Louisenlund kam. Er schob den Fahrersitz bis zum Anschlag zurück, zog die zweihundert Mark aus seinem Portemonnaie, reichte sie Sabine und sah sie erwartungsvoll an. Sie steckte das Geld ein und lächelte etwas verschämt, denn es war das erste Mal, dass sie mit einem Mann schlief, den sie noch gar nicht richtig kannte und der auch noch dafür bezahlte. Sie hatte überhaupt erst mit zwei Jungs geschlafen, das erste Mal mit vierzehn, danach ein paarmal mit Kevin .
    » Machst du ’ s auch mit dem Mund? «, fragte Georg vorsichtig und öffnete seine Hose.
    » Wenn du willst «, antwortete Sabine und begann ihn zu befriedigen. Nach ein paar Minuten fasste er sie sanft beim Kopf und sagte mit belegter Stimme: » Du bist heiß. Komm, zieh die Hose aus und setz dich auf mich drauf. «
    Sie folgte seiner Aufforderung, er tat ihr nicht weh, aber es ging alles sehr schnell. Nach kaum zehn Minuten zog sie sich wieder an und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Sie fühlte sich nicht schmutzig, denn Georg war nett und hatte sein Versprechen gehalten. Und außerdem lebte sie ab jetzt ohnehin ihr eigenes Leben. Und die zweihundert Mark waren ein schneller Nebenverdienst gewesen, damit würde sie leicht und locker eine, vielleicht auch anderthalb Wochen über die Runden kommen. Sie hätte es nicht mit jedem gemacht, ganz bestimmt nicht, aber bei ihm hätte sie sich vorstellen können, es wieder zu machen. Auch ohne Geld. Und wenn er gesagt hätte, sie solle bei ihm bleiben, so hätte sie es sich überlegt. Sie war frei, und keiner würde ihr mehr Vorschriften machen, mit wem sie sich traf oder abgab.
    Georg startete den Motor, hielt inne, stieg aus, rannte zum Kofferraum und stieß einen derben Fluch durch die Zähne .
    » Verdammte Scheiße, jetzt hab ich meinen Koffer dort stehe n l assen. « Er knallte die Klappe zu und sagte zu Sabine: » Hör zu, es tut mir leid, aber ich muss zurück nach Eckernförde .
    Das mit dem Koffer ist mir wirklich noch nie passiert. Ich setz dich vorne an der Straße ab, da nimmt dich bestimmt gleich jemand anders mit. Sind ja nur noch ein paar Kilometer bis Schleswig. Tut mir echt leid, ich hätte dich sogar … Ah, Scheiße! Schlimm? «, fragte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn und umarmte sie.
    » Kein Problem. Danke, dass du mich überhaupt bis hierher mitgenommen hast. «
    Sabine stieg an der Bundesstraße aus. Georg sagte, während er hinter den Fahrersitz griff und einen Schirm hervorzog : » Hier, nimm den, damit du nicht zu nass wirst … «
    » Und was ist mit dir? «
    » Ich kauf mir einen neuen. War echt schön mit dir. Tschüs und toi, toi, toi. Und pass vor allem gut auf dich auf. «
    Sie stand keine zwei Minuten an der Straße, als ein dunkelgrüner Ford anhielt .
    » Wohin? «
    » Flensburg. «
    » Meine Richtung «, sagte der Mann freundlich. Er wirkte nicht sonderlich groß, was jedoch täuschen konnte, denn wenn jemand saß, war es schwer, die Größe zu bestimmen. Er hatte ein offenes Gesicht, kurze braune Haare und braune Augen, wohlgeformte, sehr gepflegte Hände, und er schien kräftig zu sein, auch wenn er nicht dick war. » Pack dein Zeug einfach

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